Bewertung: 3 / 5
[i]Achtung, es können vielleicht Spoiler auftreten![/i] [b]Tucker hat sich einen Traum erfüllt, als er sich eine ziemlich baufällige Hütte im Wald kauft. Zusammen mit seinem besten Freund Dale muss er es jetzt nur noch renovieren und fertig, wären da nicht diese Collegekids, die ebenfalls im Wald campen. Tucker und Dale können eines Abends eine Frundin von diesen, Allison, vorm Ertrinken retten und ziehen sie auf ihr Boot, was von ihren Freunden leider als Kidnapping verstanden wird. Diese versuchen nun, Allison aus den Klauen der ,,irren Dorftrottel" zu befreien, allerdings enden ihre Aktionen in tollpatschigen Suizidkommandos, bei denen die Studenten, einer nach dem anderen, umkommen, und das nur aufgrund eines riesigen Missverständnisses...[/b] Bezüglich [b]Tucker and Dale vs Evil[/b] konnte ich mir vorher so oft anhören, wie toll er sei. Wie witzig der Film sein soll, nicht nur wegen der Thematik, und dass er sich kein bisschen ernst nimmt. So erwartete ich eine recht blutige Komödie, die ordentlich schwarzen Humor und Augenzwinkern vorweist, und musste doch feststellen, dass ich letztendlich eher wenig zu lachen hatte. Mag die Thematik noch so abgedreht und vielversprechend sein, wurde, finde ich, das angesprochene Augenzwinkern fast völlig außen vor gelassen, und es fällt einem mal wieder auf, wie wichtig dieses doch vor allem in Komödien ist. Da ich ja ein paar Todesfälle schon kannte, dachte ich, dass diese doch ganz tollpatschig und witzig sind, aber wenn man die kompletten Szenen sieht, hat man wirklich nicht gerade was zu lachen, da diese teilweise direkt und auch sogar manchmal traurig sind. Dies trifft zwar nicht auf alle zu, aber nichtesdotrotz musste ich bei den meisten Toden mehr schlucken als schmunzeln, da sich der Film vor allem hier, beim wichtigsten, doch oft wirklich viel zu ernst nimmt. Wenn jemand aus Versehen in einen Baum rennt und sich aufspiesst, weil er eigentlich grundlos panisch weggerannt ist, dann sollte man das auch dabei belassen, denn dies ist zwar in dem Moment vielleicht durchaus witzig, aber schon dann nicht mehr, wenn man diesen kurz darauf qualvoll sterben sieht. Dies spiegelt sich zudem auch in der Story wieder. Hier muss ich ebenfalls erwähnen, dass ich hier stark überrascht wurde, hatte ich jetzt eigentlich nicht viel erwartet, jedenfalls nicht so viel, wie mir geboten wurde. Doch auch hier hätte dem Film ein bisschen weniger Realismus gut getan, denn eine komödiantische Atmosphäre kann einfach nicht auftreten, wenn, vor allem am Ende, die Protagonisten resigniert und traumatisiert, irre und psychopathisch, oder auch nicht zuletzt tot sind, obwohl ich letzteres ja erwartet habe. Doch wenn man jetzt von der Comedy-Seite absieht, hat ,,Tucker and Dale" eine durchaus interessante Story zu bieten, die am Ende sogar einigermassen spannend wird, wenn auch sehr makaber und wenig komisch. Die Charaktere sind ebenfalls ein Zeichen dafür, dass der Film sich leider für ernster nimmt, als er ist. Hätten mir für diese Art Film blasse, wenn auch leicht alberne Charaktere eigentlich gereicht, bekam ich schon wieder die Realismus-Packung. So spiegelten sich meine Erwartungen zwar in den sympathischen, leicht trotteligen Hauptfiguren Dale und Tucker wieder, bei den Collegekids allerdings sieht man sich im Laufe des Films mit schon fast gebrochenen und deprimierten Personen hier konfrontiert. Solche Charaktere passen zwar echt gut in Dramen oder Thriller, in einer (wenn auch schwarzen) Komödie sind sie aber relativ fehl am Platz. Die Schauspieler machen ihren Job, und das muss auch mal von mir anerkannt werden, in meinen Augen sehr gut. Zwar ist das Ensemble nicht sehr gross und jetzt auch grösstenteils eher unbekannt, bis auf jetzt die Hauptrollen der Titelfiguren, Tyler Labine und Alan Tudyk, welche ihre Aufgabe aber auch wirklich gut und souverän machten, dennoch können alle insgesamt überzeugen. Spielt Katrina Bowden die Rolle der Allison "nur" ganz gut, geht auf der anderen Seite der doch recht unbekannte Jesse Moss als Gruppenführer Chad komplett auf. Die Schauspieler retten den Film in meinen Augen so ziemlich vor der Mittelmässigkeit. [b][u]Fazit:[/u] Tucker and Dale vs Evil[/b] bleibt für mich ein Film mit einer tollen Idee und viel Potential, welches aber leider nicht komplett genutzt wurde. Und obwohl der Film wohl als wichtigstes, nämlich als Komödie, den Funken einfach zu selten überspringen lässt, was dem oft starken Fehlen des berüchtigten Augenzwinkern geschuldet ist, kann der Film, davon abgesehen, mit einer interessanten, wenn auch zu ernsten Handlung und klasse Schauspielern überzeugen. Insgesamt gebe ich [b]6 von 10 Punkte[/b], bei denen ich eigentlich nur die häufigen Chancen bedauere, bei denen durchaus mehr drin gewesen wäre.
Tucker & Dale vs Evil Bewertung
