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The Crow - Die Krähe

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"Theyre all dead. They just dont know it yet." - The Crow

The Crow - Die Krähe Kritik

The Crow - Die Krähe Kritik
4 Kommentare - 27.06.2012 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "The Crow - Die Krähe" ist.

Bewertung: 4.5 / 5

Dass es dabei durchgehend regnet und Nacht ist, unterstützt das Unbehagen über das Geschehene noch. Dies vermittelt die Tristesse und Hoffnungslosigkeit des Rachefeldzuges gegen eine vollständig von der Finsternis vereinnahmte Stadt noch eindringlicher und Bild und Botschaft gehen hier Hand in Hand. Der Regen hat Symbolcharakter, ist Symbol des stetigen Kampfes gegen das Unheil und zugleich für die Reinwaschung von den Sünden. Die Reinigung sowohl der Lebenden wie auch der Stadt selbst vom Unheil durch die Krähe. Bezeichnend, dass der Regen erst aufhört, wenn die Geschichte zu Ende ist. Die Frage danach, ob der Rachefeldzug des Unverwundbaren gegen die menschlichen, doch entmenschlichten Opponenten, erfolgreich verlaufen wird, stellt sich gar nicht. Dass die Krähe am Ende siegreich sein wird, steht nicht nur aufgrund der Hollywood-Konventionen von Beginn an fest, es ist in der Idee der Geschichte verankert. Der Weg ist das Ziel, doch die Frage ist eigentlich die, ob er auch Erlösung bringen wird.

Wenn der Rachefeldzug beendet ist, dann ist die Aufgabe erfüllt, doch zu welchem Preis. Letztlich geht es um die Liebe, die Liebe Erics zu seiner Shelly, die in der Hochzeit ihre Erfüllung finden sollte und dann doch so abrupt auseinandergerissen wird. Die Erlösung läge in der Erfüllung der Liebe und ob der Weg dahin über die Leichen verloren geht, darum dreht sich The Crow letztlich. Und diese Frage wird auch konsequent zu Ende gedacht.

Musik, Handwerk, Schwachpunkte:

Musikalisch kann The Crow ebenfalls überzeugen. Graeme Revell und Lustmord haben einen faszinierenden, das Gesehene unterstützenden, Score geschaffen der Rocksounds mit elektronischen Beats mischt und auch leicht esoterisch angehauchte Melodien beinhaltet. Wichtig ist dabei auch, dass sich der Score nicht auf die üblichen, plakativen Größen aus Rock und Metal beschränkt, sondern ohne Berücksichtigung großer Namen nur Musik verwendet, die zu den Szenen passen. Das alles passt perfekt zur surreal-düsteren Atmosphäre und vereint sich mit Handlung und Bildern zu einem verstörend-eindrucksvollen Ganzen.

Was das Handwerkliche angeht, hat Proyas Einiges richtig gemacht. Die Bildgestaltung ist, insbesondere angesichts des eher bescheidenen Budgets, opulent und weiß absolut zu gefallen. Zudem beeindrucken die tollen Sets und die Liebe zum Detail in deren Gestaltung. Bei der Inszenierung wird sich, wie bereits erwähnt, immer wieder des „Blicks durch die Augen der Krähe“ bedient und beeindruckende Kamerafahrten über die Stadt erfreuen den Zuschauer. Zudem ist die Action knackig inszeniert, ohne dabei blutrünstig zu werden. Die Tötungen werden stilisiert, Lee metzelt sich mit beeindruckender Leichtigkeit durch die Massen seiner Feinde, doch trotzdem verkommt das alles nicht zum Selbstzweck. Da ist es auch im Nachklang leicht verwirrend, warum der Film noch heute mit FSK 18 bewertet wird. Natürlich mag man dagegen halten, dass der Film doch Selbstjustiz glorifiziere. Es ist aber nun mal so, dass die Krähe bereits tot ist und lediglich die Mörder in symbolischer Form nachträglich mit in die Hölle reißt. Das hat nichts Glorreiches, sondern ist angesichts ihrer Taten lediglich konsequent und gerecht.

Probleme hat der Film vor allem bei der erwähnt etwas zu kurz abgehandelten Nebenhandlung um das Mädchen Sarah, die insbesondere in Bezug auf die Läuterung ihrer Mutter eher uninspiriert und leicht aufgesetzt wirkt, doch dabei auch den Rettercharakter der Krähe unterstreicht. Ansonsten gibt es einige eher holprige Schnitte, die ein wenig negativ im Fluss des Films auffallen. Letztlich sind das jedoch nur kleinere Störfaktoren in einem insgesamt überaus gelungenen Gesamtwerk.

Fazit:

The Crow überzeugt vielleicht nicht als perfekter Film und in allerletzter Konsequenz, ist jedoch ein verdammt beeindruckender Film geworden. Getragen von Lees Präsenz als düsterer Rächer, vermittelt durch enorm finstere Bilder und einen verregneten Moloch von Stadt, der seinesgleichen sucht, zieht einen Proyas Werk in seinen Bann. Die Handlung ist eng mit der Bildgestaltung und der Musik verknüpft und folgt einem sinnlich und sinnvoll erfassbaren Zweck. Dabei gerät der Rachefeldzug zur tragenden Nebensache unter dem eigentlichen Sinn, dem Kampf für die Erfüllung und Erhaltung der Liebe. Wenn sich all diese Elemente miteinander verbinden und dabei so ein homogenes und faszinierendes Ganzes herauskommt ist das beeindruckend.

