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The Transporter

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The Transporter Kritik

The Transporter Kritik

The Transporter Kritik
0 Kommentare - 08.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "The Transporter" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Frank Martin (Jason Statham) ist Auftragsfahrer für die Unterwelt von Marseille. Drei manifestierte Grundregeln hat er, die es nie zu brechen gilt. Doch als er eines Tages eine besonders groß förmige Tasche bekommt, die er in eine abgelegene Villa bringen soll, bricht er seine wichtigste Regel und öffnet das Paket. Dort findet er die gefesselte und geknebelte Lai (Qi Shu) vor.

Action ist doof! So oder so ähnlich kann man das halbwegs intelligent, oder eher minder mal ausdrücken. Man fragt ja nicht nach dem Plot, gerade in Filmen, die eigentlich daraus bestehen, daß es ordentlich knallt und sich eine Person mit einer ganzen Masse an Menschen prügelt, die aus unerfindlichen Gründen böse sind. Eine solch simple Struktur ist natürlich gekonnt zweckdienlich, weil es dann wiederum zeigt, worum es beim Film nicht gehen soll, nämlich nachdenken. Zumindest bei einigen ist das wohl der Fall und so wird natürlich dieser Film ins Rollen gebracht und man fragt sich schon ob der Prämisse zu Beginn, was das ganze Theater eigentlich soll. Denn tatsächlich fragt man sich, warum diese unseriösen Prol-Gangster zu Beginn des Films nicht einfach besagter Dame, der Frank Martin das Leben retten wird, gleich den Gar ausmachen. Soll es dann zu Machtdemonstrationen kommen, oder wie? Richtig geklärt wird das auch nie, aber immerhin, die Geschichte ist eben auch nur Mittel zum Zweck. Natürlich kann man dann sagen, daß das Werk ein wirklich inhaltsleeres ist, weil ja auch die Gedanken, die sich über den eigentlichen Film erstrecken, nie wirklich zu einer tiefgründigen Analyse über irgendwas reifen. Zumal der Film da auch mit einer fragbar einfachen Moral daherkommt, nach der Frank Martin irgendwie jetzt geläutert ist, weil er selber fast sein Leben verloren hat. Verstehen muss man das nun wirklich ist.

Natürlich bleibt fraglich, warum Frank Martin, der eigentlich einer simplen Drei-Regel-Ideologie folgt, diese dann genau an dem Tag bricht, als er sie bricht. Natürlich würde man das heute ein wenig nachvollziehbarer lösen. Das ist aber auf der anderen Seite gar kein Problem, denn wie auch eine Figur Regeln aufweist, weist auch ein Film eben solche auf, weil er sich ganz stark mit Strukturen und einem Narrativ befasst. Und es ist extrem angenehm, daß The Transporter ein Film ist, der tatsächlich mal wenig damit aufwendet, dem Zuschauer eine wirklich nachvollziehbar etablierte Welt zu offenbaren. In dieser Hinsicht gleich das Werk natürlich auch so ein wenig einem John Wick (2014), bei dem sich auch zu Beginn das ein oder andere Fragezeichen auftut. Und dann lebt der Film natürlich von einer Art übertriebener Männlichkeit, die man sich wohl heute ohne ironische Brechung kaum noch trauen würde. Wenngleich Jason Statham mit Cash Truck (2021) auch das Gegenteil bewies. Aber im Prinzip muss man auch die Charaktere, die der Film da zeigt, in gewisser Weise als Westernhelden verstehen, die sich ohne jedwede Ironie durch die Welt bewegen und gegenseitig grimmig anschauen. Das ist ziemlich aus der Mode gekommen. Kann man natürlich auch als peinliches Zeitgeistprodukt abtun, aber insgesamt weiß dieser Film eben mit seiner gesamten Banalität auch, was er ist und steckt nicht in einer pseudotiefgründigen Identitätskrise, wie es viele moderne Blockbuster heute tun.

Man muss sich ja eigentlich fragen, warum ein Typ wie Jason Statham funktioniert, warum das erfolgreich ist. Schließlich gab es ja zwei weitere Fortsetzungen und ein Reboot. Und wenn es ein Film, ob seiner Geschichte und Subtexte, die dieser Film nur ganz marginal aufweist, nicht schafft, dann liegt es wohl an der Persona Statham. Natürlich gibt es da subtile, ganz sichte Systemkritik, wenn eben reiche Männer über Leichen gehen und diese pseudo mafiösen Strukturen, zwischen Geschäftsmännern offengelegt werden. Nun muss man sagen, daß im Falle von Statham vor allem ein Mann da steht, der eben selber eine gewisse Bedrohung ausstrahlt. Männlichkeit, bedingt durch diese skeptischen Blicke und geschuldet der Tatsache, daß er eben auch einen zutiefst a-moralischen Job hat, dürften ihr Übriges tun. Es gibt da nicht viel zu bereden. Ebenso interessant dabei ist, daß auch von Anfang an klargemacht wird, daß Martin und sein „Paket“ Lai Kwai nie ein Paar werden. Die sonst auch gerade im konservativen Blockbustersegment angestrebte Monogamie, findet sich zwar, bedingt dadurch, daß es nur eine Sexszene gibt, auf der Oberfläche wieder, aber Frank Martin ist sicherlich kein Familienvater und Beziehungsmensch. Das ist vielleicht auch im Vergleich zu sonstigen Antihelden, auch gerade im Mafiafilm oder in den späteren Fast & Furious durchaus anders. Insofern ist es erfrischend, daß man hier so wenig wie möglich mit solchen Themen konfrontiert wird.

Da zeigt sich eben eine weitere Parallele zu den John Wick-Filmen, weil Frank Martin auch nicht eingreift, weil er persönlich oder direkt in die Handlung involviert wird, sondern weil jemand sein Auto in die Luft jagt und ihn damit fast auch, wird ein Rachefeldzug gestartet. Und dieser hat es dann auch in sich, weil Statham natürlich auch die nötige Physis mit sich bringt, jene Kampfchoreographien glaubwürdig und doch übertrieben athletisch umzusetzen. Ab dem Punkt ist eigentlich alles andere schon fast wieder egal und man sehnt sich als Zuschauer danach, wann in The Transporter weitere Kämpfe und Explosionen folgen werden. Da hat man Mut, weil man eben trotz dessen, oder gerade weil man so hohl ist, damit unterhalten kann. Aber eben auch nicht auf einer offenkundig selbstironischen Ebene.

Es knallt und brummt, wenn The Transporter beginnt. Ein Film, der natürlich inhaltlich kaum etwas zu sagen hat und genau deshalb als Actionfilm so unglaublich unterhaltsam ist. Es dauert nicht lange, bis man Gefallen am physischen Spiel von Statham findet und es dauert leider auch nicht lange, bis das Werk wieder vorbei ist.

The Transporter Bewertung
Bewertung des Films
710

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