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Unknown Identity

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Unknown Identity Kritik

Unknown Identity Kritik

Unknown Identity Kritik
0 Kommentare - 28.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Unknown Identity" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Auf dem Weg nach Berlin, um einen Vortrag zu halten, wird Dr. Martin Harris (Liam Neeson) in einen schweren Autounfall verwickelt und wacht Tage später in einem Krankenhaus auf. Seine Frau Liz (January Jones) erkennt ihn nicht mehr und ist scheinbar mit einem anderen Mann (Aidan Quinn) zusammen. Dieser gibt sich zu allem Überfluss dann noch als er aus. Mithilfe der Taxifahrerin Gina (Diane Kruger) kann Harris untertauchen und versucht verzweifelt seine Identität wiederzukriegen.

Ein promovierter Wissenschaftler auf dem Weg nach Berlin. Zusammen mit seiner Frau, die er innig liebt und plötzlich hat er einen Unfall und niemand scheint sich daran zu erinnern, daß er auch wirklich er ist. Ist er überhaupt er? Eine Frage, die natürlich in gewisser Weise philosophischer Natur ist, aber bedingt durch das verwirrende Szenario auch sehr oft für Thriller taugt. Man kann also sagen, daß Unknown Identity ein Film ist, den man schon gut kennt, ohne hin zu kennen. Nicht unweit von dieser Gegenwart, gab es ja auch mal einen Film, der Die Bourne Idenität (2002) hieß. Ebenso eine Romanverfilmung, ebenso in Deutschland spielend und ebenso mit deutschen Schauspielern und ebenso mit Verfolgern, die etwas von der Hauptfigur möchten. Ok, zugegeben, daß der Film dieses Szenario hat, ist vielleicht nicht gänzlich der Vorlage geschuldet, die wohl in Paris spielt. Und außerdem ist es eine dieser Grundgeschichten, bei der man Ewigkeiten suchten, müsste, um „das Original“ zu finden. So könnte man auch noch weiter gehen und an der Stelle Die drei Tage des Condor (1975) nennen. Und dann fragt man sich, ob das überhaupt wichtig war. Aber dennoch deutliche Parallelen zur Verfilmung mit Matt Damon zu erkennen, ist nicht schwer. Das mag als Hommage in einigen Momenten sicherlich in Ordnung sein, doch was ist, wenn eben die gesamte Identität des Films auf besseren Werken und Reminiszenzen fußt? Denn ja, der Film ist ein Klischee. Es ist eine Ansammlung besserer Stoffe, die, wie sich hier wieder deutlich erkennen lässt, eben auch nicht einfach nachgemacht werden können, nur weil man den Anspruch erhebt, daß zu tun.

Die Frage, die solche Thriller eben aufwerfen ist ja in der Regel häufig die, nach der Identität und wem man in dieser Gegend trauen kann. Auch das ist natürlich so ein wenig geboren aus dem, was man in pseudo-kommunistischen Systemen, die sich dann am Ende immer als autokratisch und teils faschistisch entpuppen, immer beobachtet. Auch vor Dr. Martin Harris macht das dann keinen Halt. Und diesen Gedanken dann in das moderne Berlin zu verlagern, ist ja durchaus in gewisser Weise künstlerisch schon wertvoll. Auf der anderen Seite hat der Film aber auch das Problem, daß er wie viele dieser Thriller eben keine angemessene Spurensuche liefern kann. Mag dem Drehbuch geschuldet sein, oder dem generellen Pacing. So richtig sagen lässt sich das ja nicht. Doch es ist insgesamt einfach ein großes Problem, wenn ein Film keine neuen Ideen zu verbuchen hat, sich in Nonsens verrennt und abseits seines Hauptdarstellers kein vernünftiges Argument liefert, sich mit dem Film zu befassen. Gut, zugegeben, in den 2010ern sah Liam Neesons Reputation als Schauspieler auch noch lange nicht so furchtbar aus, wie heute. Und da bleibt der Film eben eine generelle Relevanz schuldig, weil es ja auch nichts gibt, was den Film irgendwie bedeutungsvoll machte. Vielleicht aus einer verqueren nationallpatriotischen Haltung heraus. Wenn man eben auf gewisse Schauspieler steht und sich darüber freut, daß sie eben in einem großen Hollywoodfilm sind. Allerdings darf bezweifelt werden, daß das wirklich irgendwen interessiert.

Auch hier, man kann da sehr schnell, sehr gemein werden, wenn es darum geht, den Film zu bewerten. Unknown Identity hat ja durchaus einen gewissen Thrill zu verbuchen. Und überhaupt muss man sagen, daß es schon erstaunlich ist, wie sich die Macher mit übertriebener Action zurückhalten. Die gibt es zwar, aber es fällt auf, daß es hier eher um das Spiel geht. Darum vertrauen von anderen zu verlangen und gleichzeitig niemandem zu vertrauen. Auch das wäre in einem ausgefleischteren Skript sicherlich eine sehr interessante Gegenüberstellung gewesen. Denn ja, der von Neeson verkörperte Harris verlangt das eigentlich allen Beteiligten ab, wird aber selber zu jemandem, der nur Misstrauen kann. Gut, er hat dafür ja schließlich auch gute Gründe. Doch ist das fair? Ich wage es zu bezweifeln. Die große Kritik übt der Film, wie üblich bei solchen Thrillern, immer an für den Staat operierenden Institutionen. Man muss aber sagen, daß solche Thriller das heute eher dümmlicher gestalten, als es ein Collet-Serra eben 2011 noch tat. Denn ja, viele Thriller haben heute das Problem, daß sie entweder Dinge nur noch rezitieren, oder im Falle von Gerard Butler eben total staatskonform und patriotisch den eigens gewählten Volksvertretern gegenübertreten. Eine kritische Haltung zum Präsidenten oder Kriegen braucht man etwa in Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr (2013) nicht erwarten.

Doch auch das reicht ja nicht, um darüber hinwegzutäuschen, daß das Skript eben Banane ist. Der Thriller steckt in einer großen Krise, wie Unknown Identity auch eindrucksvoll unterstreicht. Man kann sich dann auch eigentlich nur noch über viele Dinge wundern. Die Darstellung irgendwelcher Stasifunktionäre, die joah, peinlich wirkt. Dann irgendwelche illegalen Einwanderer, bei denen aber auch nicht klar ist, wie sie eigentlich der übergeordneten Handlung dienlich sind. Es ist ein politisches Statement. Und grundsätzlich kann man das auch so unterstreichen. Wenn ein Film aber völlig belangloses einbaut, nur um einen Subplot zu strecken, dann ist das Werk eben schlecht geschrieben. Es ist unnötig. Und das zeigt sich auch da. Zumindest in den Kernsegmenten der Action kann Serra zu weiten Teilen dann aber doch überzeugen.

Eine Ansammlung alter Muster, aus besseren Filmen, rettet Unknown Identity nicht über das Mittelmaß. Es ist ein Film, der viel Potential verschenkt und allen voran seinen großen Cast. Eigentlich scheint er insgesamt in seiner Zeit auch kaum noch zeitgemäß gewesen zu sein und in der unseren ist er es vermutlich auch nicht. Dafür ist der Cast aber in Ordnung.

Unknown Identity Bewertung
Bewertung des Films
510

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