Bewertung: 5 / 5
Der hat mir gut gefallen. Es ist zwar ein Thema, welches langsam (so für meinen Geschmack) überproportional stark vertreten ist in asiatischen Filmen, dennoch ist der Film meines Erachtens sehr gut gelungen. Die Hauptdarstellerin schafft es, dem Zuschauer einen Hauch von dem Gefühl zu vermitteln, welches Opfer solcher Taten wohl durchleben müssen. Sie ist immer hin- und hergerissen zwischen ihrer Selbstverteidigung, Phasen der Verzweiflung und Ohnmacht ob ihrer eigenen Hilflosigkeit, und der unerschüttlichen Liebe einer Tochter zu ihrer Familie, inbesondere zu ihrem Vater. Dieser wiederum wird authentisch nicht nur als der gewalttätige Patriarch gezeigt, sondern eben auch als der Mann, der seine Tochter eigentlich über alles liebt, es aber selbst nicht schafft, seinen kulturellen Zwängen zu entwinden.
Besonders interessant fand ich auch die Darstellung der norwegischen Gesellschaft und des Systems, das eigentlich gut funktioniert - wo Menschen hinsehen und versuchen, zu helfen. Dennoch schaffen sie es nicht, in dieses tief reichende Netz aus Pflichtbewusstsein, Scham, Zwang, Gewalt und Zusammenhalt wirklich einzudringen. Dies zeigt, wie ich meine, sehr gut die Problematik die in der Realität sich oft stellt: Findet man keinen Zugang zu den Motiven und kulturellen Hintergründen der Menschen, kann man alleine durch systematische Hilfe nicht viel verändern oder verhindern.
Trailer zu Was werden die Leute sagen
Der Film regt einen zum Nachdenken an und hat mich insbesondere durch die differenziert emotionale Darbietung der Hauptdarsteller vollends überzeugt.