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Oldboy

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Eine kleine Retrospektive eines Genies

Oldboy Kritik

Oldboy Kritik
1 Kommentar - 12.04.2021 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Oldboy" ist.

Bewertung: 5 / 5

Chan-Wook Park ist einer der besten Regisseure unserer Zeit, und lange vor Bong schon ein Aushängeschild des neuen Koreanischen Kinos. Nachfolgend eine kleine Einwertung seines Gesamtwerkes und eine persönliche Einwertung. Das wird jetzt etas stichpunktartig werden, was einzig den Grund hat, dass dies lediglich Tipps für interessierte Zuschauer darstellen sollen, wer die Filme sehen will, sollte sie lieber sehen, als über sie zu lesen, sie sprechen in der Regel für sich ;-)

Joint Security Area

Die Initialzündung seiner Karriere, sowie diverser Darsteller, die mittlerweile allesamt zur Creme de la Creme in Südkorea gehören. Ein Whodunnit Krimi, der den Ost-West-Konflikt (Nord-Süd) an der Demarkationslinie zwischen Nord-und-Süd-Korea thematisiert, der sich einfacher Schwarz-Weiss-Zeichnung komplett entzieht und ein zutiefst humanistisches und dafür dann umso tragischeres Bild zeichnet. Nicht umsonst seinerzeit der erfolgreichste Südkoreanische Kinofilm aller Zeiten. 10 Punkte

Sympathy for Mr Vengeance

Recht früh zeigt Park, was er von der Arm-Reich-Schere hält, und vom Mensch als Wolf des Menschen. Außerdem zeigt er auf drastische und tragische Weise, wie eine Spirale der Gewalt eskalieren kann, obwohl doch alle Protagonisten eigentlich nur das Richtige tun wollten, wenn ein dummer Zufall zu einer Kettenreaktion führt. Park hatte nach JSA für diesen Film komplett freie Hand und hat seine Carte Blanche vorzüglich eingesetzt. Das ist der erste Teil seiner berühmt berüchtigten Rache-Trilogie, und der mit Abstand unbequemste und am schwersten erträglichste, gerade auch weil Park hier ein sehr schwer erträgliches Soundbild hinterklemmt. Trotzdem für Rachefilm-Fans eine Empfehlung und ein Aufzeigen im Vorbeigehen, dass es nicht immer ein dumpfer Butler-Actioner sein muss. 10 Punkte

Oldboy

Der zu Recht viel gelobte Mittelteil der Rachetrilogie. Der Film fetzt, ist spannend, grandios in Szene gesetzt und alles passt. Selbst kleine Ungereimtheiten und sperrige asiatische Momente wie die Frau sagt, er solle sie nehmen und sich nicht aufhalten lassen, lassen sich später super weg erklären ;-) Mehrmaliges Sichten ist hier durchaus angebracht, da der Film immer neue Facetten eröffnet. Sein Meisterstück. 10 Punkte

Lady Vengeance

Der Abschluss seiner Rachetrilogie, der Film ist knallhart, düster, elegisch, final und so elegant wie es nur geht, dabei spielt er nebenbei auch mit den Vorgängern und zitiert sich selbst. Ein Thriller-Drama mit zig Meta-Komponenten und ein Meilenstein. Und feminine Rache kann auch am Ende doch noch zu einer Erlösung führen, irgendwie, ne? 10 Punkte

Short-Film (Horror-Episode)

Irgendwo während seiner RacheTrilogie hat Park noch einen kleinen Short Horror-Film gedreht, der wieder mal das Arm-Reich-Gefälle aufs Korn nimmt, und hier wie dort keine Gefangenen zurück lässt. Er scheisst auf Armutsromantisierung, was ich durchaus in seinen Händen manchmal für problematisch halte, aber der Film ist durchaus eine interessante Randnotiz und immer noch sehr elegant und gut in Szene gesetzt. 6-7 Punkte

Im a Cyborg but thats ok

Wieder einmal eine etwas andere Art sich dem anderen zu nähern, ist ganz nett umgesetzt, aber bringt nicht wirklich was Neues heraus. Der Film war auch, wie er sehr früh zu Protokoll gab, lediglich quasi eine Fingerübung aus seinem depressiven Tal heraus zu kommen, in das er mit seiner rachetrilogie gerutscht war. Dennoch ganz nett anzushene, ein paar wirklich schöne Ideen sind drin. 6-7 Punkte

Durst

Die vielleicht klassischste aller Vampirstories so aufbereitet, dass es wie eine Frischzellenkur wirkt, ganz großartig und hintersinnig. 9 Punkte mindestens

Stoker

Tja, der Ausbrecherkönig aus Prison Break schreibt ein Drehbuch für Park und daraus wird ein morbides Coming-of-Age Thriller-Drama der ganz anderen Art. Der Film ist durch und durch südkoreanisch umgesetzt, sowohl inszenatorisch als auch dramaturgisch und erinnert in seinen besten Momenten an solche Perlen wie A Tale of Two Sisters und Konsorten, dennoch können die eurasischen darsteller der Geschichte eine eweitere Nuance mehr zuteil werden lassen. Aber wie so oft überstrapaziert Park das Zelebrieren des Anders-seins und dieses Erwachens. alles in allem ein durchaus sehenswerter Beitrag, der aber auch aufzeigt, dass park sich so langsam in eine Sackgasse zu bewegen scheint, da er sich eher selbst wiederholt anstatt was Neues hinzukriegen. 7-8 Punkte

Die Taschendiebein und die Libelle muss ich noch nachholen, aber alle Werke davor sind mindestens sehenswert!

Noch ein kleines Wort zu Parks Gesinnung im Vergleich zu seinen anderen bekannten Kollegen aus Südkorea: Für mich war Park immer ein intellektueller, aber auch arroganter Kerl, der eben nichts davon hielt, Opfern Zeit zu geben, ihre Wunden zu lecken, sondern diese streng analytisch weiterhin fertig machte, eben weil er anscheinend der Meinung war, dass Menschen allesamt verkorkst sind. Das ist eine zutiefst pessimistische Weltanschauung, die sich in seinen meisten Filmen durchzieht und selbst seine positivsten Enden sind zumindest diskussionswürdig. Ob das jedem auf die Dauer gefallen muss, sei mal dahingestellt. Sein Stoker zum Beispiel, so gut der Film auch ist, hat mich im Zusammenspiel mit seinen anderen Werken, vor allem auch als Autor von diversen südkoreanischen Filmen, wo diese Sichtweise noch viel deutlicher und publikumsunwirksamer zum Vorschein kam, eher davon abgehalten, bisher weitere Filme von ihm zu sehen, obwohl ich mir sehr wohl über die Qualitäten seiner Arbeiten bewusst bin.

Oldboy Bewertung
Bewertung des Films
1010

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1 Kommentar
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MobyDick : : Moviejones-Fan
12.04.2021 13:42 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Kleine Retrospektive zum Meister des Rachefilms :-)

Dünyayi Kurtaran Adam
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