Bewertung: 1 / 5
Nachdem Jigsaw (Tobin Bell) und auch seine Schülerin Amanda (Shawnee Smith) gestorben sind, machen es sich die Agenten Strahm (Scott Patterson) und Perez (Athena Karkanis) zur Aufgabe die Hinterlassenschaften von Jigsaw zu ordnen. Dabei werden sie von Detective Hoffman (Costas Mandylor) unterstützt, und es beginnt überarschenderweise ein neues Spiel.
Fangen wir am besten mit den Dingen an, die wirklich funktioneren. Das geht schnell und ist dementsprechend keine große Sache. Ja, auch nach dem vierten Mal wird aus Tobin Bell kein schlechter Schauspieler, und auch die anderen Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut.
Trailer zu Saw 4
Hier sind man wirklich kaputte Persönlichkeiten, und wenn ich sage kaputt, dann meine ich es auch so. Ob Jeff Denlon, oder Mark Hoffman. Dieser Morast aus dunklen Bildern und dem Schauspiel ergibt eine depressive Mischung.
Weiterhin ist es auch schön, weniger von Amanda zu sehen. Dieser Harley Quinn-Verschnitt für total nervtötende hat es mir echt nicht angetan, und man tat gut daran sie so schnell wie möglich herauszuschneiden.
Außerdem erfahren wir endlich mehr über Johns Hintergrundgeschichte. Über sein Leben vor seinem "Kreuzug" und was ihn so machte, wie er eben war. Sicherlich nicht beste Erklärung aller Zeiten, aber bei weitem auch nicht die dümmste. Einen kleinen Storykniff lässt man sich in der Richtung zumindest einfallen. Ob dieser John jetzt nahbarer macht, mag jeder für sich entscheiden, ich für meinen Teil kann es nicht so ganz nachvollziehen, muss aber gestehen, daß ich diese Geschichte um seine Ex-Frau, wie andere Aspekte solide empfand.
Tja, und dann gelangen wir an den Punkt wo das Gebäude einstürzt, wo das Konstrukt keinen SInn mehr ergibt, und wo sich diese Drehbuchautoren noch als sehr clever empfanden. So scheint es zumindest. Denn man kann es gar nicht anders sagen als so: Diese Geschichte ist einfach Schrott. Völlig zusammengekleistert, mit Twist über Twist, der keinen Sinn mehr ergibt und nur noch Drehbuchseiten füllt.
Und während die Fallen hier und da auch sicherlich kreativ sind, ist das nicht der Kern von Saw. Zumindest nicht in den ersten Filmen. Das fängt schon zu Beginn mit einer Falle an, die wesentliche Sinnesorgane der Teilnehmenden bedeckt und diese Menschen auf perfide Weise zu Tode foltert.
Ja, Torture Porn im wahrsten Sinne. Eine Aneinanderreihung von Splatter über Splatter, die nicht schockiertend im gedachten Sinn sind, sondern in ihrer Absurdität. Wer provozieren will, sollte Lars von Trier heißen und auch etwas zu sagen haben. Und das fehlt eindeutig in diesem Machwerk. Kurz um: Es ist einfach nur Ekelhaft.
Die Luft ist raus und nicht nach oben. Saw IV ist ein total abstruses Machwerk der Sorte: Komm ne, lass stecken. Schauspielerisch moderat, ist es vor allem das Drehbuch und die Inszenierung die über das Ziel hinausschießen. So schafft man keinen Skandal, sondern einen Kollateralschaden.