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Papillon

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Solide, neue Version einer spannenden Story!

Papillon Kritik

Papillon Kritik
1 Kommentar - 27.11.2019 von sublim77
In dieser Userkritik verrät euch sublim77, wie gut "Papillon" ist.
Papillon

Bewertung: 3.5 / 5

Grundsätzlich dürfte eine Spoilerwarnung für einen Film, der zwar aus dem Jahr 2017 stammt, dessen Geschichte aber schon seit Ende der Sechziger mehr oder weniger bekannt sein dürfte, obsolet sein. Nichtsdestotrotz, hier die Vorabinformation, dass man den Film gesehen haben sollte, bevor man (m)eine Review dazu liest.

Zur Handlung:

Trailer zu Papillon

Henri Charrière, genannt Papillon, der als Dieb sein Einkommen verdient, wird im Paris der 30er ein Mord angehängt. Man verurteilt ihn zu lebenslanger Haft in der Strafkolonie St. Laurent in Französisch-Guayana. Recht schnell macht er die Bekanntschaft des ebenfalls zu einer langen Haftstrafe verurteilten Fälschers, Louis Dega, welchem es gelungen ist eine recht große Menge seines Vermögens ins Gefängnis zu schmuggeln. Papillon und Dega schließen einen Pakt: Papillon beschützt Dega vor den Mithäftlingen, im Gegenzug unterstützt Dega ihn bei der geplanten Flucht mit seinem Geld. Nach mehreren gescheiterten Fluchtversuchen werden die beiden unterschiedlichen Männer im Laufe der Jahre zu Freunden, die selbst das eigene Leben riskieren, um den anderen zu schützen.

Zur (Kurz) Review:

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich weder das Buch von Henri Charrière, noch den Film mit Steve McQueen von 1973, kenne. Somit kann ich keine Vergleiche zu den beiden Vorlagen ziehen, sondern kann lediglich den Film an sich bewerten.

Papillon hat mich vor allem wegen Charlie Hunnam interessiert, da ich seit Sons Of Anarchy ein großer Fan von ihm bin. Auch die Besetzung von Rami Malek fand ich nicht uninteressant, da er in Bohemian Rhapsody, als Freddie Mercury, eine doch recht beachtliche Leistung abgeliefert hat. Auch hier kann ich den beiden Schauspielern eine gute Leistung attestieren. Beide verkörpern ihre Rollen wirklich sehr gut.

Die Story weiss von Anfang an zu fesseln. Die beklemmende und ausweglose Situation, in der sich Papillon und die Gefangenen dieser Strafkolonie befinden, ist wirklich spürbar und sehr erdrückend. Umso erstaunlicher ist es, dass Papillon, dessen Geschichte ja auf den wahren Erlebnissen des Schriftstellers Henri Charrière selbst beruhen, nie aufgegeben hat, einen Weg aus dieser Hölle zu suchen.

Von Anfang an baut man eine sympathiebegründete Verbindung zu dem Kleingauner auf, dem man sein diebisches Tun gar nicht so recht böse nehmen kann. Vielmehr hat man fast vom ersten Moment an Mitleid mit Papillon, der sich eigentlich ein Leben mit seiner Frau aufbauen will und auf lange Sicht auch sein Gaunerleben zu beenden vorhat.

Der Film Fokussiert sich wirklich komplett auf die Zeit in der Strafkolonie und hält sich nicht mit Fragen auf, die sich etwa damit befassen, wer Papillon eigentlich diesen Mord angehängt hat. Gerade deswegen finde ich es auch ein wenig schade, dass man nicht noch mehr auf die Freundschaft der beiden eingeht und der Film den Fokus zu sehr auf die Fluchtplanungen legt, ohne dabei richtig zu verdeutlichen, dass beide diese Hölle nie überlebt hätten, ohne einander zu haben. Auch die Zeitsprünge, die der Film immer wieder macht, finde ich oft nicht gut gewählt. Gerade die Folter der Einzelhaft und die quälenden Strafen des offensichtlich sadistischen Gefängnisdirektors, werden ein wenig wie im Schnelldurchlauf übersprungen. Ganz besonders finde ich es aber schade, dass man die finale Flucht im Grunde gar nicht thematisiert. Zwar erfährt man, wie es Papillon schafft von der Gefängnisinsel zu fliehen, aber die Geschehnisse, die ihm letztendlich die Freiheit brachten, werden komplett außen vor gelassen. Man sieht lediglich, dass es ihm Jahre später gelungen ist, wieder in ein normales Leben zu finden und seine Geschichte veröffentlichen zu lassen.

Dass man bei einer Geschichte, die über mehrere Jahre behandelt, Zeitsprünge machen muss, ist völlig klar, doch hätte ich mir hier einen wesentlich größeren Fokus auf den Kern der Geschichte gewünscht, nämlich die Entwicklung der beiden Protagonisten von einer Zweckgemeinschaft zu echten Freunden. Eine Entwicklung, bedingt durch die unglaublich schrecklichen Erlebnisse in der Strafkolonie und den absoluten Willen, die Hoffnung nie aufzugeben.

Fazit:

Papillon ist ein spannender Film, der unterhaltsam erzählt wird. Die Geschichte des zu Unrecht verurteilten Kleinganoven und seiner peinvollen Gefangenschaft, ist auch heute noch up to date und weckt auch in dieser wiederholten Neuauflage neues Interesse bei jenen, die bisher noch nicht das Buch von Henri Charrière gelesen hatten oder den Film von 1973 kennen. Mit neuen, frischen Schauspielern hat auch diese Version der Geschichte ihre absolute Daseinsberechtigung, was ja oft die Frage bei wiederholten Verfilmungen des immergleichen Stoffs ist. Mein Interesse zumindest, hat diese Neuauflage wecken können. Auch wenn ich mir mehr Charaktermomente und eine deutlichere Darstellung der Schrecken dieses Gefangenenlagers gewünscht hätte, kann ich Papillon definitiv weiterempfehlen. Von mir bekommt der Film dreieinhalb Hüte.

Papillon Bewertung
Bewertung des Films
710

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1 Kommentar
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sublim77 : : Moviejones-Fan
27.11.2019 09:36 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

Hab gestern Abend mal ne kleine Review zu Papillon geschrieben.

Viel Spaß damitsmile

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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