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Ocean’s Eleven

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Ocean’s Eleven Kritik

Ocean’s Eleven Kritik

Ocean’s Eleven Kritik
0 Kommentare - 07.03.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Ocean’s Eleven" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Gerade wird der Kleinganove Danny Ocean (George Clooney) aus dem Gefängnis entlassen, da plant er bereits sein nächstes großes Ding. Er möchte Drei Casinos in Las Vegas ausrauben. Zusammen mit seinem Kumpel Rusty Ryan (Brad Pitt) trommelt er eine Gruppe aus sehr eigenwilligen, aber fähigen Männern zusammen. Der Plan muss vorfinanziert werden, weswegen sich die Gruppe an den Casino-Besitzer Reuben Tishkoff (Elliot Gould) wenden. Dieser hat seinen Widersacher Terry Benedict (Andy Garcia), weswegen er der Gruppe hilft. Nun müssen sie einen großen Tresor knacken.

Normalerweise erwecken Individuen in Filmen eher den Eindruck, als seien sie das Produkt einer kapitalistischen Marktwirtschaft, die paradoxerweise das Individualistische hervor stellt, das Individuum aber gleichsam an ein System anpasst. Ein solches Produkt war sicherlich auch eine Zeit lang George Clooney, der zum Ende der 1990er und zum Beginn der 2000er Jahre mit Werken wie From Dusk Till Dawn (1996), Batman & Robin (1997) oder O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee (2000) durchaus eine interessante Vita aufwies. Nicht unbedingt immer von Erfolg gekrönt, aber zumindest irgendwo interessant. Dann im Jahr 2001 änderte sich alles, als Clooney mit Ocean’s Eleven wirklich in den Holllywood-Olymp aufstieg und damit den Charme eines verschlagenen Gentlemans für sich entdeckte. Gut gekleidet, starker Habitus, aber irgendwo ein wenig dreckig und link. Und in den Folgejahren war Clooney nicht mehr Clooney, sondern eine Marke. Nun ist Steven Soderberghs Remake aber eben nicht einfach ein Clooney-Film, sondern ein Ensemble-Werk, daß mit Namen aufwartet, die man heute sicherlich nicht mehr so einfach in einen Film bekäme. Fast aus trivialem Interesse heraus, ist Ocean’s Eleven also ein interessanter Film und wenn man vielleicht ein wenig ehrlich zu sich ist, ist er das auch fast ausschließlich deshalb. Denn tiefschürfend oder gar künstlerisch wertvoll erscheint die Geschichte eigentlich nicht.

Das entdeckt man schon an den Konflikten, die die Figuren untereinander haben. Danny Ocean will sich an Terry Benedict rächen und seinem Team, daß größeres – also größeres Geld im Sinne hat – ist das irgendwann zu heikel und dann wieder doch nicht. Nun kann man aber auch nicht erwarten, daß Ocean’s Eleven einen so tiefschürfende Konflikte offenlegt und ausspielen lässt. Das wäre ein falscher Ansatz, aber auch in anderen Segmenten wirkt Soderberghs Film doch eher seicht und mitunter ehrlich gesagt ein wenig chauvinistisch. Denn Julia Roberts verkörpert im gesamten Film einfach nur eine Trophäe. Auch dadurch – also als Symptom selbstverständlich – wird der Film interessant. Denn Ocean’s Eleven ist ein Werk, daß man heute definitiv nicht mehr bringen könnte. Es ist mitunter so, daß der Film eben nicht allen politischen Strömungen gefallen wird und durch seine beiläufigen Bemerkungen in den Dialogen schon Angriffsflächen bietet. Doch darin liegt eben auch die Stärke vom Film, nämlich in den Dialogen. Wie hier gesprochen wird, daß grenzt an ironische Theatralik, weil die Dialoge fast reiner Nonsens, oder eben Witzchen sind. Selten verliert der Film dadurch seine grundsätzliches Unterhaltungs-Nivau und zeichnet auch eigentlich keine Figuren, sondern eben Marken. Denn wenn man mal ehrlich ist, so richtig viel erfährt man über keinen der titelgebenden Elf. Sie sind da, werden mit Witzchen eingeführt und dann ist man auf „die Mission“ fokussiert.

