Bewertung: 2.5 / 5
Ein Dokumentarfilm mit dem Titel "Rettet den Blauflossenthunfisch" hätte vermutlich nur wenige Interessierte ins Kino gelockt. Da klingt Sushi - The Global Catch doch deutlich spannender. Allerdings stehen im Zentrum von Mark Hills Film weniger das Phänomen Sushi und seine umfassenden globalen Auswüchse, sondern ein recht dröges, langwieriges Plädoyer für die Rettung des Blauflossenthunfischs.
Der Blauflossenthun besitzt ein aromatisches Fleisch, das sich besonders gut für den rohen Verzehr eignet. Groß ist die weltweite Nachfrage, entsprechend bedroht sind die Bestände - Blauflossenthun lässt sich bislang nicht in Aquakulturen züchten. Die Experten-Ausführungen hierzu fallen unglaublich langatmig und detailreich aus, sodass die Aufmerksamkeit zwangsläufig nachlässt. Lediglich die klugen Einwürfe eines alten Blauflossenthun-Fischers regen zum Nachdenken an.
Trailer zu Sushi - The Global Catch
Hill erklärt zwar, wie Sushi seine Reise in die Welt antrat, allerdings nicht, wie sich der Konsum von Fischröllchen zum globalen Trend entwickelte, der mittlerweile recht kuriose Blüten treibt: Sushi mit Steakfüllung oder in Lolli-Form wirkt regelrecht absurd. Die japanischen Sterneköche, die zu Beginn der Dokumentation zu Wort kommen und einen knappen Einblick in die Philosophie hinter Sushi geben, wären vermutlich entsetzt über derlei Auswüchse.
Dass ein kritischer Dokumentarfilm zum Thema Essen auch ein Bewusstsein für die Herkunft der damit verbundenen Rohstoffe schaffen will, leuchtet ein. Allerdings versteift sich Hill zu sehr auf seinen Blauflossenthun: Er geht kaum darauf ein, welche Fischsorten noch für Sushi verwendet werden und unter welchen - oft unwürdigen - Bedingungen zum Beispiel Lachs gezüchtet wird. Die Alternativen zu bedrohten Fischarten und Möglichkeiten zur nachhaltigen Fischzucht erwähnt er leider nur am Rande.
Sushi - The Global Catch bekommt 2,5 von 5 Hüten.
(Quelle: teleschau - der mediendienst | Christina Freko)
