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Killers of the Flower Moon

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Müssen traditionelle Filmemacher kämpfen?

Altmeister Martin Scorsese über Franchisefilme: "Die Kinokultur ist in Gefahr!"

Altmeister Martin Scorsese über Franchisefilme: "Die Kinokultur ist in Gefahr!"
15 Kommentare - Mo, 25.09.2023 von A. Seifferth
Bald kommt "Killers of the Flower Moon" in die Kinos und Regisseur Martin Scorsese gräbt schon einmal das Kriegsbeil aus, um sich für das klassische Filmhandwerk mit all seiner Pracht stark zu machen.

Martin Scorsese zählt zu den unvergänglichen Namen im Geschäft, die eine immense Strahlkraft haben, wenn es um den kulturellen Wert der Lichtspielorte und dem Filmgeschäft geht. Seit Jahren plädiert er dafür, dass man dem Verlangen nach Franchise- und Superheldenfilmen Einhalt gebieten müsse.

Im Gespräch mit Zach Baron von GQ führte Scorsese aus, dass eine wesentliche Gefahr dieser effektgeladenen und verschwenderischen Blockbuster darin bestünde, dass sie die Kultur der Filmwahrnehmung entscheidend verengen würden, denn es gäbe fortan Generationen von Leuten, die denken, dass Filme nur aus Superhelden-Schemata und furiosen Schlagabtauschen bestünden.

Als der Interviewer im Anschluss an diese Aussage darauf verwies, dass manche der Zuschauer:innen wahrscheinlich längst diesen einseitigen Erfahrungszustand besitzen, legte Scorsese nach, dass sich Seinesgleichen umso stärker dagegen wehren sollten. Leute wie Christopher Nolan oder die Safdie Brothers müssten gemeinsam dafür einstehen, was das klassische Filmhandwerk und Geschichtenerzählen zu bieten habe.

Man müsse von allen Seiten angreifen und mit Kunstkönnen unter Beweis stellen, dass auch diese Klangfarben ihre Berechtigung besäßen. Es gelte demzufolge, dass man sich neu erfinden müsse, sofern man weiterhin am Diskurs beteiligt sein wolle. Dabei spricht der 80-Jährige überhöhend von der "Rettung des Kinos".

Bereits 2019 äußerte sich Scorsese in einem Essay in der New York Times kritisch darüber, was die Omnipräsenz von Marvel, DC und Co. anbelangt. Dieser Artikel brachte dem legendären Filmemacher viel Häme vonseiten des jugendlichen Publikums ein, denn nicht selten wird er in den sozialen Netzwerken als Dinosaurier diffamiert, der sich seinem Schicksal nicht ergeben will. Hierzu sei allerdings anzuführen, dass Scorsese keinesfalls ein ewiggestriger Geist ist, denn allein Hugo Cabret oder The Irishman beweisen, dass er trotz aller Nostalgie gewillt ist, seinen Stoffen mit modernsten Technologien auf die Sprünge zu helfen.

Man muss außerdem konstatieren, dass Scorseses Werk eine unglaubliche Bandbreite adressiert, mit der er in mittlerweile über fünf Jahrzehnten zur Tat schreitet. Zuvorderst wären hier unter anderem Werke wie Taxi Driver, Wie ein wilder Stier, GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia, Gangs of New York oder auch The Wolf of Wall Street anzuführen.

Stimmt ihr den angriffslustigen Aussagen von Scorsese zu oder vermutet ihr hier nur das Brusttrommeln einer Regielegende? Wir dürfen bei allem Lob immerhin auch nicht außer Acht lassen, dass Scorseses Werke zwar von außerordentlicher künstlerischer Qualität sind, sie aber nie die ganz großen Publikumsströme in die Kinos locken konnten. Der angesprochene The Wolf of Wall Street ist mit seinen knapp 390 Mio. US-Dollar an weltweiten Einnahmen nämlich bereits das Ende der Fahnenstange. Shutter Island belegt Platz 2 und kommt dann leider schon auf nicht einmal mehr 300 Mio. US-Dollar.

Dank Apple darf sich Scorsese mit seinem höchst beeindruckenden Cast um Leonardo DiCaprio, Lily Gladstone, Robert De Niro, Jesse Plemons und Brendan Fraser ins Schlachtgetümmel des aktuellen Kinojahres stürzen. Ab dem 19. Oktober läuft nämlich sein epochaler True-Crime-Thriller Killers of the Flower Moon in den deutschen Kinos an und buhlt mit mutmaßlichen Glanzleistungen vor und hinter der Kamera um die Gunst des Publikums.

