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Résistance - Widerstand

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Résistance – Widerstand Kritik

Résistance - Widerstand Kritik

Résistance - Widerstand Kritik
0 Kommentare - 21.10.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Résistance - Widerstand" ist.
Résistance - Widerstand

Bewertung: 3 / 5

Der junge Marcel Marceau (Jesse Eisenberg) ist der Sohn eines Metzgers, lebt aber viel lieber eine künstlerische Ader aus. So malt er Bilder oder ahmt seine Mitmenschen nach. Als Frankreich im Zuge des 2. Weltkrieges von den Nationalsozialisten besetzt wird, schließt sich Marceau der Résistance an, einer Widerstandgruppe in welcher auch sein Bruder Alain (Félix Moati) und die Aktivistin Emma (Clémence Poésy) angehören.

Über die Jahre hinweg hat sich Jesse Eisenberg vor allem durch Filme wie Zombieland oder auch The Social Network zu einem Verheißungsvollsten Jungschauspieler in Hollywood gemausert. Seine eher kontrovers aufgenommene Darstellung als Lex Luthor in Batman v Superman: Dawn of Justice mal außen vorgelassen, konnte der Schauspieler vor allem durch exzentrische, leicht verschrobene Charaktere auf sich aufmerksam machen. Nun ist Marcel Marceau sicherlich nicht so gefährlich wie Lex Luthor, allerdings lassen sich in dem Spiel von Eisenberg deutliche Parallelen zu seinen Durchbruch-Rollen erkennen. So ist auch Marceau sehr exzentrisch, fast schon abgeklärt sarkastisch in einer Welt, die vor Gefahr nur so wimmelt. In den ruhigen Momenten schafft es Eisenberg hier auch den Film, der sehr durch seine Hauptfigur funktioniert, zu tragen. Eisenberg hält sich verhältnismäßig zurück und kann besonders in den ruhigen Momenten für Aufsehen sorgen. Auch seine Dialoge sind lange nicht so penetrant, wie es in anderen Filmen gerne mal den Anschein hat. Ihm Gegenüber steht mit Matthias Schweighöfer eines der Schweregewichte des erfolgreichen kommerziellen Kinos in Deutschland. Nun ist Schweighöfer im Gegensatz zu seinem Genre-Kollegen Schweiger wenigstens ein talentierter Schauspieler, wenn er denn die richtige Rolle bekommt. Gerade Schurken liegen ihm, was er auch eindrucksvoll in diesem Film unter Beweis stellt. So erinnert seine Interpretation des Sadisten Klaus Barbie in manchen Momenten sogar an Christoph Waltzs Inglourious Basterds-Auftritt erinnert.

Trailer zu Résistance - Widerstand

Indes kann der Film vor allem dann punkten, wenn sich Charaktere einfach nur unterhalten. Wenn sie die Ruhe vor dem Sturm mit Nuancen füllen und dadurch dem Zuschauer so viel mehr zeigen, als es plakative Gewaltexzesse jemals könnten. Die Welt jener Zeit war von grauenhaften Verbrechen geprägt, die hier nur marginal eine Rolle spielen. Denn genau sieht man diese nicht und der Film funktioniert dann am Besten, wenn er pures Drama zeigt. Die Gewalt findet am ehesten in den Köpfen statt und so sind die tatsächlichen Actionsequenzen nicht nur von schierer Einfallslosigkeit geplagt, sondern auch von gähnender Langweile. Der Regisseur wirkt hier fast schon komplett überfordert, da er es nicht schafft, die mit grauenhaftesten Taten dieser Menschen so zu inszenieren, daß der Zuschauer auch nur ein bisschen investiert wäre.

Überdies ist der Film auch von den klassischen Tropen des Hollywoodkinos geplagt: Schicksal, Verantwortung und Selbstfindung spiegeln sich – wie sollte es auch anders sein – im Leben von Marcel Marcreau wider. Er will Künstler sein, sein Vater will, daß er ebenfalls Metzger wird. Ein Konflikt, der im Film zu Beginn eine große Rolle spielt, und sich dann aber im Nichts verläuft. Ähnlich wie es die Figuren in diesem Werk gegen Ende tun und dabei eine Schlüßelfigur im Schnee Ad acta legen.

Natürlich ist das ganze Emotional und das Thema wird es immer bleiben. Und glücklicherweise weiß der Film das auch, und er weiß dadurch auch, wann er anzusetzen hat. So ist ein sich Kindern spielend nähernder Marceau eine Glanzleistung nicht nur im filmischer Hinsicht. Auch aus psychologischer Sicht, ist diese Herangehensweise nicht nur pädagogisch sinnvoll gelöst, sondern auch Inszenatorisch stilvoll über die Bühne gebracht worden.

Dazu schafft der Film es – sofern man das jetzt so bezeichnen will – dem Genre 2. Weltkrieg etwas neues abzugewinnen. Während zuletzt Werke wie Die dunkelste Stunde oder Dunkirk sich vor allem kühl analytisch dem Thema widmeten, spielt Regisseur Jakubowicz ganz klar mit den Emotionen seiner Zuschauer. Er weiß welche Knöpfe er drücken muss. Kalt lässt einen das sicher nicht. Indes ist es für den Film auch von Vorteil, daß die eigentlichen Beweggründe und der familiäre Konflikt mit Marceau nicht zu penetrant in den Vordergrund gerückt werden und es stattdessen viel mehr um die Bewegung und den Widerstand gegen das Regime geht.

Gegen Ende bleibt ein Film voller Zwiespalt, aus einer Zeit die eigentlich klar gut und böse definierte. Generische Action gepaart mit ruhigen Charaktermomenten, wodurch die Schauspieler und allen voran Eisenberg zumeist trumpfen können, jedoch das Gesamtwerk in sich nicht so stimmig wird.

Résistance - Widerstand Bewertung
Bewertung des Films
610

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