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Taffe Mädels

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Taffe Mädels Kritik

Taffe Mädels Kritik

Taffe Mädels Kritik
0 Kommentare - 06.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Taffe Mädels" ist.

Bewertung: 1.5 / 5

Die tollpatschige FBI-Agentin Sarah Ashburn (Sandra Bullock) ist eine wahrhafte Einzelgängerin. Im Kollegium wird sie missachtet. Um einen Drogenbaron in Boston zur Strecke zu bringen, tut sie sich mit der einheimischen Streifenpolizistin Shannon Mullins (Melissa McCarthy) zusammen. Widerwillig muss sich Sarah mit ihrer neuen Kollegin arrangieren, denn zwischenmenschliche Beziehungen liegen ihr einfach nicht. Beide haben einen Gerechtigkeitssinn, aber unterschiedliche Herangehensweisen, um das Verbrechen zu bekämpfen.

Schlechtes, eintöniges Kino gibt es vermutlich schon so lange, wie es das Kino selbst gibt. Was schlecht ist, liegt wohl auch immer im Blickwinkel des Betrachters. Wir alle haben da so unsere Vorlieben. Vulgäre Komödien sind nicht immer zwecklos, oder gar schlecht. Wenngleich es ob der Masse, die da so entstanden ist, manchmal wirkt, als wäre dem so. Doch gibt es immer noch Künstler, die diesen Spagat beherrschen, wenn man da etwa an einen Ted (2012) denkt. Klar, das darf diskutiert werden. Dann wiederum gibt es jene Komödien, die eigentlich keinerlei Daseinsberechtigung haben, wie es auch generell solche Filme gibt. In der Regel sind das dann solche, die sich nur über andere, bereits existierende Werke definieren und dabei den vermeintlichen Skandal, der schlichteren Rhetorik mit sich bringen. Skandal, hat er jetzt nicht wirklich gesagt? Nun um die Katze mal aus dem Sack zu lassen, Taffe Mädels von Regisseur Paul Feig ist eine solche Komödie, die man Neudeutsch eigentlich auch unter der Kategorie Cringe-Komödie zusammenfassen könnte. Das ist nicht etwa, wie bei einer Nancy Meyers, deren Schnulzen einfach aus der Zeit gefallen sind, sondern es ist einfach so, daß diese Art von Vulgärrhetorik nie eine Zeit hatte. Und man bekommt dann durchaus Gänsehaut, weil all das, so unangenehm ist.

Die Weichen, die Taffe Mädels zu Beginn stellt, sind ja aus dem Einmaleins des Buddy-Cop-Films entnommen. Gegensätze, die sich zunächst nicht mögen und dann beste Freunde werden. Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis (1987), Red Heat (1988), Rush Hour (1998), Starsky & Hutch (2004), Die etwas anderen Cops (2010) und ja, einige Jahre später sollte selbst Disney eine verkappte Buddy-Cop-Komödie mit Zoomania (2016) drehen. Das ist also der Deal, auf den man sich anlassen wird, wenn man sich mit diesem Film, befasst. Nun würden aber auch böse Zungen behaupten, daß das Genre einfach auserzählt ist und es einen Grund gibt, warum es eben nicht mehr so viele dieser Filme gibt. Und ja, es ist auserzählt. Diese Mauerblümchen trifft Prol-Attitüde, die sich natürlich auch durch die Vita einer Melissa McCarthy zieht, funktioniert dann nur noch über die peinlichste Vulgarität. Das hat schon Scary Movie (2000) zu einem der abartigsten Filme der Filmgeschichte gemacht und wird zwar von diesem Machwerk keineswegs unterboten, ist aber in jedem Belang anstrengend. Nun würde ein Fan, oder jemand, der sich davon unterhalten fühlt, selten zugeben, daß er den Dreck lustig findet. Das ist dann mit irgendeiner Form von Scham verbunden. Und nochmal, Vulgär-Komödien sind an sich nicht problematisch oder wesentlich unlustiger, als es andere Komödien wären. Aber hier muss man sagen, das McCarthy einfach unerträglich ist.

Da geht diese Figur mit ihrem Selbstbewusstsein promiskuitiv durch die Welt, erzählt von ihren Sexgeschichten und wen sie alles imstande ist anzubaggern und in die Kiste zu bekommen. Das Gegenteil ist dann die von Sandra Bullock verkörperte FBI-Agentin, die natürlich völlig zurückhaltend ist und nach der hässliches Entlein-Attitüde lebt. „Nein, so kann ich doch nicht rumlaufen“ Bla, bla, bla. Mal ehrlich, Bumsen im Film attraktiv zu gestalten, oder sympathisch und unverkrampft, daß das einem solchen Volk wie den Amerikanern nicht liegt, daß merkt man sofort. Und da versucht der Film vielleicht etwas Nobles, weil er eben die Prüderie aufdecken und bekämpfen will. Allerdings geht Taffe Mädels dabei nie stilvoll, oder gewagt heran. Sexkomödien hatten ja ihre Hochphasen und man erinnere sich nur mal daran, wie gewagt etwa ein Manche mögen’s heiß (1959) war. Und dann wird man einfach nur noch traurig und etwas melancholisch, weil man sieht, wie verkrampft diese Leute über ihre Anpassungsängste lamentieren und wie festgefahren, oder gar zurückgedreht die sexuelle Revolution nach und nach ist. Man erkennt das ja auch heute wieder, wenn man etwa in die großen Blockbuster, oder Filme blickt, dann sind die skandalträchtigen Filme, eigentlich kaum in den Staaten zu finden. Ausnahmen gibt es im Hinblick auf Sexualität da in The Wolf of Wall Street (2013) und das europäische Werk Nymphomaniac (2013), oder auch Benedetta (2021).

Nun würde man schnell argumentieren, daß das ja auch nicht der Kern von Taffe Mädels ist und hier nur ein Symptom einer prüden Gesellschaft eben kurz zum Vorschein kommt. Ja, ist auch richtig. Doch das Problem ist, daß der Film auch in so ziemlich allen anderen Belangen einfach nur peinlich ist. Um dann nochmal auf den wirklich grottenschlechten Humor zu sprechen zu kommen, muss man, so glaube ich, auch einen Blick in die Gegenwart wagen. Renfield (2023) zum Beispiel war eine Horrorkomödie, die vielleicht im Kern nicht mit Taffe Mädels vergleichbar ist, aber ähnliche Symptome aufweist. So haben wir auch hier eine vom Beruf gezeichnete Polizistin, die ähnlich wie McCarthy im gesamten Film immer dann lustig zu sein versucht, wenn sie die Stimme erhebt und rumschreit. Ja, Awkwafina und McCarthy sind Dilettantinnen, deren komödiantisches Talent maximal nur noch von Chris Tall oder Mario Barth unterboten wird. Die Dicke mit Selbstbewusstsein, was für ein Stigma, ich bin begeistert. Die grauenhaften Aspekte, unter denen das Werk leidet, fallen auch nur deshalb vermutlich so stark auf, weil der Rest so uninspiriert und einfach schlecht geschrieben ist. Irgendwie geht’s halt wieder um Drogen. Ja, cool.

Taffe Mädels ist einfach eine weitere Komödie über eine Frage, die niemand gestellt hat. Herrlich unlustig, bisweilen schmerzhaft schlecht gespielt und geschrieben, wird jedes Klischee abgeklappert und die Nerven derer, die eben noch nicht vollkommen besoffen sind, auf die Probe gestellt. Grauenhaft.

Trailer zu Taffe Mädels

Taffe Mädels Bewertung
Bewertung des Films
310

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