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The First Purge

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The First Purge Kritik

The First Purge Kritik

The First Purge Kritik
0 Kommentare - 11.10.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The First Purge" ist.
The First Purge

Bewertung: 3 / 5

Die Partei "Neue Gründungsväter Amerikas" (NFFA) möchte die Verbrechensrate im Land auf unter einen Prozent bringen. Dazu soll nun einmal im Jahr ein Tag errichtet werden, an welchem für zwölf Stunden alle Verbrechen legal sind. Die Idee des Projektes stammt von der renommierten Psychologin Dr. Updale (Marisa Tomei). Das Experiment wird wird im new Yorker Stadtteil Staten Island eines Probelaufes unterzogen, und allen Bewohnern wird eine Summe von 5.000 Dollar geboten, wenn sie sich an dem Experiment beteiligen. Als sich jedoch die zumeist verarmeten Brüger verschiedener kulturellen Hintergünde weigern, am Experiemnt teilzunehmen, schleußt die Regierung einige Menschen ein, um das Ergebnis des Projektes nach oben zu drücken. Nun müssen sich Drogenboss Dmitri (Ylan Noel), Anti-Purge-Aktivistin Nya (Lex Scott Davis) und Isaiah (Joivan Wade) durch den gefährlichen Stadtteil begeben.

Man bekommt nicht selten politische Zusammenhänge und Kapitalismusikritik in einem. The First Purge, das Prequel der bekannten Horror-Thriller-Reihe bietet dahingehend also keine Ausnahme im Gesamtkontext, aber auch in der eigenen Purge-Saga. Doch dabei ist gerade die Prämisse einer solchen Reihe besonders spannend. Natürlich ist klar, daß dieser Film überspitzt zeigt, wie sehr sich die materiellen Unterschiede in einer gesellschaft verdeutlichen, tatsächlich ist der Grundgedanke gar nicht mal so verkehrt. Denn wer sich einmal mit den systemischen Verzwickungen der westlichen Welt auseinander gesetzt hat, der kann auch dem amerikanischen Traum letzten Endes nicht mehr viel abgewinnen können. Schließlich ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten das Paradebeispiel an neoliberalem Kapitalismus, der schon lange die Kontrolle über sich und seine Verwalter verloren hat.

Trailer zu The First Purge

The First Purge ist insofern clever, als das wir abermals die Menschen sehen, die am ehesten unter der sozialen Ungerechtigkeit, aber auch dem Schein-Samariter der Purge leiden müssen. So ist die von Lex Scott Davis gespielte Nya eigentlich eine Person, die sich nicht in der High-Society der Gesellschaft bewegt und vielmehr daran interssiert ist, ihren Mitmeschen zu helfen. Eine etwas dreidimensionalere Rolle bekommt hingegen Drogenboss Dmitri. Zwar ist sein Auftreten, daß eines Klischee-Gangsters zu N.W.A.-Zeiten, dennoch ist seine Figurenzeichnung wesentlich ambivalenter. Er fungiert hier als das Paradebespiel eines Aufsteigers, der glaubt durch harte Arbeit könne man sich in den Kreisen bewegen, und mit Geld könne man alles erreichen. Nun ist es so, daß auch der Film die monitäre Frage ganz klar mit ja beantwortet, allerdings reichen auch in diesem Fall Blut, Schweiß und Tränen nicht zu Gänze aus.

Dann jedoch zerfällt der Film ein wenig und liefert, dank der bereits vorangegangenen Teile wenig Innovation in der Darstellung der Groteske. Eigentlich war die The Purge-Reihe ja mal so etwas wie eine Horrorfilmreihe. Dennoch hatte sich diese Sache spätestens mit dem dritten Teil so ein wenig erledigt. Die Masken sind auch in diesem Fall nur da, um möglichst pseudoschockierend in Szene gesetzt zu werden. Auch die Lichtgebung und die sonst so überdeutlichen Horror-Querellen wie Jump-Scares oder laute Schreie sind in diesem Film quasi nur noch im Werbe-Material zusammengeschnitten. Horror ist das sicherlich nicht mehr, wo doch eigentlich die Gegebenheiten mehr als nur schockierend sind.

Darüberhinaus entwickelt sich auch der Plot zu einem einzigen Spieroutenlauf und man erhant schon zu Beginn, welche Figuren wann im Verlauf der Handlung unweigerlich miteinander kollidieren müssen. So sind etwa Konflikte zwischen Isaiah und dem Charakter Skeletor so dermaßen klar etabliert, daß die Katharis nun wie ein nicht zugeschnürter Luftballon durch den Raum fliegen. Abeseits dessen bietet der Film auch herrlich überdrehtes Over-Acting. Damit schließt der Film nahtlos den Kreis zu The Purge: Anarchy, welcher mit Noel Gugliemi bereits einer der Over-Acting-Ikonen in diesem Franchise hatte. Es ist natürlich keinesfalls große Kunst, dennoch ist man auf irgendeine Weise extrem belustigt ob dieser Farce.

Dennoch scheint auch dieser Film so unverschämt nahe am Puls der Zeit zu sein. Es ist schon erstaunlich, daß so etwas aus den Händen von Michael Bay stammt, schließlich sind die Purge-Filme eigentlich eher dem linken Spektrum amerikanischer Filmkunst zuzuordenen. So ist auch dieser Film in einer Zeit entstanden, in der sogenannte "Rassenunruhen" oder auch Übergriffigkeit der - zumeist - männlichen Mitmenschen doch extrem brisnat waren und nach wie vor noch sind. Und in einer anarchischen Dystopie kann man natürlich solche Bilder extrem gut aufgreifen, was dem Film auch zu jedem Zeitpunkt gelingt.

So simpel das Konstrukt aus gut und böse in der Welt von The First Purge auch zu sein scheint, umso komplexer wird es im Hinblick auf die Auswirkung in der Gesellschaft. Natürlich ist ein Prequel gerade bei dieser Thematik und in dieser aufgewühlten Zeit, doch eine logische Konsequenz. Die Charaktere könnten nicht langweiliger sein, wenngleich die Wirkung und die Kritik am neoliberalem System duetlich und auch gut funktioniert.

The First Purge Bewertung
Bewertung des Films
610

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