Bewertung: 2.5 / 5
Nachdem der Serienmörder Jigsaw (Tobin Bell) starb, dachten alle, daß das blutige Treiben nun ein Ende gefunden hat. Doch auch für die Zukunft hat der Fallensteller vorgesorgt, und mit Detective Mark Hoffman (Costas Mandylor) einen würdigen Nachfolger bestimmt. Hoffman nimmt fünf Menschen gefangen, die sich nun seinen neuen Fallen stellen müssen. Derweil kommt der Agent Peter Strahm (Scott Patterson), dem Treiben langsam auf die Schliche.
Wenn man das Aushängeschild eines Franchises wie Saw ab einem bestimmten Zeitpunkt umbringt, stößt man sicherlich logischerweise auch ab einem solchen auf ein großes Problem. Dem ganzen fehlt einfach eine Ikone. Und sicherlich mag man Jigsaw nicht gerne mit Freddy Krueger, Jason Voorhees oder Ghostface vergleichen, allerdings ist er irgendwie ikonisch, und das fehlt dem Film.
Trailer zu Saw 5
Sicherlich bekommt man in Rückblenden den ein, oder anderen Moment, der nochmal verdeutlichen soll wie genial Jigsaw ist, und für wie genial sich die Drehbuchautoren halten. Daß das natürlich irgendwie auch ziemlich konstruiert ist, ist jetzt auch kein Geheimnis mehr und deshalb kann man es genießen, wenn man nicht zu viele Fragen stellt.
Auch das ewige Leid der Charaktere, kombiniert auf einer Meta-Ebene mit dem ewigen Leid des völligen Desinteresses zieht sich durch den fünften Ableger der Saw-Reihe und macht es schwer irgendwie eine Verbeindung zu etwas aufzubauen.
Doch trotzem funktioniert das alles ein wenig besser als noch beim Vorgänger. Denn Regisseur David Hackl hat den Gore-Anteil ein wneig zurückgefahren und wesentlich dosierter in Tarantinomanie angewendet. Denn während der direkte Vorgänger Gewalt als unterträglich inszenierte, ist dieser Film wieder cartoonhaft und damit wesentlich erträglicher.
Und auch wenn ich Eingangs sagte, wie wenig Sinn diese Handlung ergibt, so muss ich sagen, daß diese "Haha, wir sind so mega krass"-Attitüde der Drehbuchautoren auch schon wieder so schlecht ist, daß sie eben schon gut ist. Denn der Film lässt sich im Gegenzug zu anderen Vertretern der Reihe Zeit um seine Charaktere zu erläutern, daß macht den Film damit zu einem der besseren Filme eben dieser. Denn selbst wenn es alles hahnebüchen ist, haben wir hier ein ähnliches Machtspiel wie in Filme wie Heat, wo auch kein großes Geheimnis um den Antagonisten gemacht wird. Detective Hoffman und Agent Strahm sind eigentlich von Sekunde Eins an in einem Hin und Her gefangen.
Das mag zwar unrealistisch sein, gerade wenn Strahm sich einen Tatort anschaut und sofort alle nötigen Infos und Abläufe der Tat entziffern kann, passt aber tonal in das Splatter-Trashfest hinein. Außerdem zeigt dieser Film auch, warum sich Hoffman dazu entschied Jigsaw auf seinem Pfad zu folgen. Daß das nicht die beste Erkläurng aller Zeiten sein würde ist natürlich auch klar, allerdings kann ich damit gut Leben.
Und so ist Saw 5 tatsächlich auch im Mittelfeld der Reihe einzuordnen. Ob er die Reihe als ganzes jetzt nach Vorne gebrahct hat, oder nicht, sei mal dahingestellt. Tatsächlich tat aber der Regiewechsel in dieser Hinsicht ganz gut, und bot zumindest einige Aspekte, die man am Originalfilm zu schätzen weiß. Meisterhaft ist das sicherlich nicht, aber auch nicht grauenhaft.