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The Expendables 2

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The Expendables 2 Kritik

The Expendables 2 Kritik

The Expendables 2 Kritik
0 Kommentare - 18.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Expendables 2" ist.
The Expendables 2

Bewertung: 3.5 / 5

Die Expendables, die Gruppe um Barney Ross (Sylvester Stallone), Lee Christmas (Jason Statham), Yin Yang (Jet Li), Gunnar Jensen (Dolph Lundgren), Toll Road (Randy Couture) und Hale Ceasar (Terry Crews) und dem Neumitglied Billy the Kid (Liam Hemsworth) erhalten durch Mr. Church (Bruce Willis) einen neuen Auftrag. Zusammen mit Maggie (Yu Nan) führen sie die Mission aus, die in einer Katastrophe mündet. Nun denkt die Gruppe nur noch über Rache nach und stößt weit hinter den feindlichen Linien auf eine Verschwörung, die es zu bekämpfen gilt.

Wenn die Expendables einen Safe in Albanien bergen und sich daraus eine Geschichte um ewige Schwanzvergleiche entwickelt, dann ist auf inhaltlicher Ebene alles in The Expendables 2 gesagt. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, daß auch diese Fortsetzung keinerlei hochtrabende Worte verliert und den Zuschauer abseits oberflächlicher Reize in irgendeiner Weise zu stimulieren gesucht. The Expendables 2 ist Kino für aus der Zeit gefallene Kreaturen, mit aus der Zeit gefallenen Kreaturen in den Hauptrollen und ein paar Sidekicks, die man abseits vom Prol-Fernsehen der Staaten vermutlich gar nicht kennt. Daraus wird aber auch nie ein Hehl gemacht, deshalb ist es auch so schwer, irgendeine Sache herauszupicken, über die es sich zu reden lohnt. Es ist einer dieser Fälle, bei dem jeder weiß, wie lächerlich das eigentlich ist, was da auf der Leinwand stattfindet und deshalb ist es vermutlich auch unmöglich ein klares Wort über diesen Film zu verlieren. Mitunter mehr vom gleichen und dazu mehr vom weniger des Vorgängers, bietet der Film den feuchten Traum eines recht einfältigen Mannes, bis auf die Tatsache, daß hier erstaunlich wenig großbrüstige Frauen zu finden sind. Es ist Macho-Kino, das mit Sicherheit seinen Platz in der Filmgeschichte hat, aber ob der Tatsache, daß hier tatsächlich karikaturesk anmutende Hauptfiguren und Hauptdarsteller hat, für jeden, der ein wenig denken möchte, doch erschreckend wenig bietet.

Trailer zu The Expendables 2

The Expendables 2 liefert einen absurden Racheplot, der dem Zuschauer auch nur deshalb nicht auf die Nerven geht, weil das gesamte Werk eigentlich auf einer Meta-Ebene funktioniert. Sofort nach seinem ersten Auftritt als Oberschurke im Film, hat man schon vergessen, daß Jean-Claude Van Damme eine Figur darstellen soll. Im Prinzip handelt es sich hier um Van Damme, der aus einem Meta-Verse entschlüpft ist und Stallone und seinen Freunden die Hölle heiß machen möchte. Die Behauptung wird dann noch dadurch genährt, daß seine Figur tatsächlich den Namen Jean Vilain trägt. Und wer danach immer noch nicht auf den Trichter gekommen ist, daß endloser Trivialismus hier einen gesamten Film trägt, der wird vermutlich auch nach den zahllosen Verweisen und Zitaten auf Werke wie Terminator (1984) oder Stirb langsam (1988) auch nicht auf diese Erkenntnis stoßen. Wenngleich gerade Bruce Willis Auftritt hier immer noch verwundert, weil seine Karriere ja eigentlich auf der Antithese dessen fußt. Aber lassen wir das einfach mal so im Raum stehen. Tatsächlich paart sich die Ansammlung von Actionstars und solchen, die die Macher dafür halten, ganz gut. Es ist Testosteron-Kino, in welchem Frauen nur auftreten, um die Grad der Homoerotik untereinander für einige Minuten runterzuschrauben. Ja, tatsächlich wirkt diese Macho-Truppe auch ob ihres Alters und ihrem Umgang untereinander ziemlich homoerotisch. Das ist nicht schlimm, aber wenn man mal überlegt, wie Homosexualität gerade in diesen Kreisen gedacht wird, dann ist es fast schon wieder spannend und lässt sich auch mit freudschen Thesen ganz gut untermauern.

Daß Regisseur Simon West nach Con Air (1997) erneut einen Film inszeniert, der dermaßen absurd scheint, liegt hier nicht etwa daran, daß jemand wie Nicolas Cage den Film an sich nähme. Das tun sie alle, aber dennoch ist The Expendables 2 eine Art Cartoon. Und das liegt vor allem daran, daß die Darsteller zum einen unglaublich peinlich wirken und zum anderen daran, daß die Gewalt und die Sprüche im Film alles herrlich überzeichnen. Die Gewaltorgie ist definitiv gegeben und es ist auch ein Film, der da keineswegs zimperlich ist. Immerhin werden ganze Köpfe von Schultern und Hälsen getrennt. Aber das macht Spaß, weil da genau die richtige Mischung aus selbstironischem Unterton und Peinlichkeit getroffen wird. Man ist eben nicht mehr so jung. Und dann wiederum scheint das zentrale Thema von diesem Werk eine Art Generationenübergabe zu sein. Denn der von Liam Hemsworth gespielte Billy Timmons ist mit deutlichem Abstand der jüngste im Cast. Nun wird es aber richtig spannend, weil die Figur sterben muss und als Aufhänger dafür dient, daß die Expendables sich erneut rächen wollen. Interessant ist das vor allem deshalb, weil der Film damit ziemlich eindeutig sagt, daß jüngere Generationen im Actionfilm, aber vielleicht auch im Leben nie an das herankommen werden, was ältere geprägt haben. Die Aussage ist hier eindeutig, daß zumindest das Actionkino den Titanen vergangener Jahrzehnte gehört und alle anderen, sich da anstellen müssen, oder eben untergehen.

Überdies sind staatliche Regulierungen schon lange kein Teil dieser Welt mehr. Alles wirkt, als habe man sich auf einen privaten Krieg in Guerilla-Form vorberietet. Daß ist natürlich schon immer ein Thema im Kalten Krieg gewesen und gerade der propagandistische Ansatz, nach welchem Individuen im Militär auch solche bleiben können, ist ja erstunken und erlogen. So machte es beispielsweise ja auch Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel (1986) bereits. Überdies sollte man aber ohnehin wenig Fragen stellen, wenn man sich mit The Expendables 2 befasst. Es ist nämlich ein Produkt, daß durchaus in den 2010er Jahren auch sehr beliebt war, nämlich sich einsam lamentierend über die Vergangenheit zu freuen und zu idealisieren. Dadurch entsteht auch in dieser Fortsetzung an charmanter B-Movie, aber eben nicht mehr.

Testosteron und Albernheiten lassen The Expendables 2 ein wenig juvenil wirken. Die Homoerotik im Macho-Tum. Ob sie aufgefallen ist? Ist auch egal, denn der Film ist herrlich dämlich und die Verwiese auf die eigens geschaffene Popkultur wirkt so unterhaltsam, das man den Inhalt leicht vergessen wird.

The Expendables 2 Bewertung
Bewertung des Films
710

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