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Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück

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Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück Kritik

Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück Kritik

Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück Kritik
0 Kommentare - 13.12.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Die Flitterwochen sind zu Ende und Shrek (Mike Myers) und Fiona (Cameron Diaz) kehren in ihren Sumpf zurück. Dort erhalten sie eine Nachricht von Fionas Eltern, dem Königspaar, daß sie ihren Schwiegersohn kennenlernen möchten. Nun macht sich das Ehepaar zusammen mit Esel (Eddie Murphy) auf den Weg nach Weit Weit Weg. Das Königspaar Harold (John Cleese) und Lillian (Julie Andrews) ist alles andere als angetan, daß ihre Tochter einen Oger geheiratet hat und ging eigentlich davon aus, daß ihr Ehemann der vorhergesehene Prinz Charming (Rupert Everett) würde. Während die Königin versucht sich mit der Situation zu arrangieren, zettelt der König eine Intrige gegen den Oger an.

In den 2000er Jahren kristallisierte sich allmählich das Ende klassischer Animationsfilme, die man im Volksmund eher unter dem Namen Zeichentrickfilm kennt. Die technische Innovation war so bahnbrechend, daß sie gleich zwei große Konkurrenten innerhalb der Staaten für den unangefochtenen und Generationen- und Gesellschaftsbeeinflussenden König des Trickfilms schuf. Das Haus der Maus hatte stark zu knabbern als Pixar ihnen mit ihren eigenen Animationsfilmen, wie Toy Story (1995), Die Monster AG (2001) oder Findet Nemo (2003) allmählich den Rang abliefen. Aber auch ein anderer Konkurrent, der nicht im eigenen Haus beheimatet war, konnte nach und nach immer mehr Anerkennung abstauben und so schuf auch DreamWorks Animation im Jahr 2004 mit Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück eine Fortsetzung, die sich sehen lassen konnte und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr war, als es der Erstling werden konnte. Nun muss man ja dazu sagen, daß Fortsetzungen häufig einen schlechten Ruf besitzen, weil sie den das Original manchmal ein wenig zu sehr kopieren und überdies nichts Nennenswertes dem hinzuzufügen haben, was man nun ein Franchise nennen darf. Wenn eine Fortsetzung aber brillant ist, dann fällt das sofort auf. Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück (1980) ist ein Meisterwerk, Aliens – Die Rückkehr (1986) ist ein Meisterwerk, Blade Runner 2049 (2017) ist ein Meisterwerk. All diese Filme haben den Ruf mindestens an das Original heranzureichen und es vielleicht sogar noch zu übertreffen. Das ist immer streitbar und es gibt noch genügend andere Beispiele. Wenn man aber etwas suchte, was da nicht funktionieren sollte, dann würde man das auch finden. Man bewegt sich da in Kreisen, in denen man zumindest über beinahe perfekte Filme redet und das ist eben Meckern auf dem höchsten Niveau.

Trailer zu Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück

Shrek 2 – Der tollkühne Held hat den Ruf eine solch brillante Fortsetzung zu sein. Auch die Gründe hierfür sind streitbar, denn es gibt viele und vielleicht sind auch nicht alle immer zutreffend. Man muss sich in diesem Fall aber so ein wenig vom analytischen wegbewegen, um das Werk auf rein filmischer Ebene zu verstehen, denn wenn man eben bei einer Analyse ob der gezeigten Philosophien und Lebenseinstellungen bleibt, dann könnte man auch diesem Film sicherlich Ideenlosigkeit vorwerfen. Zunächst geht es also um die Figuren, wie so üblich ihre Erlösung in der Ehe und der Heilsamkeit der Familie suchen. Vielleicht wird der Film da auch so ein wenig banal, weil er das Klischee der zu kritischen Schwiegereltern als Auslöser für einen Konflikt in den Mittelpunkt rückt. Dabei sollte man sich nicht zu sehr auf das einschießen. Viel wichtiger ist doch, ob ein Film auch in diesem Zusammenhang mit den Figuren etwas anfangen kann. Denn auch die genannten Werke haben metaphorisch kaum eine neue Bedeutung für das Franchise entwickelt, als es die Originale hatten. In diesem Fall geht es also darum, daß sich die Charaktere weiterentwickeln. Aus Shrek, der sonst eher die Figur ist, die sich aufgrund schlechter Erfahrung selbst exkludiert, trifft eine abgewandelte Form seiner Geschichte im ersten Teil. Er möchte der Mann sein, den sich seine Frau wünscht, ohne zu erkennen, daß er das vielleicht schon ist. Da trifft wieder die großartige Metapher der wahren Schönheit auf diesen Film und es ist ihm scheinbar unbegreiflich, was das nun wirklich bedeutet.