Quelle: GQ
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15 Kommentare
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Ellessarr : : Wundersamer
04.10.2023 15:43 Uhr
0
Dabei seit: 11.01.10 | Posts: 529 | Reviews: 4 | Hüte: 11

Kommt auf die Filme an würde ich sagen. Mir gefallen jetzt nicht wirklich viele von Scorsese. Aber ich denke im Durchschnitt wird jeder weiter das schauen was einen interessiert. Marvel/DC ist ein Genre für sich, das mag man oder nicht, Star Wars/ Trek, ähnlich. Aber Kino ist so unverschämt teuer, da reicht es halt nur für 1-2 mal im Jahr, und dann soll es schon was besonderes sein. Seine Filme wären da für mich eher/wenn was fürs Heimkino,

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
26.09.2023 18:40 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ TiiN

"Wobei man schon festhalten muss, dass die Franchise-Dichte in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches angestiegen ist."

Das stimmt allerdings. An der Masse sollte dringend etwas nach unten korrigiert werden. Zwei große Blockbuster / Franchisefilme im Schnitt pro Monat sind einfach zu viel. Die kannibalisieren sich gegenseitig, und die kleineren Filme gehen dann gnadenlos unter. Ein Blockbuster pro Monat, also zwölf pro Jahr fände ich völlig in Ordnung.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
26.09.2023 17:51 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.043 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Vermutlich kann man bei Scorseses Aussagen Superhelden- mit Franchise-Filmen gleichsetzen. Denn was er 2019 angeprangert hat, ist doch inzwischen dabei sich zu normalisieren. Zwar gibt es immer noch zahlreiche neue Comicverfilmungen, aber das Interesse dafür ist deutlich zurückgegangen.
Es ist wohl ein Mix aus einer romantischen Kinovorstellung und sicher auch ein bisschen das Alter. Trotzdem kann ich ihn etwas verstehen.
Die wirklich guten Filme sind heute aber immer noch vorhanden und zu finden. Sie sind leider nicht mehr ganz so leicht zu finden, weil die Masse an Blockbustern gefühlt extrem gestiegen ist, aber sie sind noch da.

Christopher Nolan hat er sicher nicht genannt, weil dieser mal Batman verfilmt hat. Sondern eher, weil er seit nun zehn Jahren Original-Geschichten abseits von Franchises auf die Leinwand zaubert. Benny Safdie ist ja ebenfalls jemand für solche Filme.
Ich habe das eher als Lob an Nolan und Safdie aufgefasst.
Aber wie gesagt: Solche Leute gibt es immer noch reichlich.

@Raven13
Franchisefilme und Blockbusterfilme gibt es seit Jahrzehnten

Wobei man schon festhalten muss, dass die Franchise-Dichte in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches angestiegen ist.
Schön finde ich das nicht. Mal sehen ob 2023 zu einem Umdenken führen wird (zumindest was die Budget-Kontrolle angeht) oder es so weiterläuft.
Filme sind halt heute noch mehr Business als in den Jahrzehnten zuvor und ein bekanntes Franchise hat üblicherweise mehr Chancen als eine neue Geschichte.
In diesem Filmbusiness wollen die Studios mehr Kontent bieten.

@MobyDick
sondern mit der veränderten Wahrnehmung und Aufmerksamkeitsspanne des gemeinen Zuschauers, nicht umsonst muss immer alles immer überhöhter inszeniert werden.

Da bin ich voll und ganz bei dir. Immer mehr Leute bewerten Filme auch anhand einzelner Szenen. Film XY war doof aber Szene Z richtig klasse. Legitim aber es wirkt so, als hätten sie keine Geduld sich auf den ganzen Film einzulassen.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es immer seltener ein unterbrechungsfreies Filmerlebnis gibt. Verbunden mit der von dir genannten Aufmerksamkeitsspanne sowie den vielen Ablenkungen im Alltag.
Mir persönlich bereitet es große Freude zuhause das Handy beiseite zu packen, einen Film einzulegen und mich 90 bis 180 Minuten auf diesem zu konzentrieren, ohne das etwas anderes nebenbei gemacht wird. Jedoch habe ich den Eindruck, dass ich in der Hinsicht eine Seltenheit geworden bin.


