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The French Dispatch

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The French Dispatch Kritik

The French Dispatch Kritik

The French Dispatch Kritik
0 Kommentare - 31.10.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The French Dispatch" ist.
The French Dispatch

Bewertung: 3.5 / 5

Nachdem Arthur Howitzer Jr. (Bill Murray) der Gründer der Zeitungen Evening Star und The French Disptach stirbt, erinnern sich seine Angestellten zurück an vier große Geschichten, die in der Zeitung veröffentlicht wurden: Der des Mordes wegen verhaftete Maler Rosenthaler (Benicio del Toro), der sich in seine Wärterin Simone (Léa Seydoux) verliebt, und in ihr eine neue Muse findet. Die Studentenbewegung, um den Revoluzzer Zeffirelli (Timothée Chalamet), in welchen sich die Reporterin Lucinda Krementz (Frances McDormand) verliebt und nun um ihre Integrität fürchtet. Der Reiseberichtschreibende Reporter Herbsaint Sazerac (Owen Wilson), der über die Veränderung innerhalb von Ennui berichtet. Sowie Essensjournalist Roebuck Wright (Jeffrey Wright) der nur einen Bericht über einen Koch schreiben wollte. Als jedoch der Sohn eines Comissaires entführt werden, ändern sich seine Pläne.

Wenn man sich mit dem neusten Werk von Wes Anderson beschäftigt, darf man nicht erwarten herkömmliche Kinokost serviert zu bekommen. Viel zu sperrig und artifiziell sind die Werke des Amerikaners, der bewusst mit vielen kleinen Versatzstücken und eher unorthodoxen Methoden seine Filme bestückt. Etwas hektisch kommt das alle Male herüber, schließlich besteht der Film aus vier zunächst zusammenhangslosen Geschichten, die uns einzelne Reportagen aus den einzelnen Leben ihrer Protagonisten berichten. Nicht immer ist dieser Umstand von reiner Spannung geprägt, und so ist dieser Film vor allem seinen Zuschauern bis zum Schluß einige Antworten schuldig. Wie etwa was das jetzt eigentlich soll.

Trailer zu The French Dispatch

Doch so ganz sicher scheint sich da niemand in dem Cast des Filmes zu sein, und so wirken auch einzelne Gastauftritte mitunter eben nur wie ein nettes Beiwerk um den Zuschauer davon abzulenken, daß es eigentlich in Film nicht wirklich um etwas zu gehen scheint. Doch genügend Vorbilder gibt es ja, wenn man sich mit dem Thema Journalismus im Film beschäftigt. So sind gerade diese Filme, oft von schwerverdaulichen Geschichten geplagt, die man als Zuschauer nicht so leicht vergessen kann. So liegen Vergleiche zu Werken wie Die Unbestechlichen (1976), Spotlight (2015), aber auch Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis (2014) womöglich von der reinen Thematik her zunächst nicht allzu fern, könnten jedoch in der Umsetzung nicht weiter weg vom Geschehen in The French Dispatch sein. Denn dieser Film ist eben kein Drama, daß die große Erleuchtung bringen soll, und das will er auch gar nicht sein.

Eines ist der Film aber in jedem Fall: Exzentrisch. Natürlich scheint die Filmografie von Anderson so ein wenig auch für diese Art von Film spezialisiert zu sein. Dennoch muss das nicht zwingend etwas schlechtes sein. So sind gerade die Geschichten, die erzählt werden von einer Art der Inszenierung gestützt, die etwas sehr theatralisches zu sich hat. So bewegt sich der Zuschauer im Film kaum in den einzelnen Szenerien und die Kamera bleibt hauptsächlich statisch auf dem Geschehen. Das sorgt mit unter dafür, daß der Hintergrund in Andersons Film von so vielen Details lebt, die man nun als Zuschauer auch in voller Gänze wahrnehmen kann. Schließlich will man sehen, worum es in der politischen Revolte einiger Intellektueller Studenten geht, und so kann man die Plakate, aber auch die einzelnen Gesichter der Aktivisten lesen und vielleicht auch die ein oder andere skurrile Eigenheit darin wiederfinden. Es gelingt Anderson hier ein schmaler Grat zwischen Detailverliebtheit und absoluter Reizüberflutung, die nur noch von den sich ständig abwechselnden Einstellungen und Farben repräsentiert werden.
Überdies hat der Humor etwas schleichendes zu sich und viele Szenen leben davon, den Zuschauer einfach nur absurde, und schrille Situationen zu präsentieren, die sich selten über den reinen Dialog entfalten. Hierfür nutzt Anderson geschickt die Momente, in die er den Zuschauer verfrachtet und lässt die Schauspieler spielen. So bekommt es eine schwarzhumorige Note, wenn Menschen mehrmals Leichen aus einem Fluß fischen. Aber auch das Unterhalten mit einem verurteilten Mörder und Maler wird zur schrägen Farce, wenn es darum geht aus der Kunst Profit zu schlagen. Natürlich könnte man auch die vermeintliche Entpolitisierung des Filmes in vielen Belangen ankreiden, muss dem Ganzen aber zu gute Halten, daß der Film sich auch nicht die Mühe macht, uns zu belehren. Wes Anderson möchte in erster Linie unterhalten. Und das gelingt ihm auf ganzer Linie. So zeigt er vor allem in der ersten Sequenz sein Ganzes können, und lässt Benicio del Toro und Léa Seydoux wie das seltsamste Leinwandpaar seit einigen Jahren wirken.

Ob man The French Dispatch jetzt als irgendeine tiefsinnige Lesung auf den Journalismus verstehen will, sei natürlich Jedem selbst überlassen. Tatsache ist aber, daß Wes Anderson alles Nötige dafür tut, den Zuschauer nicht auf seine nicht vorhandene Handlung hinzuweisen. Er verliert sich viel eher in Momenten, die vor Deatilverliebtheit nur so sprühen und deren Nuancen man vermutlich auch nach dem dritten und vierten Mal nicht zur Gänze erkannt hat. Tatsache ist aber, daß gerade die kleinen Momente für Sich, von purer Ästhetik sind und darin vielleicht ja doch noch mehr steckt, als eine bloße Farce. Somit wird dieser Film zu einer schmerzfreien, und in manchen Momenten absurd großartigen Unterhaltung.

The French Dispatch Bewertung
Bewertung des Films
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