Eine Liebe, die nicht sein soll. Dabei versteht der Film, der abermals gekonnt Popkultur, Postmoderne und das romantisch verklärte Mittelalter mischt durch die Persiflage auf Hollywood in Form von Weit Weit Weg die Traumfabrik und ihr Treiben auf die Schippe zu nehmen. Wenn Shrek und seine Entourage im Königreich ankommen sehen sie das wilde Nachtleben förmlich vor ihren Augen. Auch das Paparazzi-Gehabe, sowie etwaige Starallüren werden hier perfekt aufs Korn genommen. Wenn dann das Thema Rassismus, daß im ersten Teil ebenso präsent war, in Kombination mit dem falschen Gatten für Papi ebenso wieder aufgegriffen wird, ist das nur konsequent. Und der Film ist konsequent, er traut sich eben auch, selbst wenn es nicht so offenkundig ist, in gewisser Weise drastisch zu sein. Charaktere werden hier auf ihre härteste Probe gestellt, natürlich alles im Rahmen eines vermeintlichen Kinderfilms. Doch wer nun glaubt, Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück sei genau das, der unterschätzt das Meidum erneut. Denn nur weil es keine drastische Brutalität gibt, muss man das als Fabel verstehen, schließlich wendet der Film auch dieses Stilmittel an. Es steht alles auf dem Spiel. Es wirkt nur handzahm, weil man solche Filme für jüngere produziert. Obwohl, wenn man sich diese zweideutigen und teils großartig pointierten Spitzen anhört, die die Figuren da von sich geben, dann muss das nicht unbedingt stimmen.

Ebenso ist diese Fortsetzung mehr noch als das Original darin bemüht, den Disney-Einfluss auf das Verständnis von Märchen und Film im Allgemeinen aufs Korn zu nehmen. Unterdessen darf Antonio Banderas erst wenige Jahre nach seiner Kultrolle in Die Legende des Zorro (1998) seine eigene Hommage verkörpern. Und auch das ist eine wahnsinnig gute Bereicherung, weil der Charakter charmant ist und vielleicht sogar unzeitgemäß. Ein Charmeur, der immer wieder Herzen bricht. Das wird dem Prol-Feminismus auf Twitter gar nicht schmecken. Doch nicht alles, was auch provokant ist, sollte man canceln. Und immerhin ist dieser Film ebenso sexuell aufgeladen und auch von der ein oder anderen Zweideutigkeit beglückt. Zudem ist er dabei auch noch verflucht gut getimt. Die Witze zünden hier zu Teilen sogar noch besser und auch eine Schurkin, die mit dem Erfüllen von Wünschen ein Geschäft macht und eben in diesem Protz-Hollywood stattfindet, kann man nur als Kritik an den vorherrschenden Systemen verstehen. Natürlich schwingt gerade zwischen der guten Fee und ihrem Zögling Prinz Charming so ein wenig der Ödipus mit und allgemein muss man sagen, daß dieses Werk zu weilen erschreckend viele Witze über Menschen macht, für die der Film vermutlich heute nach fünf Minuten gecancelt würde. Doch das ist willkommen provokant, weil ein Witz immer auf die Kosten von irgendjemandem geht und es ist vielleicht an der Zeit, daß diese antiintellektuelle Kunstbeschneidung ihr Ende findet. Aber ich schweife wieder ab.

Viel zu sagen gibt es über Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück nicht wirklich. Der Film ist nahe der Perfektion, weil er sich als Film das Konzept des ersten Teils nimmt und alles nochmal eine Spur cleverer denkt, ohne dabei zu groß zu sein. Er verlässt sich auf eine intimerme Geschichte, funktioniert als Persiflage auf das Hollywoodsystem und kann eben mit jeder Neuerung, mit der er aufwartet, punkten. Sowohl neue Helden, als auch großartige Schurken werden hier Teil der Geschichte. Eine Geschichte, die vielleicht etwas kindlich gehalten ist, aber man kann darüber hinaus denken und das es diese Möglichkeit weiterhin gibt, spricht für den Film.

Shrek 2 - Der tollkühne Held kehrt zurück Bewertung
Bewertung des Films
910

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