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Non-Stop

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Non-Stop Kritik

Non-Stop Kritik

Non-Stop Kritik
0 Kommentare - 27.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Non-Stop" ist.
Non-Stop

Bewertung: 3 / 5

Obwohl Bill Marks (Liam Neeson) als Air-Marshall einen Job in der Luft hat, hasst er es zu fliegen. Er hasst es zu warten, er hasst es zu sitzen. Doch jetzt ändert sich alles, während eines Fluges nach London, erhält Marks eine SMS, die ihm sagt, daß ein Unbekannter alle zwanzig Minuten einen Passagier tötet, wenn nicht 150 Millionen Dollar ein angegebenes Konto überwiesen werden. Nun muss Marks den Erpresser im Flugzeug finden und sucht dabei die Hilfe der anderen Passagiere.

Fliegen ist nicht die herkömmlichste Art zu Reisen und sicherlich auch nicht die, die man am ehesten bevorzugen würde. Vom Umweltschaden und derlei Dingen mal ganz zu schweigen. Doch seit dem Jahr 2001 hat das Fliegen gerade im Westen doch noch eine andere Bedeutung gewonnen und kann eben super schnell auch für die Ängste verschiedenster Leute herhalten. Vom moralischen im Hinblick auf die Umwelt wollen wir an der Stelle gar nicht erst anfangen. Non-Stop schlägt in jene Kerbe moderner Thriller, die tatsächlich auf einem Gimmick fußen. Und es ist ja auch so, spätestens, wenn man Paul Greengrasses Flug 93 (2006) gesehen hat, daß das Chaos eines beengten Raumes durchaus Anspannung produzieren kann. Im Verlauf, daß muss man aber auch sagen, stellt sich diese aber wieder so ein wenig ein, weil der generelle Konsens der Geschichte ja eine Suche ist. Wer ist hier verantwortlich und ist überhaupt etwas passiert? Alles Fragen, die der Film aufwirft und dann vielleicht auf ungewöhnliche Art und Weise aufklären wird, aber dazwischen findet nicht immer nur großes Kino statt. Denn ja, daß Werk weiß ab einem gewissen Zeitpunkt dann auch nicht mehr so zu überraschen, wie es zu Beginn der Fall ist und es wirkt ja auch recht unrealistisch, wie Hauptfigur Bill Marks in das Geschehen involviert wird.

Trailer zu Non-Stop

Dabei hatte der Film durchaus erstmal recht vielversprechend angefangen. Ein paar Figuren werden etabliert, eine ungewöhnliche Juliane Moore, die eigentlich immer so wirkt, als hätte sie etwas zu verbergen. Generell muss man sagen, daß das auf viele dieser kleineren Stars hier zutrifft. Denn was zunächst wie ein Vehikel für Hauptdarsteller Liam Neeson anmutet, ist in Wahrheit ein waschechter Ensemble-Film, bei dem man nie so genau sagen kann, wem man nun trauen kann. Und das erinnert nicht zuletzt natürlich an Werke von Agatha Christie und ist in dem Sinne wohl auch so eine Art Remake von Mord im Orient-Expreß (1974). Doch war der Lumet-Film noch so verzwickt und in seiner letztlichen Auflösung so ein Schlag in die Magengrube, kann Non-Stop in dieser Hinsicht zumindest nicht mithalten. Klar, es geht auch hier viel um Klaustrophobie und im Kern auch eher darum, die Fakten zu verschleiern, weil es im Gegensatz zum genannten Film da auch zu einer waschechten Panik kommen würde, wenn man einfach nur die Fakten auf den Tisch legen würde. Zudem geht es in dem Werk auch immer wieder um die Auseinandersetzung mit der Technik, moderner Technik. Und außerdem muss man sagen, daß der Film auch immer wieder seine Anspannung nicht darauf zieht, daß vielleicht ein Mord geschieht, sondern eben daraus, diesen zu verhindern.

Krimis im 21. Jahrhundert zu schreiben, ist extrem schwer geworden. Warum? Nun, mit der Technik der Gegenwart und allen anderen Möglichkeiten zur Verbrechensaufklärung, gerade auch mit Kameras und dergleichen, ist es extrem schwer geworden, Verbrechen zu begehen, besser gesagt, die ermittelnden Behörden lange im Dunkeln zu lassen. Nun ist ein reiner Technizismus durchaus schwierig, auch damit befasst sich ja so ziemlich jede zweite Dystopie oder auch Science-Fiction-Werke wie Terminator (1984). Und auch da erweist sich Non-Stop als wesentlich intelligenter, als viele seiner Genrevertreter. So ist es eben auch so, daß die Kommunikation zwischen Antagonist und Protagonist fast ausschließlich über das Handy funktioniert. Der Film erzeugt eine Spannung, weil damit auch klargemacht wird, was die Person am anderen Ende der Leitung bereit ist zu tun. Es ist also klar, daß das nicht verschleiert wird, also die Tat. Aber die Identität des Täters ist eben unbekannt. Und das sorgt eben auch dafür, daß sich die Figur von Liam Neeson genau ansehen muss, wer etwas Außergewöhnliches mit seinem Handy macht. Das ist eine unsichtbare Angst, die ebenfalls zündet, weil man hier eben ganz klar auch mit Dingen spielt, die nur im Kopf der Figuren erstmal von Bedeutung ist. Es ist nicht etwa wie in Air Force One (1997), wo zumindest offen klar ist, wer wer ist und auf welche Seite die jeweiligen Beteiligten gehören. Nein, die „Feinde“ agieren hier im Schatten. Und das ist ja in dem Sinne auch bemerkenswert, daß man dem Gezeigten kaum ein Gesicht geben kann. So ist es ja ein psychologischer Fakt, daß Menschen zum Beispiel dazu neigen, Gegenstände zu vermenschlichen. Das heißt etwa, daß man gewisse Strukturen in etwas erkennt, was menschliche Züge hat. So ist die Front eines Autos auch immer ein Gesicht. Da kommt es dann zur Wechselwirkung, weil der Mensch eben dies auch dann so modelliert. Doch in einem Chat ist das dann schon wieder schwierig.

Allerdings versucht Bill das. Er sucht ganz offen die Blicke der Beteiligten, besser gesagt der Täter. Er kennt sie nicht, weiß nicht, ob sie sich zu erkennen geben, doch er versucht es, weil es nicht nur sein Job ist, sondern eben auch das, was der Mensch immer versucht, um Nähe aufzubauen und sich Dinge zu erklären. Das ist natürlich in Sachen Wahrnehmung durchaus spannend und auch noch auf anderen Ebenen interpretierbar, führt aber in dem speziellen Fall jetzt zu weit. Davon abgesehen ist Non-Stop auch ein Film, der gar nicht so sehr über Action funktioniert, auch wenn er so ein wenig als Actionthriller vermarktet wurde. Es ist primär eine Suche nach der Wahrheit, in der Action nur untergeordnet eine Rolle spielt. Und trotzdem kann der Film da weiter überzeugen und auch die Beengtheit der Räume hin und wieder für sich nutzen und interessante Kämpfe inszenieren.

Zwischen den Zeilen fehlt es Non-Stop vor allem an einem guten Plot und dem Abwenden von Klischees. Davon abgesehen kann der Film aber über das reine Genre hinaus punkten, weil er sich sehr clever mit einigen sehr interessanten und modernen Fragen und Ängsten befasst. Zwar nicht weltbewegend, aber trotzdem weitestgehend unterhaltsam.

Non-Stop Bewertung
Bewertung des Films
610

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