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MB80 : : Black Lodge Su
26.09.2023 17:19 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

"Wir wundern uns darüber, wie die Kunst des Kinos verloren geht, ohne dass wir es merken, [...] Das Kino von heute kann das nicht mehr, weder unseres noch das amerikanische. Es ist zum Spektakel für Leute verkommen, die zu faul zum Lesen sind, also lassen sie sich die Texte von Schauspielern vorspielen."

Aleksey German hat schon modernes Franchise Kino getrashed, bevor Scorsese es cool gemacht hat tongue-out

Was soll man da sagen... recht hat er. Alleine wenn man sich (mit Ausnahmen) den Marvel Output der letzten zwei Jahre ansieht schüttelt es einen ja, dass diese Filme immer noch Geld machen.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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Pixeler : : Moviejones-Fan
26.09.2023 12:59 Uhr | Editiert am 26.09.2023 - 17:57 Uhr
0
Dabei seit: 11.07.23 | Posts: 11 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Für mich liegt das Problem bei den Studios und den Regisseuren und nicht beim Genre.
Bestes Beispiel dafür ist Chris Nolan mit Dark Knight. Die Leute sind sich einig, dass der Film so passt.
Leider sterben die Meisterregisseure schneller als neue nachkommen.
Es ist wie beim Fussball die Nachwuchsförderung.
Wenn die Studios bei der Nachwuchsförderung neue Parameter setzen bzw. die Regie bald ChatGPT überlassen, dann sehe ich wie Scorsese eine düstere Zeit auf die Filmlandschaft zukommen.

Man findet auch jetzt noch gute Dramen und es wird das auch noch in Zukunft geben, doch je länger je mehr wird das zum Nadel im Heuhaufen suchen. Die Quantität steigt, dafür veringert sich die letzten Jahrzehnte die Qualität - meine Meinung.

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HenryGondorf : : Goldkerlchen 2022
26.09.2023 12:06 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.21 | Posts: 855 | Reviews: 5 | Hüte: 34

Ach, der gute Marty. Ich mag ja die meisten seiner Filme, habe auch den Großteil im Kino geschaut und werde auch Flowers auf der großen Leinwand sehen, schon weil ich kein Apple habe.

Aber was nützt es den Kinos wenn seine künstlerisch Wertvollen Filme nur von einer Minderheit geschaut werden, wenn ihm für Flowers in der Award Season überall auf die Schulter geklopft wird, davon haben die Kinos nichts, die brauchen Blockbuster.

Also den Ball immer schön flach halten, hol dir deine Preise ab und wir freuen uns weiterhin über die Vielfalt im Kino. Am Ende entscheidet eh der Zuschauer.

Warriors, come out to play-ayyy!

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
26.09.2023 11:27 Uhr | Editiert am 26.09.2023 - 12:18 Uhr
1
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ Silencio

"Wer sich die Franchisefilme allein dieses Jahres anschaut und dann ernsthaft Probleme mit den Aussagen vom Scorsese hat, sollte vielleicht zwischendurch mal einen Film für Erwachsene gucken."

Die Diskussion ist doch schon so alt wie das Blockbusterkino selbst, und so langsam wird das echt ermüdend.

Franchisefilme und Blockbusterfilme gibt es seit Jahrzehnten, und seit Jahrzehnten redet man darüber, dass diese Art Filme es den "Erwachsenenfilmen", wie du sie nennst, schwermachen und ihren Untergang bedeuten könnten.

Aber eines kann ich dir garantieren: Gäbe es ab 2024 plötzlich keine Blockbuster- und Franchisefilme mehr, würde ein Großteil aller Kinos in die Insolvenz gehen, denn durch das Fehlen dieser Filme wäre das Interesse an den "Erwachsenenfilmen" nicht plötzlich zehnmal größer, und die Massen würden dann dem Kino fern bleiben. Filme wie "Killers of the Flower Moon" sind halt einfach nichts für die breite Masse, und das werden sie auch nie sein. Solche Filme generieren einfach keine 50 oder 100 Mio. Besucher im Kino und wenn doch, dann nur in Ausnahmefälle, so wie bei Oppenheimer.

Der Begriff "Erwachsenenfilm" stört mich ehrlich gesagt auch etwas. Blockbusterfilme sind halt meistens nicht so schwere Kost, aber das heißt nicht, dass die nicht ebenfalls für Erwachsene da sind. Zudem erinnert der Begriff "Erwachsenenfilm" mich irgendwie an die Porno-Filmsparte. In einer Videothek nach der Abteilung für "Erwachsenenfilme" zu fragen, bedeutet nichts anderes, als nach der Pornoabteilung zu fragen. ^^

Nenn das Kind doch beim Namen: Anspruchsvolle Dramen, Biografien, Arthouse, etc.

