Bewertung: 5 / 5
Die „Mission Impossible“-Serie feierte letztes Jahr mit „Phantom Protokoll“ weltweit ihren Erfolg. Aber wie begann alles? Ist „Mission Impossible“ von 1996 ein würdiger Auftakt gewesen, oder sollte man sich lieber die neuen Abenteuer von Ethan Hunt zu Gemüte führen? Die Noc-List, eine Liste mit allen Namen von Agenten, welche in Osteuropa eingesetzt werden, ist in zwei Hälften geteilt. Die eine Hälfte wurde von einem Verräter innerhalb der CIA gestohlen, die andere Hälfte befindet sich in Prag. Ein Geheimagenten-Team des IMF rund um den Meisterspion Ethan Hunt soll den Diebstahl der Liste filmen und den Dieb stellen. Doch die Operation läuft mächtig schief und alle Team-Mitglieder, außer Hunt, lassen ihr Leben. Als sich dann herausstellt, dass diese Mission nur dazu da war, um einen Verräter zu entlarven und Ethan eben als jener beschuldigt wird, macht er sich auf um den wahren Drahtzieher zu stellen und seinen Namen reinzuwaschen. Eine scheinbar unmögliche Mission beginnt. Die Handlung präsentiert sich als eine gut durchdachte Geschichte, welche einen gelungenen ausgewogenen Mix aus kompromissloser Action, Gefühlen und lockeren Witz bietet. Sie ist voll von Doppelspielen und Verrätern und macht es einem nicht ganz einfach zu erkennen, wer auf welcher Seite steht. Auf der einen Seite richtig gut, denn man weiß nie so richtig an wenn man ist, auf der anderen Seite ist die Geschichte teilweise verwirrend, um nicht zu sagen konfus. Denn man erkennt teilweise nie wirklich was gerade los ist. Erst wenn man alles als ein großes Ganzes betrachtet werden die Verbindungen deutlich und dann erlebt man auch einen richtigen „AHA!“-Effekt. Wer also beim ersten Mal schauen den Überblick verliert sollte sich nicht schämen und sich den Film ein erneutes Mal ansehen, denn der Film bietet ein paar Szenen, welche Geschichte geschrieben haben. Oder wer erinnert sich nicht gerne an die berühmte Abseil-Sequenz? Ja der Film bietet ein paar wirklich denkwürdige Szenen und gerade das Finale brilliert durch seinen „Over the Top“-Charakter. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Regisseur Brian de Palma eine wirklich schön durchdachte, auch wenn anfangs konfus wirkende, Handlung inszeniert hat. Aber eine Handlung lebt vor allem von seinen Charakteren und da gibt sich „Mission Impossible“ keine Blöße. Gerade Tom Cruise(Knight and Day), welcher in der Vergangenheit oft ins Kreuzfeuer geraten ist (was für ein Wortspiel), spielt den Geheimagenten Ethan Hunt sehr lebendig. Er passt zu dem verspielten, jungen, aber schlauen Agenten und man nimmt seine Rolle jederzeit ab. Dabei fällt auf, wie sehr sich Cruise ins Zeug legt, denn so manch Szene verlangte wahrlich physische Hochleistungen von ihm ab. Egal was Pressestimmen von ihm halten, seinen Job macht der Mann famos und er gehört nicht umsonst zu Eliten Hollywoods. Aber auch die anderen Darsteller liefern einen sehr guten Job ab. Ving Rhames als das Technikgenie Luther, welcher Hunt auf seinem „Feldzug der Gerechtigkeit“ unterstützt, überzeugt wie in den anderen „Mission Impossible“-Filmen. Immer für einen Witz gut, schließt der Zuschauer den netten Kerl schnell ins Herz. Zu den anderen Darstellern will ich jetzt aus Spoiler Gründen nicht viel verraten, aber sagen wir es so: Jon Voight, die sehr symptahische Emmanuelle Béart, Jean Reno und Henry Czerny als sinisterer CIA Chef liefern eine wirklich bemerkenswerte Leistung ab. Aber was wäre ein guter Agentenstreifen ohne den passenden Soundtrack? Ich glaube ich muss nicht viel zu dem genialen Mission Impossible Thema sagen, oder? Wohl jeder kennt diesen berühmten Ohrwurm aus der Feder von Danny Elfman und Lalo Schifrin. Auch abseits von diesem Thema, welches nur sparsam, dafür aber wirkungsvoll eingesetzt wird, hört sich die Musikuntermalung von „Mission Impossbile“ sehr gut an. Sie ist treibend, ruhig und baut Spannung auf. Auch wenn der Soundtrack nicht ganz an die Interpretation von Hans Zimmer in „Mission Impossible 2“ rankommt, kann sich das gespielte in diesem Film wahrlich hören lassen. Aber nicht nur musikalisch trumpft der Film auf. Auch auf der technischen Ebene sieht der Film aus dem Jahre 1996 gut aus. Auch wenn man die unterschiede zwischen Realität und Fiktion erkennt, ist das Bild in sich stimmig und gerade in der Bluray-Fassung herrlich scharf. Aber wie beim Soundtrack gilt hier die Regel: Wohl dosiert, ist halbgewonnen. In „Mission Impossible“ fliegt nicht alle fünf Minuten was in die Luft und das ist für unsere heutig, von Explosionen geschundenen, Augen eine kleine Wohltat. Mehr kann man zu „Mission Impossible“ nicht sagen. Der Film ist ein gelungener Agenten-Thriller, der durch Witz, Charaktere, Musik und auch technisch immer noch brilliert. Die Handlung mag für manchen vielleicht konfus erscheinen, aber insgesamt ist sie schön tiefgründig und regt auch zu nachdenken an. „Mission Impossible“ hat das Genre geprägt, wie kaum ein anderer Film. Er ist immer noch modern und der bisher beste Teil der Reihe. Auch wenn ich „Mission Impossible: Phantom Protokoll“ noch nicht gesehen habe, kann ich ohne schlechtem Gewissen „Mission Impossible“ 5 von 5 Hüten geben, mit der Aussage, einen der besten Agenten-Filme zu sein, welche es bisher zu sehen hab. Regisseur Brian de Palma hat die Mission geschafft. Die Mission, einen sehr guten Film abzuliefern.
Mission - Impossible Bewertung