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Shrek der Dritte

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Shrek der Dritte Kritik

Shrek der Dritte Kritik

Shrek der Dritte Kritik
0 Kommentare - 14.12.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Shrek der Dritte" ist.

Bewertung: 3 / 5

Shrek (Mike Myers) und Fiona (Cameron Diaz) sind nun die offiziellen Thronfolger von Lillian (Julie Andrews) und Harold (John Cleese). Doch Shrek hat kein Interesse am König sein, daher beschließt er Fionas Cousin Artie (Justin Timberlake) zu suchen und ihm den Thron schmackhaft zu machen. Zusammen mit Esel (Eddie Murphy) und Kater (Antonio Banderas) macht sich Shrek auf den Weg, um den Jungen zu finden. Unterdessen schwebt das Königreich in großer Gefahr, denn der heimtückische Charming (Rupert Everett) sinnt auf Rache.

Endlich haben sie Kinder. Das ist wohl das, worauf jede amerikanische Vorzeige-Familie gewartet hat. Der Oger hat Kinder bekommen und ist nun sesshaft geworden. Wäre da nicht das perfekte Drama, daß das Königreich nun einen neuen König braucht. Es ist sehr schwierig über Humor zu schreiben und dann zu erklären, warum nun dieser oder jener Witz, in dem und dem Kontext nicht zündet oder funktionieren will. Nichts ist so streitbar, wie Humor und daher sind clevere Komödien auch die Königsklasse des Films. Nun war Shrek als Figur immer als Persiflage auf das Märchen-Genre und die Disneyfizierung der Filmwelt zu verstehen. Ein Franchise, daß das Spiel mit dem Feuer meisterte, weil es Kitsch parodieren wollte, aber auch immer mal Kitsch lieferte. Das ging genau zwei Filme lang gut und dann kam Shrek der Dritte. Eine Fortsetzung, die mehr auf Bombast, denn auf Komödie ausgelegt ist. Die Witze, die vor allem funktionieren sollen, sind die mutantenartigen Kinder, die ein Esel mit einem Drachen bekommt, daß Schüler in einer Schule gemein sind und daß das groß auflegte Drama von Prinz Charming etwas alberner ist, als er es vielleicht gerne hätte. Ja, zu Teilen wird Shrek der Dritte zu einem Highschool-Film, der einfach nur klischierte Muster jener Film in ein mittelalterliches Fantasy-Setting packt. Der Witz ist hier einfach nur die Tatsache und damit ist der Witz zwar offenkundig, aber auch mindestens genauso unlustig.

Trailer zu Shrek der Dritte

Shrek der Dritte ist ein Film, der keinen guten Ruf besitzt, dabei ist das vielleicht zuweilen auch unbegründet. Je nachdem wie man den Maßstab legt, könnte man den Film in seiner Königsdisziplin als gescheitert betrachten, weil die Pointen nicht mehr so frech sind und der Fokus falsch gelegt wird. Als Fortsetzung ist er allerdings konsequent, denn er nimmt die Brotkrumen, die der Vorgänger so clever gestreut hat und verwandelt die Charakteristik in das Mantra der Geschichte. Es geht darum, die Charaktere weiterzubringen, an einen anderen Punkt in ihrem Leben. Und darin blüht der Film förmlich auf, weil er mit Shrek eine Figur zeichnet, die versucht sich aus jeder Verantwortung zu entziehen. Dann wiederum hat man auch mit Prinz Charming einen Antagonisten, der durch seinen starken Mutterkomplex und dem, was er glaubt, verloren zu haben, durch den Hunger nach Rache angetrieben wird. Auch da zeigt sich, daß der Film für einen vermeintlichen Kinderfilm die Messlatte schon höher legt. Daraus resultieren auch tolle Kampfsequenzen und ein Finale, daß durchaus eine theatralische Schwere zu sich hat. Die Schreibe ist tatsächlich auch absolut nicht das Problem, denn die erzählte Geschichte ist eine gute Geschichte. Wenn Shrek sich einen geeigneteren Nachfolger auf dem Thron seines Schwiegervaters wünscht, dann ist das nicht nur Charakterkonform, sondern auch auf anderen Ebenen eine gute Geschichte.

Die Frage ist, was will Shrek. Er will zurück in sein altes Leben, in den Sumpf und dort eigentlich seinen Lebtag mit seiner Frau verbringen. Ab diesem Punkt wird Shrek der Dritte tatsächlich auch relativ komplex, weil er hier ideologisch wird. Wenn ein König nicht herrschen will, dann hat das im wahren Leben etwas sehr Ungewöhnliches. Schließlich ist man auch daran gewöhnt, daß diese Menschen ihre Rollen spielen. Das ist eben Teil einer Show. Insofern mag das sogar clever sein, wenn man die Hollywood-Kritik aus dem zweiten Teil nun wieder zurück zum Märchenkönig-Thema führt. Das ist irgendwie ein Zirkelschluß, schließlich geht es bei Schauspielern, wie auch Adligen immer um Selbstdarstellung. In dieser Hinsicht funktionieren auch die Witze ziemlich gut. Nämlich vor allem dann, wenn der Adel sehr überspitzt dargestellt wird und mit Shrek einen offenen Proleten in ein peinliches Kostüm steckt. Daß Adlige häufiger mal Proleten sind, daß zeigt nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart. Darüber hinaus ist die Begründung warum Shrek eben doch lieber ein einfacher Oger bleibt durchaus spannend. Denn er will sich zugunsten seiner Kinder aus dem Leben ständiger Macht zurückziehen. Und hier beißt sich der Neoliberalismus häufig mit dem Konservatismus. Die Familie steht über allem und so richtig neoliberales lässt hier auch nichts finden. Klar wird der Adel nicht umgeworfen. Denn dafür ist der Film eben auch ein Märchen. Doch es erhält derjenige die Kontrolle, der sie eigentlich gar nicht möchte, sich eigentlich für Frieden einsetzt.

Natürlich könnte man Shrek der Dritte dafür kritisieren, daß er nun die Ausgestoßenen und Bösen der Geschichte in einen Racheplot verwickelt, nachdem die Bösen hier eine vorbestimmte Rolle in einem System erfüllen müssen. Jetzt ist das an sich aber auch das heikelste aller Themen in diesem Film, weil man zwei Möglichkeiten hat, die Bösen zu den erneuten Verlierern der Geschichte zu machen oder man macht es so, daß die Bösen am Ende eben gut und resozialisiert werden, um doch wieder Teil des Systems zu werden. Und da eben eine feudale Herrschaft immer Teil des Konzepts von Shrek war, ist es auch nur logisch, daß man das nicht ignorieren kann. Wie man sich letztlich entscheidet, liegt auch daran, ob einem das wichtig ist. Ich für meinen Teil habe da eine Entscheidung getroffen, allerdings ist das jedem selbst überlassen.

Nach den deutlich besseren Vorgängern merkt man, wie blutleer Shrek der Dritte im direkten Vergleich daherkommt. Wie so häufig kann man sich an der Geschichte stören und gerade den Witzen fehlt ein gewisser Esprit. Doch an sich ist dieser Film konsequent weitergedacht und macht auch seine Hauptfigur zu einem durchaus sympathischen Zeitgenossen, der trotz Anpassungsversuche erkennt, daß nicht alles sein soll.

Shrek der Dritte Bewertung
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