So bekommt The Crow von mir

9/10 Punkten bzw. 4,5/5 Hüten,

weil er mich einfach von Anfang bis Ende gefangen genommen und beeindruckt hat. Der Film wird sicherlich nicht jedem gefallen und hat auch besagte kleinere Schwächen. Im Großen und Ganzen funktioniert der Film jedoch so verdammt gut und bedrückend, dass er einfach empfehlenswert bleibt. Von daher, von meiner Seite eine klare Anschau-Empfehlung.

The Crow - Die Krähe Bewertung
Bewertung des Films
910

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4 Kommentare
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
27.06.2012 14:03 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.952 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ Eli4s:

Ah, okay, danke. Stimmt, hätte mir auch auffallen können. Aber naja, wenn man seine eigenen Texte liest, ist es immer schwierig, solche Fehler auszumachen, weil man ja weiß, was man schreiben wollte. Dadurch ist es nicht immer einfach, Distanz zum Text zu bekommen. Okay, dann bin ich jetzt zufrieden und hoffe, dass noch andere außer meiner "direkten Konkurrenz" die Kritik lesen werden wink

Allerdings bin ich bei den wenigen "Vielkritikern" hier auf MJ immer froh, wenn ich ein wenig Konkurrenz bekomme. Je mehr desto besser wink
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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eli4s : : Moviejones-Fan
27.06.2012 13:55 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115
Bitte,

hab nochmal grob drübergeschaut und eine Kleinigkeit ist noch drin.

Bezeichnend, dass am Ende der Regen erst aufhört, wenn die Geschichte zu Ende ist

da würde ich das "am Ende" rausnehmen ... aufgrund der Wiederholung ...

ansonsten wie immer, nichts großes zu bemängeln. smile
MJ-Pat
Avatar
ZSSnake : : Expendable
27.06.2012 13:48 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.952 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ Eli4s:

Ich danke dir für die offenen und ehrlichen Worte zu meiner Kritik. Die holprigen Passagen habe ich versucht auszubessern und weniger gestelzt klingen zu lassen. Hoffentlich gehts jetzt besser.

Ansonsten habe ich noch ein, zwei Fehler gefunden, falls noch was drin ist, einfach nochmal dezidiert darauf hinweisen, ich finde nix mehr.

Was meine Argumentation angeht, da habe ich deinen Einwand berücksichtigt, ich denke das passt jetzt so. Ich hatte den Film auf Englisch geguckt, vielleicht ist mir das dabei irgendwie durch die Lappen gegangen. Ansonsten ist der Film allerdings auf Englisch verteufelt genial, ich kenne zwar die deutsche Fassung nicht, aber ich denke dass keine Synchro diesen O-Ton toppen kann.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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eli4s : : Moviejones-Fan
27.06.2012 12:41 Uhr
0
Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115
Eine weitere feine Kritik. Ein paar Tipp/Rechtschreibfehler sind noch drin ... also einmal noch Korrektur lesen.

Finde super, wie du (nicht nur hier) ein paar sehr interessante Details nennst (zum Beispiel als du die Figur von Draven beschreibst). Das gibt Auskunft über die Figur und bleibt aber auch an der Handlung, was ich wichtig finde. So kriegt die Kritik etwas "einzigartiges" (vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt) ... d.h. sie kommt nicht vom Fließband, wobei gängige Adjektive mit Figuren verbunden und standardisierte Phrasen geschwungen werden, die zu einem x-beliebigen Film passen würden...


Während man der Krähe auf ihrem Rachefeldzug folgt, wird man zum Teil dieser Finsternis, man wird fast zur Krähe. Nicht zuletzt dadurch, dass man mehr als einmal durch die Augen der Draven begleitenden Krähe und auch Dravens selbst blickt. Damit bindet Proyas den Zuschauer in das Geschehen ein, zieht ihn in seine comichaft überzeichnete Welt hinein und nimmt ihn gänzlich gefangen.

Dass es dabei durchgehend regnet und Nacht ist, unterstützt das Unbehagen ob des Geschehenen noch.

Dieser ganze Abschnitt ist meiner Meinung nach etwas holprig zu lesen. Gerade solche Konstruktionen (fett markiert) sind zwar in der tollen deutschen Sprache möglich, klingen aber etwas versteift. Es handelt sich bei einer Kritik auch um einen Erlebnisbericht, der ein wenig Zug braucht.

ähnlich hier:

haben einen faszinierenden, das Gesehene unterstützenden, Score geschaffen


Inhaltlich muss ich dir an dieser Stelle widersprechen [Spoilerwarnung]

Dafür spricht ebenfalls, dass sich Draven nicht damit zufrieden gibt, nur die Mörder Shellys und seiner selbst zu richten, sondern gleich bis an die Spitze geht und die gesamte Bande in die Hölle jagt.

Soweit ich mich erinnere (ich könnte mich aber auch irren), hat Draven (zumindest zu Beginn) eigentlich kein Interesse daran, abgesehen von den vier Angreifern, irgendwen umzubringen. Bei der einen Szene als die alle zusammensitzen, und nur noch der letzte der vier übrig ist, sagt er glaube ich, dass er nur ihn will und die anderen sich nicht einmischen sollen oder so ...
auch wenn sich das dann noch ändert ...


ansonsten kann ich alles (bis auf die Wertung) ohne Zögern abhaken.

Gruß
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