Bewertung: 3.5 / 5
Star Trek 12, wie der alteingesessene Trekkie sagt, oder Star Trek 2, wie ein noch werdender Trekkie sagen würde läuft seit wenigen Tagen bei uns im Kino. Ich bezeichne mich selbst als Trekkie der ersten Stunden von The Next Generation. Mit Kirk und Co. hatte ich hauptsächlich Berührung über die Kinofilme. Es wurde im Vorfeld natürlich wieder viel gestritten und diskutiert, wie das eben üblich ist für einen Film, der ein Gere aufgreift, dass schon über Generationen besteht. Mir als alter Trekkie fällt es hierbei auch nicht einfach objektiv zu bleiben. Mein gutes altes Star Trek wird neu interpretiert und ich gebe zu, mit vielem einfach nicht einverstanden zu sein, einfach aus dem Grund, dass ich es anders kennen gelernt habe. Gleichfalls möchte ich versuchen, eine einigermaßen objektive Kritik über Into Darkness abzuliefern. Als 2009 Star Trek durch J.J. Abrams neu in die Kinos kommen sollte konnte ich es kaum erwarten endlich wieder Star Trek auf der Leinwand genießen zu können. Der Film hat bei mir bis heute noch einen unangenehmen Beigeschmack. Zum einen hat mir Spaß gemacht was mir gezeigt wurde, zum anderen stand ich im großen Konflikt mit mir selbst und meinen bisherigen Star Trek Erlebnissen. J.J. Abrams hatte in vielen Details in meinen Augen einfach versagt und Star Trek den Massen vorgeworfen. In diesem Jahr hab ich mich wieder auf Star Trek gefreut, doch diesmal mit einer ganz anderen Erwartung. Mir war von Beginn an klar, dass das Star Trek, wie ich es kennen gelernt habe, wohl so nicht weiter existieren wird und ich mich bereit machen muss, Neues anzunehmen. Es ist sicherlich für jeden Filmemacher schwer Altes mit Neuem zu verbinden und jedem gerecht zu werden. Bzw. so was ist unmöglich. So bin ich nun einigermaßen ohne große Erwartungen ins Kino zu Star Trek 12 und war positiv überrascht, gleichfalls erneut in meiner alten Star Trek Denkweise enttäuscht. Der Film macht Spaß, soviel vorweg. Er ist bunt, er ist lustig und er ist abwechslungsreich. Die viele Aktion von der gesprochen wird ist durchaus vorhanden, doch sehr froh bin ich darüber, dass es genug ruhige Momente gibt. Über die Handlung selbst möchte ich gar nichts schreiben, ich werde auch nicht auf mögliche Spoiler eingehen. Denn ich kann schon jetzt jedem, der auf Star Trek oder Si-Fi steht empfehlen, sich diesen Film anzusehen. J.J. Abrams macht sehr viel richtig und liefert einen Blockbuster. Etwas, das Star Trek früher ehr weniger war. Aus diesem Grund fallen hier auch die für mich so geliebten Schlüsselszenen aus Star Trek weg, die für mich den Unterschied zu anderen Filmen und Serien ausmachte. Doch leider verkauft sich heute so was nicht mehr all zu gut. Wir bekommen wirklich faszinierende Bilder aus dem Weltall und der Enterprise gezeigt. Die Spezialeffekte und das 3D haben mir sehr gut gefallen. Gleichfalls beeindruckend fand ich die großen Porträtaufnahmen in manchen Dialogen. Das wirkte gleich doppelt intensive. Selbst die Story, wenn auch in meinen Augen sehr stark abgekupfert, bleibt über die meiste Zeit spannend und interessant. Mir gefällt sehr gut die Aktion im neuen Teil, doch leider kommen die Raumschlachten viel zu kurz. Die Enterprise feuert keinen einzigen Schuss ab, obwohl sie fast komplett zerschossen wird. Ich finde auch die Dialoge sehr lustig und in den meisten Fällen passend. Eines ist ganz klar, Benedict Cumberbatch spielt hier alle an die Wand. Er gibt einen wunderbaren Bösewichten ab und kommt richtig gut rüber. Chris Pine enttäuscht mich ehr als Kirk, er wirkt mir einfach zu jung und zu grün hinter den Ohren. Ihm fehlt die Coolness und Reife eines Picards oder Kirk der TOS Kinofilme. Aber ich denke, das ist so gewollt. Wiederum beeindruckt mich Zachary Quinto mit seinem Spock. Ihm kaufe ich die Rolle sofort ab und ich finde seine Rolle sehr schön und lebendig interpretiert. Ich mag ansonsten die restliche Crew der neuen Enterprise, lediglich der neue Chekov missfällt mir. Was mich nicht überzeugt hat ist der Soundtrack, wobei die Liederauswahl der belebten Szenen in der Bar oder anderen Schauplätzen sehr passend für meinen Geschmack war. Vieles konnte ich erahnen, bzw. war mir klar wie es endet. Dennoch fand ich das Finale sehr gut gelungen. Es sind mehrere kleine Feuerwerke die hintereinander gezündet wurden. Kein riesen Knall, dafür mehrere Kleine und Abwechslungsreiche. Mittlerweile hab ich mich schon fast an J.J. Abrams Filmführung in Star Trek gewohnt, dennoch begrüße ich es, dass er in Teil 13 nicht mehr hauptverantwortlich sein wird. Ich freu mich auf kommendes aus dem Star Trek Universum und bin sicher, dass der Trend positiv verlaufen wird. Wir alten Fans werden uns an die Neuinterpretation gewöhnen und die Filmemacher werden Ihre Basis nicht vergessen und uns tolle Abenteuer aus einem tollen Star Trek Universum zaubern.
Star Trek Into Darkness Bewertung