Bewertung: 4.5 / 5
Es hat ja einige Zeit gedauert, bis "Moon" endlich den Weg in die deutschen Kinos geschafft hat. Aber nun ist er da und zumindest in der Vorstellung, die ich war, war der Kinosaal ganz gut gefüllt.Inhalt:
Saubere Fusionsenergie hat die Energieprobleme beinahe gelöst. Doch wird dafür der Rohstoff Helium-3 benötigt, der direkt von der Mondoberfläche gewonnen wird. Für die Überwachung des Abbaus ist Sam Bell (Sam Rockwell) zuständig. Er lebt allein, nur unterstützt durch GERTY, einer künstlichen Intelligenz, in einer Mondbasis auf der Rückseite des Mondes.
Sein Kontrakt läuft über drei Jahre, und die sind in Kürze um. Sehnsüchtig wartet Sam auf den letzten Tag, um dann seine Familie endlich wieder in die Arme schließen zu können.
Doch die drei Jahre Einsamkeit, Abgeschiedenheit und Dunkelheit sind nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Psychisch zunehmens gefordert und instabil leidet er unter Schlaflosigkeit und Halluzinationen. Auch körperlich geht es zusehends bergab. Eine direkte Kommunikation mit der Erde ist auch schon lange nicht mehr möglich.
Auf einer Außenfahrt zu einem der Sammler passiert schließlich ein schwerer Unfall. Und Sam wacht auf der Krankenstation wieder auf. Ohne Erinnerung, wie er dorthin gelangt ist und scheinbar unverletzt ...
Eigene Meinung:
Ich hab den Film mit Spannung erwartet und wurde nicht enttäuscht. Die drückende Atmosphäre wird anschaulich inszeniert, Sam Rockwell hat seine Paraderolle gefunden. Der Film wirkt umso authentischer, desto unerwarteter die Figuren auch reagieren. Für viele Szenen hat man gewisse Standardszenarien vor Augen (einfach übertriebene Handlungen, Dialoge), wie man sie aus vielen anderen Filmen kennt. Hier wird auch in starken Konfliktsituationen eher ein ruhiger Ton angeschlagen, wie auch der ganze Film mit einer spannenden Ruhe erzählt wird. Das ist eine erholsame Abwechslung.
Die Hommage an andere, oft ruhig erzählte SF-Filme der 70er und 80er ist sicher da, aber nicht so überdeutlich oder auf Vergleich bedacht, wie einige meinen. "Moon" ist vollkommen eigenständiger Film, der eine Reihe an interessanten Fragen aufwirft.
Kameratechnisch, austattungstechnisch und schauspielerisch auf hohem Niveau vermisse ich einzig und allein vielleicht ein bisschen mehr Düsternis und Beklemmung. Nichtsdestotrotz eine lohnende Kinoerfahrung.
Fazit:
Ruhiger, überzeugender SF-Film mit Intelligenz und gutem Spiel, etwas zu wenig Düsternis. Knappe 9/10 Punkten.
Moon Bewertung