Nun sollte man aber nicht glauben, daß Ocean’s Eleven dadurch als Film nichts tauge. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Denn der Film hat eben ein starkes Pacing, wartet mit ganz einfachen Reizen auf und serviert Einblicke in eine Welt, die so dekadent anmutet. Stark inspiriert ist man hier sicherlich auch von Der rosarote Panther (1963). Politisch wird hier vor allem mit sentimentalem Gesabbel und einer Emotionalisierung und Bewertung von Charaktereigenschaften argumentiert. Benedict ist böse, eine sehr undankbare Rolle für Andy García, der aber dennoch im Gedächtnis bleibt. Und Danny tut eben alles nur, weil er seine geliebte Frau zurückmöchte. Ja, daß ist Herzschmerz für die Bravo und reicht auch nur deshalb aus, weil der Film keinen dieser Momente wirklich auskostet und damit den Zuschauer quält. Ocean’s Eleven ist eben kein Film über geläuterte Menschen. Schon allein, daß Danny Ocean nach seinem Aufenthalt im Gefängnis nur an Rache denkt und schon einen neuen Coup plant, spricht dafür, daß er nicht resozialisierbar ist, oder unser System dahingehend einige Fehler aufweist. Denn gute Menschen betrachtet man hier eigentlich kaum. Es wirkt nur so, weil sich da eine ganze Gemeinschaft gegen einen Mann verschworen hat, der eben auch nicht besonders sympathisch ist. In diesem Falle ist Soderbergh als recht. Aber es sei ihm irgendwo gegönnt, weil seine Moralansprüche eben auch nicht allzu hoch sind und damit hat er eigentlich auch verstanden, daß wir nicht alle gut sein müssen.

Es wäre überdies mal angebracht, sich die Frage zu stellen, was Coolness eigentlich ausmacht. Ocean’s Eleven ist ein Film, der Menschen in schicke Anzüge steckt, die etwas wirklich nervenaufreibendes Tun, aber dabei nie die Fassung verlieren. Hier wird mal beiläufig gebumst, dann wird man nicht allzu emotional, wenn sich ein Pseudo-Geheimnis offenbart. Ja, die Charaktere haben zum Großteil der Geschichte die Ruhe weg. Und die Coolness in diesem Fall, lässt sich vermutlich genau dadurch erklären. Zwar wird es mal schwierig, doch es erinnert eben auch an Tage lange vor diesem Film. Dort stand John Wayne besonders cool in der Gegend rum und hat delegiert. Ob man nun George Clooney mit Wayne vergleichen kann, ist zu bezweifeln. Clooney ist nämlich ein richtiger Schauspieler. Aber es hat etwas von dieser Attitüde, mit einer gewissen Ironie und dazu eben dem Charme eines James Bond, der auch in besonders guten Anzügen auftritt. Und vielleicht reicht das sogar als Definition dessen, was man Cool nennt. Natürlich trifft das nicht auf alle Figuren im Team zu, aber eben auf diese, die das gesamte Unternehmen planen. Dadurch entsteht diese Art Überfunktion, daß Gefühl eines kalkulierten Strippenziehers, was hier eben durch Clooney und Pitt ganz gut zum Ausdruck gebracht wird.

Genial ist Ocean’s Eleven sicherlich nicht. Aber es ist ein Unterhaltungsfilm, der eben genau darin brilliert. Seicht, mitunter etwas frech und sehr schnell im Gesamteindruck. Was man wohl heute alles für diese Schauspieler hinblättern müsste? Keine Ahnung, aber als Ensemble-Film, der recht kurzweilig anmutet, funktioniert das Werk in jedem Moment.

Ocean’s Eleven Bewertung
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