Diese Diskussion erinnert mich an die Behauptung, der PC sei tot, und das schon seit über 25 Jahren.

Ich für meinen Teil mag die Vielfalt im Kino. Es ist immer für jeden etwas dabei: Musicals, Dramen, Komödien, Horror, Action, Sci-Fi, Superhelden, B-Movies, Trash, Fantasy, Romantik und mehr. Jeder Mensch bekommt für seinen Geschmack etwas geboten.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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SpiderFan : : Moviejones-Fan
26.09.2023 09:55 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.026 | Reviews: 0 | Hüte: 15

Ach Selencio.

Mache ich doch schon längst.

Ich schaue seine Soße und ich schaue gleichzeitig auch die Soße von Marvel und ab und an von DC. (die meisten DC Filme habe ich dieses Jahr komplett ignoriert und eigentlich nur Marvel mitgenommen. Da hatten wir Ant-Man und die Guardians und demnächst noch The Marvels)

Mal sehen, wie sich sein neuer 3 1/2h Stunden Schinken schlägt. Läuft ja vermutlich eh nur limitiert im Kino, von daher eigentlich auch geschenkt - da kommt es dann eher auf die Oscars an. Falls er hier bei mir läuft, gehe ich aber definitiv.

Ein Film für "Erwachsene".

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

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jerichocane : : Advocatus Diaboli
26.09.2023 08:57 Uhr
0
Dabei seit: 08.08.09 | Posts: 6.687 | Reviews: 28 | Hüte: 299

Naja, teilweise hat er ja recht. Das Spektrum der Genren Vielfalt und der wie hier manche schreiben "Nischen"-Filme werden immer kleiner und Studios trauen sich seltener mal was.

Was das Thema Nolan angeht, geht es Scorsee glaube ich nicht um Superheldenfilme an sich sondern um genau das Problem was hier oft auch diskuttiert wird.

Egal ob es Superhelden, SW, Transfomer oder sonstein Franchise,oder allgemein Blockbuster sind, es wirkt alles irgendwie generisch gleich. Haufenweies Effekt und schnelle Actionszenen plustern die Filme auf und es wird wenig auf eine solide Bildführung mit Athmosphäre und Story gegeben. Es ist als ob man bei jedem Blockbuster in eine Achterbahn steigt, es macht Spaß ist schnell vorbei und nach dem Kick hat man den Großteil wieder vergessen.

Nolan kann man da nicht zuzählen, seine Dark Knight Trilogie war keine Achterbahnfahrt sondern hatte Tiefgang.

Also ja mMn hat Scorsee recht, jedoch müssen wir deshalb keine Angst haben, denn irgendwann hat niemand mehr Lust auf Achterbahn fahren wink

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MobyDick : : Moviejones-Fan
26.09.2023 08:01 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Ausgerechnet Nolan in die Pflicht zu nehmen, entbehrt nicht einer gewissen Komik, hat der doch maßgeblich mit seiner Dark Knight Trilogie zum Erfolg der Comicverfilmungen beigetragen. Dass aber das heutige Kino so ist wie es ist, hat mE tatsächlich auch weniger mit den Superheldenfilmen per se zu tun, sondern mit der veränderten Wahrnehmung und Aufmerksamkeitsspanne des gemeinen Zuschauers, nicht umsonst muss immer alles immer überhöhter inszeniert werden. Und wenn er ehrlich ist, hat er diesen Trend schon Jahrzehnte zuvor schon vorweggenommen, denn seine Werke die damals allesamt als megahip und hektisch gegolten haben dürften sind auch heute noch durchaus locker flockig wegsehbar und nicht so "altbacken" wie die Filme damals waren.

Auch muss festgehalten werden, dass er zwar eines sagt, aber eben was völlig anderes tut, indem er für die Streamer arbeitet. Hier mag man vielleicht entgegen halten, dass die Studios ihn eben nicht mehr unterstützen würden und er deswegen andere Methoden finden muss, sich zu finanzieren. Aber da kann man auch genauso gut erwidern, dass er selbst wenig kompromissbereit zu sein scheint und eben auf gar nichts verzichten will oder Einbußen in Kauf nehemn will. Filme wie Silence, die dafür gesorgt haben, dass Studios ihn eben nicht mehr unterstützen, sind trotz ihres sperrigen Themas eben viel zu teuer, und ob the Irishman so teuer werden musste, sei mal dahingestellt. Es gibt auch billigere Methoden Deaging absichtlich schlecht aussehen zu lassen.

