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Sunshine

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Sunshine Kritik

Sunshine Kritik

Sunshine Kritik
0 Kommentare - 27.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Sunshine" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

In der nahen Zukunft stirbt die Erde und es herrscht ewiger Winter. Die Wissenschaft hat bereits versucht, der Sonne mit einer riesigen Explosion wieder mehr Strahlkraft zu verschaffen. Doch das Vorhaben scheiterte. Im jetzt versucht ein Team unter der Leitung von Kaneda (Hiroyuki Sanda) ein zweites Mal die restlichen Sprengstoffreserven der Erde zu nutzen. Kurz vor ihrem Ziel erreicht die Crew einen Funkspruch der Icarus I, das vermisste Raumschiff der ersten Mission. Nun muss sich der Physiker Cpa (Cillian Murphy) entscheiden, ob er wie geplant die Bombe zu sprengen versucht, oder doch eher zur Icarus I fliegt, um mehr Sprengkraft zu erhalten.

Man sagt Danny Boyle in einigen Kreisen ein gewisses Talent nach. Man sagt ihm nach, sich in jedem Genre austoben zu können und sich als ein Regisseur zu erweisen, der in so ziemlich jedem Genre gewinnen kann. Doch die schlichte und einfache Wahrheit über Danny Boyle ist, daß er in den seltensten Fällen etwas kreiert, was man wirklich mögen kann. 28 Days Later (2002) ist der x-te Zombiefilm nach Vorbild Romero, ohne dessen Charme zu erreichen. Trainspotting – Neue Helden (1996) ist der Vorläufer vom wesentlich besseren Requiem for a Dream (2000), ohne dessen künstlerisches Können aufzuweisen. Steve Jobs (2015) ist der x-te Heldenmythos, der dekonstruiert wird und eben klassischer kaum sein könnte. Und was ist dann der schon fest eher in Vergessenheit geratene Sunshine? Nun, eben der x-te Science-Fiction-Film, der sich mit dem Ende der Menschheit befasst. Man kann das jetzt alles endlos lang aufdröseln und erklären, welche Metaphorik hinter dieser und jener Szene steckte, welche Hommage man nicht erkannt hat, welche Tiefe und mythologische Bedeutung die Charaktere bekommen und so weiter und so fort. Die Wahrheit allerdings ist, daß es völlig irrelevant ist. Denn nicht nur ist Sunshine ein völlig blutleerer Film, der dem Genre nichts hinzuzufügen hat, nein, er fühlt sich auch mindestens genauso lang an.

Trailer zu Sunshine

Die Problemstellung ist ja allgegenwärtig und auch ein Interstellar (2014) zum Beispiel war ja nicht deshalb gut, weil er so originell gewesen wäre. Denn tatsächlich müssen sich die meisten Science-Fiction-Filme, zumindest solche, die den Anspruch an sich haben, tiefgründig oder vielschichtig zu sein, eben an dem unerreichten 2001: Odyssee im Weltraum (1968) messen und da beginnt bei den meisten Filmen schon der Fehler. Es gibt nämlich kaum einen besseren Film, nicht in diesem Genre und nicht darüber hinaus. Das Werk von Kubrik, um das es eigentlich hier nicht gehen sollte, ist philosophisch, nachdenklich, teils grotesk, fasst die Zukunft und die Vergangenheit so gut zusammen, daß es beispiellos ist und auf lange Sicht auch beispiellos bleibt. Unterdessen ist ein großes Problem, daß das Werk auch hat eben das Team hinter dem Schaffen. Das Drehbuch vom ebenso gnadenlos überschätzten Alex Garland, ist indes eine Ansammlung von sehr oberflächlichen und nie gänzlich ausdefinierten philosophischen Thesen und dem ebenso oberflächlichem Angst-Konzept hinter Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979) und auch diesen Vergleich sucht Sunshine bewusst. Es ist eben auch eine Gruppe auf einer Mission. Doch bedeutete das Alien in Ridley Scotts Meisterwerk noch die Entfesslung der Geschichte, so ist hier alles bloßes Zitat. Es zieht sich eben wie Kaugummi. Gerade, wenn die Prämisse geklärt ist.

Und das ist so ein wenig die Krux, weil ja durchaus ein Science-Fiction-Film in diesem Sinne viel hergeben könnte. Und man kann ja auch sagen, daß Sunshine zuweilen schon sehr viel direkter war, als es Genrekollegegen in Bezug auf die Realpolitik ihrer Zeit waren. Doch auch da wurde das Werk dementsprechend einige Jahre später wieder überholt. Und dann ist natürlich die Frage, was genau das Problem eigentlich ist. Und so ganz genau lässt sich das eigentlich gar nicht sagen. Zum einen kann man der Regie von Danny Boyle vorwerfen, daß sie eigentlich nur mit dem Erwartbaren auffährt und auch keinerlei Spannung oder Interesse für das Szenario erzeugen kann. Dann wiederum ist es aber auch vor allem die stereotype Geschichte von Garland, die schlicht und ergreifend langweilt. Auch das ist ein Problem, das Garland in seinem späteren Schaffen, unter anderem in seinem Debütfilm Ex Machina (2015), aber auch dem Klischee durchtränkten 28 Days Later (2002) unter Beweis stellt. Man bekommt nämlich auch in Sunshine immer wieder den Eindruck, als wolle der Film eigentlich gar nicht so recht existieren. Quasi wie ein scheues Reh, daß am Waldesrand hinter Bäumen wartet und sich dann entschließt, doch wieder in der Dunkelheit zu verschwinden. Sicherlich werden solche, die noch nie einen Science-Fiction-Film gesehen haben, große Freude daran empfinden, sich so ein wenig nachdenklich in diesem Film zu verlieren. Und ja, oberflächlich betrachtet, kann man das auch. Es ist nur halt nie viel mehr, als das, was man schon dutzende Male vorher gesehen hat und damit irrelevant.

Schön zumindest an Sunshine ist, daß man einen tollen Cast serviert bekommt. Ausdrucksstark ist der sicherlich, aber auch nicht über alle Maßen positiv auffallend. Es ist nettes Beiwerk und in diesem Sinne auch schon wieder eine Hommage an Ridley Scotts-Klassiker. Richtig in Erinnerung bleiben die Charaktere aber auch nicht. Es gibt zwar ein bis zwei, die eine Wendung innerhalb des Plots erfahren, aber bis dahin muss man erst mal durchgehalten haben und dem Film auch wirklich die volle Aufmerksamkeit schenken. Ob man das da noch will, bleibt zu bezweifeln. Natürlich könnte man auch über die Effekte reden oder diese, oder jene Sequenz. Tatsächlich ist da aber weder positiv noch negativ etwas zu vermerken. Es ist relativ erwartbar alles.

Und so führt Sunshine dem Zuschauer sicherlich kein strahlendes Lächeln zu. Es ist ganz nett und das ist im Prinzip auch alles, was man dazu sagen kann, wenngleich es eben solche Filme auch zuhauf gibt und definitiv auch besser. Der Cast ist ganz gut, das Drehbuch aber dröge und die Inszenierung irgendwie genauso.

Sunshine Bewertung
Bewertung des Films
510

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