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Uncharted

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Uncharted Kritik

Uncharted Kritik

Uncharted Kritik
0 Kommentare - 22.04.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Uncharted" ist.
Uncharted

Bewertung: 3.5 / 5

Als der Waisenjunge Nathan Drake (Tom Holland) eines Tages auf den Abenteurer Victor Sullivan (Mark Wahlberg) trifft, möchten die beiden zusammen einen uralten Schatz bergen. Dazu müssen sie mit der ambivalenten Chloe Frazer (Sophia Ali) zusammenarbeiten. Unterdessen ist auch Moncada (Antonio Banderas), ein Mann, dessen Familie seit Jahrhunderten im Besitz des Schatzes war, auf der Suche nach dem sagenumwobenen Gold.

Erstaunlicherweise sprechen wir, also Menschen, die aus der westlich geprägten und tatsächlichen Welt (je nachdem, wie man den Globus ausrichtet und hält), bei Abenteuerfilmen, immer von etwas, was wir als exotisch bezeichnen würden. Ein Abenteuer ist etwas, was es nur in der Ferne gibt. Meist gar nur dort, wo es Sonne, Meer, Dschungel oder eben etwas vermeintlich exotisches gibt. Dabei bleibt zu klären, was nun exotisch ist und ob nicht der Begriff als solcher, schon rassistisch konnotiert ist. Doch das ist eine ganz andere Kulturdebatte. Abenteuer ist da, wo es Geheimnisse zu lüften gilt. Nun ist klar, wovon diese filmischen Abenteuer geprägt sind, doch wie sieht das eigentlich aus, wenn man sich an eine Videospielverfilmung wagt. Lange Zeit, waren diese ja Kassengift in Hollywood. Und selbst wenn es da hin und wieder eine gab, die einen gewissen Erfolg in kommerzieller Hinsicht verbuchen konnte, so würde vermutlich die meisten Cineasten anzweifeln, daß es unter der Flut der Videospielverfilmungen ein wahrhaftes Meisterwerk gibt, welches sich etwa in eine Reihe mit Es war einmal in Amerika (1984) oder Fight Club (1999) stellen könnte. Insofern ein Feld, in dem man viel falsch gemacht hat und daher wenig beweisen muss. Insgesamt fällt auf, daß Videospielverfilmungen häufig dem gleichen Stigma unterliegen, die auch die meisten Literaturverfilmungen zu Fall bringt. Dieses antiintellektuelle Kredo, nach welchem die Vorlage aber besser sei, als die Verfilmung ist dann häufig der einzige Wertungsstandard, den die breite Masse zu formulieren weiß.

Trailer zu Uncharted

Insofern hat Uncharted vielleicht leichtes Spiel und schweres Spiel zugleich. Mit Ruben Fleischer auf dem Regiestuhl hat man zudem eine interessante Wahl getroffen. Denn der Regisseur hat ein Talent schwachsinnige Ideen und Konzepte mindestens unterhaltsam zu gestalten und so machte er schon Zombieland (2009) oder auch Venom (2018) zu profitablen und relativ zitierfähigen Werken der Filmgeschichte. Was in einem Spiel oder einem Roman funktioniert, muss nicht zwangsweise auch im Film funktionieren. Und da unterliegt vielleicht sogar die breite Masse einem Irrglauben. In Uncharted geht es im Kern darum, zwei alte Geheimnisse zu lüften. Irgendwie einmal darum, daß es irgendwo irgendwie Gold gibt und ach ja, dann geht es auch darum, ein Familiengeheimnis zu lüften. Mal ehrlich, die Geschichte ist so generisch wie vergessenswert. Dabei ist klar, daß man sich hier durchaus an den Großen des Abenteuerfilms orientieren möchte. Man möchte sogar meinen, daß Jäger des verlorenen Schatzes (1981) eine direkte Quelle für das Werk hier war. Dabei hat Uncharted aber auch das Problem, daß er in einer Zeit entstanden ist, in der Abenteuer vor dem Greenscreen stattfindet. Das heißt nicht, daß der Film grauenhaft aussähe, das tut er definitiv nicht. Es heißt aber, daß die schier endlose Möglichkeit, jedwede Szene zu kreieren, ziemlich einschränkt. Und irgendwie ist das Werk dabei relativ ideenlos. Ziemlich routiniert serviert der Film zum Anfang, zur Mitte und zum Ende hin eben groß angelegte Sequenzen, die aber einfach viel zu erwartbar sind, als daß sie eine Überraschung darstellten.