Es gibt also mehrere Sichtweisen auf ein und dasselbe Problem und mit dem Finger auf die anderen zu zeigen ist auch immer ein bißchen leicht, denn Kontroverse verkauft sich heute besser als ein Schmusekurs, das wird er auch wissentlich in Kauf nhemen, um den Film jetzt zu vermarkten.

Ganz unabhängig davon glaube ich, dass ein Superheldenfilm vom guten Marty durchaus großartig sein könnte. Womit ich beim letzten Punkt wäre: Nur weil der Typ der letzte große Kinoauteur seines Landes ist, heisst das nicht gleichzeitig, dass er nur ein Nischenregisseur ist, der kann durchaus auch konform inszenieren, nicht umsonst sind eine Unzahl seiner Filme in die Popkultur eingegangen - sowas passiert nicht, wenn nur sein Nachbar ins Kino geht

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
26.09.2023 07:54 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Wer sich die Franchisefilme allein dieses Jahres anschaut und dann ernsthaft Probleme mit den Aussagen vom Scorsese hat, sollte vielleicht zwischendurch mal einen Film für Erwachsene gucken.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Andreas2025 : : Moviejones-Fan
26.09.2023 07:36 Uhr
0
Dabei seit: 22.08.23 | Posts: 110 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Was soll dieser Blödsinn immer. Es gibt nur so wenige Superheldenfilme die zum Beispiel bei den Oscars punkten. Alleine heuer sind die Blockbuster baden gegangen

Indiana Jones 5

The Flash

The Expendebles 4

Die Geistervilla

und noch etliche mehr. Was Erfolg hat bestimmt der Zuschauer und man sollte nicht die Blockbuster verurteilen, denn die sind auch für die Rettung des Kinos sondern sich mal hinterfragen WIE DÄMLICH man eigentlich mit Streaming war, wo man durch billiges Geld die Leute anlockt und die Kinobesuche obsolet macht. Der gute Herr Scorsese scheint keine Ahnung zu haben, wo das Kino wirklich in Gefahr gerät, denn dann würde er nicht selber für Streamingdienste produzieren, dieser elende Heuchler.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
26.09.2023 06:06 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Egal ob er im recht oder unrecht ist. Vllt sollte er mal aufhören ständig gegen anderen Franchisen zu sticheln... seinen Filme sind auch nicht für jeden Mann an. Manchen mögen es und manchen nicht. Er sollen einfach sein Ding durchziehen und anderen deren auch. . Wenn er unbedingt will das die Kinos erben weiterhin bestehen ? Dann sollen er eben Filme machen, den jeden ansprichst. Nolan bekommt das hin.

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SpiderFan : : Moviejones-Fan
25.09.2023 23:56 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.026 | Reviews: 0 | Hüte: 15

Der Mann kann es nicht lassen.

Hält sich vermutlich auch für Gott persönlich. Ich mag seine Filme, absolut, aber nun übertreib es doch nicht.

Bisher gab es immer genügend Platz für solche Filme und so dürfte es auch bleiben.

Superhelden hin, Superhelden her.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
25.09.2023 23:09 Uhr | Editiert am 25.09.2023 - 23:09 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

Der vorletzte Absatz ist der wichtigste: Egal in welcher Zeit, Scorseses Filme waren schon immer Nischenfilme, völlig unabhängig von der Konkurrenz im Kino. Ob nun Actionfilme in den 80ern und 90ern oder Superheldenfilme in den 2000ern, Blockbuster regieren das Kino, und die Nachfrage bestimmt, welches Genre den Markt beherrscht. Punkt.

Aber das ändert ja nichts daran, dass Nischenfilme trotz ihrer Nische weiterhin ihre Fangemeinde haben, und Nischenfilme mit hoher Qualität sind ebenfalls wichtig für die Filmlandschaft. Eine gute Filmlandschaft ist eine vielseitige Filmlandschaft, also gleichermaßen Blockbuster wie auch Dramen wie auch reine Kunstfilme oder Arthouse.

Ich für meinen Teil schaue fast alles gerne im Kino, wenn es mich anspricht. Killers of the Flower Moon werde ich mir wohl im Kino ansehen, falls er denn überhaupt in einem der Kinos im Umkreis von 25 km läuft. Aber ich feue mich auch genauso über Aquaman 2 und Captain Marvel 2.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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