Bewertung: 3.5 / 5
Habe den Film jetzt gesehen, und muss sagen: HMMMMM... interessanter Film.
Zuerstmal zur wirklich zur Basis liegenden Story: Das Ding aus dem Amazonas aus Jack Arnolds gleichnamigen B-Movie Klassikern wurde gefangen und in ein US Forschungszentrum gebracht. Dort trifft es eine stumme Putzfrau, die beiden verlieben sich und fliehen, und werden dabei von der Regierung gejagt.
Trailer zu Shape of Water - Das Flüstern des Wassers
Das alles spielt sich in den USA des Jahres 1962 ab. Man befindet sich in einer recht unschönen Zeit in der Geschichte der USA aber gleichzeitig kurz vor der Zeit des Umbruchs, und so werden auch diverse wichtige Themen angeschnitten: Rassenunruhen, sexuelle Orientierung, Ost-West-Konflikt, Unterdrückung der Frau, die Unwichtigkeit des individuums. Kurz, der Film ist pickepackevoll mit Andeutungen und als Allegorie eigentlich schon fast zu sehr Faust aufs Auge. Er ist hochaktuell und eigentlich zeitlos.
Die Darsteller, die Ausstattung, eigentlich ist alles über jeden Zweifel erhaben.
Del Toro macht prinzipiell da weiter, wo er mit Pans Labyrinth aufhörte, er seziert die Totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts mit Blick auf das Heute, und das als anspruchsvolles erwachsenes Märchen mit einer nicht unerheblichen düsteren Message.
Da ist - wie auch bei Pan - ein Happy End nicht garantiert - nicht unähnlich Jack Arnolds Überklassiker, an den der Film ganz offensichtlich angelehnt ist.
Was den Film dann aber trotz wirklich vorhandener Klasse davon abhält, in den Olymp zu gelangen, ist seine fast schon kalkuliertes Festival- und Preisehecheln: So wird neben all den Themen mal nebenbei natürlich das Kinntopp früherer Tage gepriesen (nicht unähnlich Inglorious Basterds) und die obligatorischen Masturbationsszenen so lapidar eingebaut, dass hier förmlich "Gib mir ein Preis" geschrien wird.
Der Film macht sogar so viel richtig, dass das wahre Monster des Films immer noch menschlich bleibt und als kleines Rad entlarvt wird, das ebenso entbehrlich ist für das Monster von System.
Kurzum, der Film ist wirklich gut, aber trotz seiner Ambitionen und Messages, dann auch wieder zu sperrig fürs Mainstream - als Vergleiche: Wer auf Filme wie "Amelie." oder "Im a Cyborg." steht, wird hier ein Fest erleben.
7 Punkte - wahrscheinlich ist das objektiv zu tief gegriffen, aber der Film muss mir ja auch zusagen und irgendwie tat er das nicht zu 100%