Bewertung: 5 / 5
Mit "The Dark Knight" führt Christopher Nolan seine Batmantrilogie auf legendäre Weise fort. Mit einem phänomenalen Cast, nolanüblichen Crewmitgliedern und guten bis unglaublichen Leistungen in nahezu jedem Bereich der Produktion des Films, ist ein Meisterwerk gelungen, dass nicht nur die mittlerweile abgeschlossene Batmantrilogie fortführt, sondern auch die Meßlatte für Action- und Superheldenfilme sowie auch für Schauspielerische Leistungen sehr hoch legt.
Achtung Spoiler dabei: Der Film behandelt - in gekürzter Form wiedergegeben - den Kampf Batmans mit dem Joker und auch den Bruce Wayne`s mit sich selbst und seinem Alter Ego Batman. Der Film beginnt mit einem Prolog der den Joker einführt und dem Publikum direkt dessen Skrupellosigkeit zeigt, als er einem wehrlosen Mann eine Rauchgranate in den Mund steckt. Der Joker ist wie Alfred sagt, an logischen Dingen nicht interessiert, sondern möchte "die Welt einfach nur brennen sehen". Das trifft es ganz gut, denn er hält sich nicht lange mit seinen Komplizen auf sondern lässt diese sich gegenseitig erschießen während er selbst der Mafia die Hälfte ihres Geldes für einen Job abnimmt den er gar nicht vorhat auszuführen. Dieses Geld verbrennt er sobald er es hat. Er tötet Leute in hohen Ämtern, die versuchen die Ordnung in der Stadt herzustellen. Der Joker ist vollkommen wahnsinnig und es ist der grandiosen Darstellung Heath Ledgers zu verdanken, dass einem der Joker nicht gänzlich unsympathisch wird, wie es bei wahnsinnigen Antagonisten eigentlich der Fall ist.
Trailer zu The Dark Knight
Heath Ledger spielt ihn ekelig, wenn er sich immer wieder die Lippen leckt, skrupellos, z.B. wenn er mehrere Männer mit einer Bombe im Bauch eines Komplizen in die Luft sprengt, und intelligent, wenn er Harvey Dent durch seine Lügen und verkappte Logik auf seine Seite zieht ("Seh ich aus wie einer der immer n Plan hat ?"). Doch sein eigentliches Unterfangen ist, den Menschen zu zeigen was für ein "schlechter Witz" die Gesellschaft und deren Moral ist. Er versucht die Menschen dazu zu bringen ihre möglicherweise angeborenen Triebe nach Gewalt auszuleben (er gibt Menschen (angeblich) die Chance sich und andere durch Sprengung hunderter anderer zu retten) hat dabei aber immer sein eigenes Vergnügen und seine Zerstörungswut im Hinterkopf. Er ist intelligent, sein Verhalten ebenso unvorhersehbar wie wahnsinnig und die Leistung Heath Ledgers eine der besten der Filmgeschichte. Bruce Wayne hingegen hat menschliche Probleme und hadert mit sich und seiner "Legende" Batman.
Er kann nicht ertragen, dass seinetwegen Menschen umgebracht werden und ist kurz davor sich zu erkennen zu geben. Bei seinem Kampf gegen den Joker und die von diesem ausgelöste Welle der Gewalt und des Wahnsinns wird er schwer verletzt und am Schluss des Films von der Polizei gejagt. Er tut was nötig ist um Gotham besser zu machen und so nimmt er die Morde Harvey Dents auf sich so wie es ein "(stiller) Wächter, ein (wachsamer) Beschützer, ein (dunkler) Ritter tun würde. Christian Bale spielt gewohnt gut, auch wenn er oftmals eine Maske trägt. Nur durch seinen Blick, seine Körperhaltung zeigt er seine Liebe zu Rachel, seine leichte Belustigung gegenüber Harvey Dent und seine Betroffenheit über die wegen ihm verübten Morde. Michael Caine und Morgan Freeman zeigen erneut eine Überzeugungskraft die sowohl Bruce Wayne als auch andere Personen bei deren Entscheidungen beeinflußt.
Die einzige Person die fehlbesetzt wirkt ist Maggie Gyllenhaal deren Mimik ähnlich mittelmäßig ist wie die Katie Holmes`und die in der deutschen Synchronisation eine unintelligente Stimme hat. Der Film hat keine Längen, in jeder Szene passiert etwas wichtiges oder lässt den Zuschauer befürchten es könnte etwas passieren. Die Actionszenen wirken alle realistisch und sind auch nahezu ohne Computerhilfe entstanden. Keine Szene ist überflüssig, kein Charakter grundlos in die Story eingeführt, die Schauspieler stark und der Film mindestens so düster wie Teil 1 der Trilogie. The Dark Knight ist einer der besten Filme der letzten Jahre und mit Abstand der beste Film des Jahres 2008.