Update: Auf einen Schlag hat sich The Mule gefüllt. Neben Bradley Cooper und Clint Eastwood selbst stehen auch Dianne Wiest, Michael Peña, Laurence Fishburne, Taissa Farmiga, Ignacio Serricchio (Lost in Space - Verschollen zwischen fremden Welten) und Alison Eastwood (Absolute Power) in Atlanta vor der Kamera, wo seit gestern die Kameras rollen.
++++
Seit ihrer ersten Zusammenarbeit bei American Sniper soll Clint Eastwood ein großer Bradley Cooper-Fan sein - so groß, dass er Cooper die zweite Hauptrolle in seiner nächsten Regiearbeit The Mule, einer Koproduktion von Warner Bros. und Imperative Entertainment, offeriert hat. Die andere übernimmt Eastwood selbst. Zuletzt stand er 2012 für Back in the Game vor der Kamera, und dies könnte einer seiner letzten Leinwand-Auftritte werden, mutmaßt Variety.
The Mule beruht - wie alle der neueren Eastwood-Filme - auf einer wahren Geschichte, abgedruckt 2014 im New York Times Magazine und adaptiert von Nick Schenk, Eastwoods Gran Torino-Autor. Earl Stone (Eastwood), ein Mann in den 80ern, ist pleite und einsam und steht davor, sein Geschäft zu verlieren, als ihm ein Job angeboten wird, der es einfach nur erfordert, Auto zu fahren - leicht verdientes Geld, sollte man meinen. Er macht seinen Job so gut, dass seine Fracht exponentiell zunimmt. Doch Earl ahnt nicht, dass er sich als Drogenkurier für ein mexikanisches Kartell verpflichtet hat und so auch ins Visier des tatkräftigen DEA-Agenten Colin Bates (Cooper) geraten ist.
Cooper wiederum legt derzeit letzte Hand an seinem eigenen Regiedebüt, dem Musikfilm A Star Is Born mit ihm und Lady Gaga, an. Dabei scheint er auf den Geschmack gekommen zu sein, denn als nächstes will er das Leben des legendären Dirigenten und West Side Story-Komponisten Leonard Bernstein verfilmen. Mit einer vorläufigen Fassung von A Star Is Born konnte er Steven Spielberg so sehr beeindrucken, dass der ihm vorschlug, er solle doch Paramounts Bernstein-Biopic machen, und auch gleich mit Amblin Entertainment einstieg. Spielberg plant ja seinerseits eine Neuauflage der West Side Story, dürfte ihm also mit seinen Kontakten geholfen haben.
Eigentlich war Cooper nämlich Jake Gyllenhaal zuvorgekommen, der Bernstein in The American zu spielen beabsichtigt. Dieses andere Biopic wollen Gyllenhaal und Regisseur Cary Fukunaga (Beasts of No Nation) im Herbst für die Bron Studios drehen, aber Coopers Version grätschte nur wenige Tage später dazwischen und punktete mit Produzenten-Schwergewichten wie Martin Scorsese und eben Spielberg. Hinter den Kulissen entbrannte daraufhin ein Wettrennen, um sich die exklusiven Musikrechte zu sichern. Die Bernstein-Erben hatten somit die Qual der Wahl und gaben Coopers Bernstein den Vorzug, was für die The American-Macher bedeutet, dass sie keine von Bernstein komponierte Musik nutzen dürfen, die nicht frei verfügbar ist - einschließlich West Side Story.
Trotzdem sollen Gyllenhaal und Fukunaga fest entschlossen sein, mit ihrem Projekt fortzufahren. Wenn alles läuft wie geplant, dürfte es The American auch zuerst ins Kino schaffen, da Cooper mit Drehbuchautor Josh Singer (Die Verlegerin) und den Produzenten noch weiter am Skript feilen möchte. Deshalb geht Bernstein wohl nicht vor Herbst 2019 in Produktion.