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The Equalizer 2

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The Equalizer 2 Kritik

The Equalizer 2 Kritik

The Equalizer 2 Kritik
0 Kommentare - 16.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Equalizer 2" ist.
The Equalizer 2

Bewertung: 2.5 / 5

Robert McCall (Denzel Washington) ist im Ruhestand und fährt einen Holocaust-Überlebenden umher, entsorgt Graffitis und greift hin und wieder ein, wenn eine Frau Gewalt erfährt. Doch als seine ehemalige Chefin Susan Plummer (Melissa Leo) in Europa ermordet wird, setzt McCall alles daran, den Täter zu finden.

Ein Gemüsegarten, ein kleiner, schwarzer Junge auf Abwegen und ein Holocaust-Überlebender. Diese Menschen und Lebensinhalte sind es wohl wert und so etabliert sich The Equalizer 2 mit seiner philanthropischen Grundhaltung als Film für das Bürgertum, für den Zusammenhalt und für Diversität. Diese jedoch scheint aber auch nur auf den ersten Blick so richtig gegeben zu sein, stattdessen hat der Film ja eigentlich ein ganz anderes Thema, also wenn sich das dann mal herauskristallisiert. Denn da wäre man schon beim Thema, beim großen Problem dieses Films. Es geht im Kern darum, daß eine Kollegin von Robert McCall ermordet wird, währenddessen ist dieser aber eine lange Zeit damit beschäftigt, Wände anzustreichen oder den Menschen zu helfen. Und dann wiederum ist nichts mehr von der gradlinigen Geschichte, die sich sowieso nie ganz unter dem Deckmantel ihrer eigenen Banalität verstecken kann, vorhanden. Ja, es gibt kaum Drehbücher, die schlechter geschrieben sind, als es dieser Film ist. Maximal noch ein Suicide Squad (2016). Doch auch da sollte klar sein, daß der Vergleich aus gegebenen Umständen durchaus hinkt. Und ja, es geht um diesen modernen Konservatismus, natürlich aus liberaler Sicht heraus. Damit legitimieren zwar auch diese Werke ein wenig rechtes Gedankengut, aber es ist einem immer noch lieber als die begehrten Hardliner.

Trailer zu The Equalizer 2

Die weiteren angesprochenen Themen gehen dann nie über diese Rechte Spektrum hinaus. Korruption und Verrat, sorgen dafür, daß die Guten sterben müssen. Und natürlich versagt der Staat wieder, wodurch die Ein-Mann-Armee McCall eben staatliche Grenzen überschreitet und damit auch gelungen die amerikanische Außenpolitik porträtiert. Ob die Macher dahinter das allerdings gemerkt haben, oder es ihnen schon gar nicht mehr peinlich ist, vermag ich an der Stelle nur spekulieren. Es ist jedoch ganz einfach so, daß der Film damit mitunter ins Reaktionäre abdriftet. Wäre auch nicht das erste mal im Schaffen von Fuqua. Man erinnere sich nur mal an den peinlichen Olypmus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (2013). Nein, daß Hauptargument, sich mit The Equalizer 2 überhaupt zu befassen, liegt in der Personalie Denzel Washington. Ein Schauspieler, der erneut eigentlich zu gut für den Mist ist, ihn aber durch seine charismatische Art aufwerten kann. Ähnliches gilt hier auch für Pedro Pascal, der dem Fluch eines Serien-Darstellers im Film nicht zum ersten Mal erlegen ist. So muss er nach Kingsman: The Golden Circle (2017) schon wieder in einer abartig schlechten Fortsetzung mitspielen. Und dafür ist das Kernsegment, also die Action, diesmal kein wenig aufschlussreich. Es macht schon Spaß, hat aber bei weitem nicht mehr den Überraschungseffekt des Vorgängers und wirkt hier fast schon banal, eintönig und klischiert.

Man muss solche Thriller natürlich auf einer gewissen Ebene immer loben. Denn auch The Equalizer 2 provoziert, wie es die großen Rachethriller getan haben und stellen in Zweifel, daß das System, so wie es ist, funktioniert. Nur leider geht diese Systemkritik nie über Banalitäten und vor allem Emotionales hinaus. Man will hier bewusst Entpolitisieren. Gut und Böse waren nie so einfach, wenngleich der Film schon merkt, daß etwas nicht richtig läuft. Anders kann man Vaterlandsverrat und Staatsmisstrauen kaum benennen. Dabei gehen viele Dinge aber auch kaum auf. Es scheint fast so, als wolle Fuquas Film durchaus die Diversität unterstreichen. Der Holocaust wird in kurzen Momenten thematisiert und es ist klar, daß Robert McCall auch hier wieder als Held fungieren soll. Er soll der Philanthrop sein. Derjenige, der die einfachen Menschen beschützt, der aber auch die Verbindung zwischen Völkern darstellt. So erkennt man das vor allem an Denjenigen, die aus der finanziellen Unterschicht stimmen und denjenigen, die sich eben nicht mehr selber schützen können und überdies dadurch unter anderem auch einem besonderen Schutz bedürfen. Insofern ist die Figur ein Superheld, weshalb man verwundert ist, daß der Film sich dennoch an einem Genre abarbeiten und dieses sogar erden möchte, welches eben auch genau für den Realismus und die Abgründe steht. Klar, Abgründe liefert Fuqua auch. Doch eben lange nicht so effektiv, wie im Original, weil einfach der Fokus fehlt.

Es ist mitunter der falsche Ansatz. Gerade zu Beginn, wenn sich McCall einer Gruppe reicher Frauenschläger widmet, dann ist klar, wie schnell Fuqua emotionalisieren möchte. Es wird klar, daß wir als Zuschauer das eben genauso schlimm finden sollen und dann sei die Gewalt ok. Doch so ganz einfach ist das nicht. Denn The Equalizer 2 eröffnet damit auch zwei Ebenen. Zum einen Gewalt, so etwa wie ein Film im Stile von Saw (2004) und zum anderen die Moral, nach welchem Gleiches mit Gleichem vergolten werden darf. Ja, so ganz gleich ist das natürlich nicht. Aber Misshandlung, eventuelle Vergewaltigungen, erfordern nach der Logik zumindest den Tod. Also, natürlich auch nur dann, wenn man sich nicht freiwillig der Justiz stellt. Und damit glaubt der Film vielleicht sogar dem Vigilantismus so ein wenig zu entkommen. Doch das tut er nicht. Spannend ist diese Weltauffassung natürlich schon und sie kitzelt auch ein wenig an den Werten einer demokratisch, zivilisieren Gesellschaft. Blöderweise ertrinkt der Film dabei aber auch ansonsten nur in Klischees.

Irgendwas Rührseliges mit Menschen will The Equalizer 2 sein und dabei seine Selbstjustiz-Ideologie verkaufen. Das funktioniert, wenn es denn funktioniert, vor allem über seinen Hauptdarsteller und Neuzugang Pascal, ist aber ansonsten eher unnötig und langwierig.

The Equalizer 2 Bewertung
Bewertung des Films
510

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