Und ehrlich gesagt, ist das ziemlich egal. Ja, wirklich. Uncharted ist nämlich ein Film, der wie viele Fleischer Werke unglaublich dumm und dabei so unterhaltsam ist. Dazu sie gesagt, daß gerade die Kampfsequenzen bei dieser im Film gezeigten Auktion so herrlich übertrieben sind, daß sie einfach nur Spaß machen können. Und da lässt sich etwas erahnen. Auch wenn Schiffe fliegen oder man aus einem Frachtflugzeug fällt, dann muss man sich schon fragen, wer so einen Quatsch schreibt. Und wenn man etwas humorvoll ist, dann wird man feststellen, daß dieser Wahnsinn an kreativem Großhirnverfall durchaus ein Grund ist, warum man diesen Film sehen sollte. Es ist alles ein wenig routiniert. Und daß auch Filme wie The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022) nur noch am Computer generiert werden, daß spricht wohl Bände über den Handwerksgeist in Hollywood. Selbst der ewige Vaterkomplex, der sich so ein bisschen durch die Filmografie von vielen großen Hollywoodregisseuren zieht und auch vor Zombieland (2009) keinen Halt machte, wurde in diesem Fall durch einen zumindest mal anderen Bruder-Komplex ausgetauscht. Ob Freud das wohl weiß? Keiner kann es beantworten, aber Uncharted beweist auch, wie egal letztlich zwischenmenschliche Interaktionen sind, wie unwichtig Gefühle für die große Leinwand sind, wenn es nur richtig knallt. Und das ist definitiv nichts Schlechtes, weil auch das Kino darf gerne mal ein Ort des völligen Nonsens und des Rummelplatzes sein.

In der Kombination drücken auch Tom Holland und Mark Wahlberg diese Gefühle, sofern man sie so nennen mag, ziemlich gut aus. Aus den mehr oder minder gut gemeinten Sticheleien entwickelt sich ein guter Spannungsrythmus in Bezug auf die Beziehungen unter den Charakteren. Allgemein scheinen die Charaktere, die so ein wenig auf der „guten“ Seite stehen, am besten zu funktionieren. Denn auch zwischen Sophia Ali und den Herren funktioniert einfach die Chemie. Etwas blasser oder verschenkt, kommen hingegen Antonio Banderas und Tati Gabrielle daher. Zu Beginn fragt man sich dann, wer das ist und zum Ende hin, weiß man immer noch nicht, wer das ist. Ok, klar, die Motivation ist in sich stimmig. Aber keineswegs eine, die man hier als besonders tiefgründig oder in irgendeiner Form mehr als nur oberflächlich beschreiben könnte. Böse halt, wie man das so kennt. Doch großartig ist, daß man kaum Zeit hat, großartig darüber nachzudenken. Denn der Film hat ein enormes Pacing, daß den Zuschauer von einer in die nächste Situation schleudert. Das sind dann diese groß angelegten und sinnlosen Actionsequenzen und hin und wieder mal ein kleiner Disput und vor allem aber die hektischen Schnitte und Szenenwechsel. Man bekommt dabei aber auch insgesamt das Gefühl sich in einer weiteren Comicverfilmung zu befinden, wenn die beiden Abenteurer da so durch die Lüfte gleiten, hat das sicherlich nichts mehr von einem geerdeten und realistischem Szenario.

Doch die Action, die der Film serviert, stammt dabei nicht zu jedem Zeitpunkt aus dem Computer. Viele der handgemachten Cheoregraphien wirken gut, weil auch Holland die meisten seiner Stunts selbst ausführt. Das mag zwar nie das Level eines John Wick (2014) erreichen, ist aber in seinem Kern durchaus spaßig, weil auch sehr komödiantisch und teils kreativ in Szene gesetzt wird.

Mal ehrlich, wer hatte geglaubt, daß Uncharted in die Riege der großen Abenteuerfilme aufsteigen könnte? Doch wohl niemand. Insgesamt verbleibt der Film in seinen starken Momenten, vor allem durch die Chemie der Figuren im Gedächtnis. Die Geschichte ist es jedenfalls nicht. Die ein zwei konservativen Ideen, die da vertreten werden, tun niemandem weh und es obsiegt am Ende des Tages, wieder nur der Schwachsinn. Herrlich.

Uncharted Bewertung
Bewertung des Films
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