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The Grey - Unter Wölfen

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The Grey – Unter Wölfen Kritik

The Grey - Unter Wölfen Kritik

The Grey - Unter Wölfen Kritik
0 Kommentare - 09.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Grey - Unter Wölfen" ist.
The Grey - Unter Wölfen

Bewertung: 4 / 5

John Ottway (Liam Neeson) arbeitet als Personenschützer bei einer großen Ölbohrfirma. Dort ist er dafür verantwortlich, die Arbeiter vor wilden Tieren zu schützen. Die Gruppe hat gearbeitet und macht sich per Flugzeug auf den Weg nach Hause. Doch das Flugzeug stürzt ab. Gestrandet auf einem ewigen eisigen Felsen, machen sich die wenigen Überlebenden auf den Weg Richtung Süden. Dummerweise sind sie mitten im Jagdgebiet bissiger Wölfe gelandet und sie sind gezwungen zusammenzuarbeiten und ihre Teamfähigkeit zu testen. Denn jeder Fehler könnte ihr letzter sein.

Es gibt Menschen, denen ist Realismus sehr wichtig, wenn sie von Filmen sprechen. Dinge, die in der Realität verankert sind, sollen auch so gehalten und dargestellt werden. Natürlich klappt das nicht immer und man kann natürlich auch nicht pauschal feststellen, ob die breite Masse nun wirklich so denkt. Tatsächlich gab es aber die Kritik, vornehmlich von Leuten, die sich mit dem Verhalten von Tieren auskennen, daß freilebende Wölfe eher nicht so agieren würden, wie sie das in dem Unterhaltungsfilm The Grey – Unter Wölfen tun. Und ja, zugegeben, es ist ja auch ein wenig lächerlich, daß die Gruppe irgendwann in das Nest der Wölfe stolpert und gar nicht mitbekommt, daß sie da nun drinnen ist. Das sorgt schon für einiges Gelächter in einem ansonsten doch sehr ernsthaften Film. Unterdessen befeuert Regisseur Joe Carnahan den Zuschauer mit einigen Fragen, besonders um seine Hauptfigur John Ottway macht er dann ein Mysterium auf. Denn was ist in seiner Vergangenheit passiert, daß er die Absicht hat, sich zu ermorden und was hat die seltsame Frau in diesen Erinnerungen oder Träumen zu suchen. Nun, die Antwort liegt hier leider Gottes aber doch sehr deutlich auf der Hand und selbst wenn man wohl noch nie einen Film gesehen hat, wird einem durch die ständige Beschallung dieser Bilder klar, was damit wohl gemeint ist. Man hatte auch recht.

Unterdessen aber konfrontiert der Film einen mit Fragen, die einen an den Anfang der Menschheit zurückführen, noch vor jedweder Zivilisation. Damals ging es wohl ums nackte Überleben, zumindest in den Klischees, die man so aus der Unterhaltungsindustrie und Ammenmärchen kennt. The Grey – Unter Wölfen will wieder in diese Zeit zurück und bereitet dafür für seine Figuren eine relativ ausweglose Situation vor, die mit einem Horrortrip beginnt und in einem Ende. Und da muss man deutlich sagen, daß es Carnahan gelingt einen unglaublich spannenden Film zu machen. Interessant dabei ist, daß der Film so ein wenig wie ein Cast Away – Verschollen (2000) anmutet und die Figuren auf ihre Urtriebe zurückgeführt werden. Nun ist Carnahans Werk aber nicht so abscheulich menschenverachtend, wie Zemeckis geistiger Fehltritt, sondern stellt klar heraus, daß man hier eine breite Arbeiterschicht serviert bekommt. Diese arbeiten in einem Knochenjob, um Öl für die Gesellschaft, eine Firma und damit für Kapitalisten zu fördern. Es ist keine sonderlich tiefsinnige Allegorie, aber die Figuren stellen das grundsätzliche Problem ja deutlich heraus, wenn sie eben feststellen, daß sie dieser gesichtslosen Firma eigentlich egal sind. Klar ist hier die Frage, wie man abwiegt, ob man sich dafür entscheidet, dem Kapitalismus ein Gesicht in Form einer Figur zu geben, oder das offenlässt. Im Prinzip ist die Wahl, die die Macher hier getroffen haben aber deutlich angenehmer, weil man so nicht jede einzelne Facette erzählt bekommt, sondern selber seinen Grips anstrengen muss.

Menschen sind in diesem Film Futter für die Wölfe. Nicht aber zu Unterhaltungszwecken, oder weil den Machern ihr Schicksal egal wäre, sondern weil sie damit etwas anderes herausstellen wollen. Was damit gemeint ist, ist an der Stelle aber auch zur Genüge erklärt. Unterdessen funktioniert The Grey – Unter Wölfen aber auch auf einem ganz anderen Level. Er unterhält als Film und hat bedingt durch seine brutale Erzählung und der Tatsache, daß es sich hier um eine ständige Verfolgung hat, auch als reiner Film einiges zu bieten. Spielend leicht vereint Carnahan hier die unterschiedlichsten Genres und man ist sich nie sicher, ob das übergeordnete Thema Drama, Thriller, Katastrophenfilm, teilweise Horror oder noch etwas gänzlich anderes ist. Das gelingt und man hat eine große Freude daran, diese Genre-Hyperbel, auch bedingt durch den toll aufgelegten Cast weiterzuverfolgen. The Grey – Unter Wölfen fängt dabei traumhaft melancholische Bilder voller Leere ein und liefert zudem auch einen phantastisch minimalistischen Soundtrack, der unter anderem an einen Westworld (1973) erinnert. Tatsächlich ist auch Melancholie ein übergeordnetes Thema, daß zumindest die Hauptfigur antreibt. Natürlich im Sinne des Noir, aber auch beschädigt, durch etwaige Traumata gibt Neeson hier eine sehr einprägsame Schauspielleistung. Natürlich spielt der Ire das auch im Schlaf, aber eben weniger im Schlaf, als die Collet-Serra-Thriller Non-Stop (2014) oder Run all Night (2015).

Unterdessen bombardiert einen der Film mit halbgarer Pseudo-Philosophie und mutet dem Zuschauer schon einiges an Kitsch zu. Man muss aber dazu sagen, daß er das am Ende eben nicht gänzlich befeuert und die Welt dann wieder schön und bunt ist. Und daher ist der Weg dahin zwischen, oder gerade in den Zeilen vielleicht manchmal ein wenig holprig, aber das Finale holt dann schon einiges an Spannung wieder heraus. Denn hier lässt sich der Film nicht lumpen und spielt gekonnt auf vielerlei Ebenen mit dem Zuschauer. Da wären natürlich die Bilder, die Anspannung, aber auch das Spiel mit Erwartungen, welches hier alles präsentiert wird. Und da muss man sagen, kann der Film alles rausholen, was er sonst noch nicht aus dem Käfig gelassen hat. Das hinterlässt durchaus einen Eindruck beim Zuschauer.

Brutal, düster und mit dem Herz am rechten Fleck kommt The Grey – Unter Wölfen daher. Sicherlich kann man streiten, ob man wirklich alles so auf eine Karte setzten sollte, wie es dieser Film tut. Doch das ist dann wiederum egal, weil die allegorische Stärke und der Cast das sauber wegspülen. Am Ende bleibt die Melancholie und sie hat einen berechtigten Platz hier.

Trailer zu The Grey - Unter Wölfen

The Grey - Unter Wölfen Bewertung
Bewertung des Films
810

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