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Shazam! - Fury of the Gods

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Kommt nur noch Müll aus der Traumfabrik?

Charlie Kaufman & Zachary Levi werden deutlich: "Hollywood verkauft nur Mist!"

Charlie Kaufman & Zachary Levi werden deutlich: "Hollywood verkauft nur Mist!"
24 Kommentare - Mo, 14.08.2023 von Moviejones, A. Seifferth
Charlie Kaufman und Zachary Levi scheinen einer Meinung zu sein, wenn es um den heutigen Content großer Hollywoodschmieden geht. Die beiden Berühmtheiten kritisieren, dass Kunstsinn keine Einnahmen generiere.

Im Zuge der andauernden Streiks der WGA und SAG-AFTRA scheinen einige Berühmtheiten zunehmend Dampf über die Traumfabrik ablassen zu wollen.

Shazam! - Fury of the Gods-Star Zachary Levi äußerte sich jüngst positiv zu den andauernden Streiks und erklärte, dass er daran glaube, dass ein Umdenken innerhalb der Industrie angeregt werden müsse. Trotzdem zeigte er sich gleichfalls genervt davon, dass er nicht über seine Filmprojekte sprechen könne. Nun macht der Schauspieler mit kontroversen Aussagen im Rahmen eines Auftritts auf der Chicago Fan Expo vom vergangenen Samstag von sich Reden, die das System recht kritisch in den Blick nehmen:

"Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Menge an Inhalten, die aus Hollywood kommt, Müll ist - sie kümmern sich nicht genug darum, es für euch wirklich gutzumachen. Sie tun es nicht."

Seine harschen Worte wurden mit begeistertem Beifall quittiert. Er fuhr fort: "Wie oft sieht man sich einen Trailer an und sagt: ’Oh mein Gott, das sieht so cool aus!’ Dann gehst du in den Film und denkst dir: ’Das war es, was ich bekommen habe?’ Sie wissen, dass sie dein Geld haben, sobald du die Eintrittskarte gekauft hast und auf dem Platz sitzt."

Levi vertritt die Ansicht, dass man an diesen Umständen nur dadurch etwas ändern könne, wenn man sich aktiv gegen derartige Produktionen entscheidet und den Gang zum Kino verweigert.

Um ganz ehrlich zu sein, haben wir aber abseits von Ausnahmen wie dem famosen Trailer zu Dune - Teil 2 seit längerem nicht mehr das Gefühl, dass Cineast:innen von derlei Marketing-Kniffen respektiert werden. Schaut man sich etwa die typischen Poster- und Trailer-Rollouts von geläufigen Blockbuster-Produktionen an, ist einerseits der Schematismus in der Gestaltung nicht von der Hand zu weisen und andererseits gibt es aufgrund des schieren Outputs zu einem Projekt kaum noch ikonische Bilder, die im Sinne eines Markers für den bevorstehenden Kinotermin haften bleiben.

In ein ähnliches Horn bläst jedenfalls auch Arthouse-Persönlichkeit Charlie Kaufman, der den Verfall der Filmkultur ebenfalls kritisch beäugt und wütend über das zusehends willfährige Publikum scheint, das die systemimmanenten Mechanismen Hollywoods nicht hinterfragt.

Laut Deadline sprach Charlie Kaufman während einer Masterclass auf dem Sarajevo Film Festival zu einem Publikum. Dabei nahm der Drehbuchautor (Being John Malkovich, Adaption.) und Regisseur (Synecdoche, New York, I’m Thinking of Ending Things) kein Blatt vor den Mund, was die in seinen Augen traurigen Wahrheiten über die Industrie anbelangt:

"Im Moment ist das Einzige, was Geld einbringt, Müll. Es ist einfach faszinierend. Er bringt ein Vermögen ein, und das ist das Entscheidende. Es ist sehr verführerisch für die Studios, aber auch für die Leute, die sich darauf einlassen und die Macher dieses Mülls werden, vor allem, wenn sie für den Müll gelobt werden, weil sie nicht nach innen schauen oder lange darüber nachdenken müssen, was sie tun."

Besonders störe ihn der Zusammenhang zwischen dem knallharten Marketingkalkül der großen Labels und dem Zielpublikum, das nicht mehr in der Lage scheint, diese manipulativen Mechanismen zu entlarven. Dabei wird er sogar noch expliziter, was seine bestens ausgeschmückte Wortwahl anbelangt: "Die Ernährung ist so verdorben, und das schon seit so langer Zeit. Wenn man sein ganzes Leben lang nur Scheiße isst, will man auch nur Scheiße."

Für Kaufman mache es einen bedeutenden Unterschied, ob man lediglich einen Film mit einer vermeintlich tiefschürfenden Botschaft verkaufen will oder ob die Botschaft selbst dem Formwillen des Werkes unterliegt und ein kunstwilliges Filmteam sich diesem Unterfangen widmet. Inwiefern hier Verquickungen bzw. strikte Trennungen möglich sind, darauf geht Kaufman ebenso wenig ein, wie auf entsprechende Beispiele für gelungene Arbeiten.

In jedem Fall wird anhand der Stoßrichtung seiner giftigen Argumentation deutlich, dass er mit der aktuellen Ausrichtung in Hollywood zutiefst unzufrieden ist. Mutmaßen ließe sich nun, dass er nach einer Nische abseits dieses Marktes dürstet, was auch die Auswertung seines 20 Minuten andauernden Kurzfilms Jackals & Fireflies erklären würde, den wir nachfolgend für euch eingebunden haben.

Wie betrachtet ihr die Angelegenheit: Denkt ihr ebenfalls, dass Hollywood nicht mehr an seinem Publikum interessiert ist oder seid ihr sogar der Meinung, dass das schon immer ein Stück weit zum Funktionieren der schillernden Traumfabrik zählte? Was hat sich eventuell gegenüber früheren Zeit geändert und wodurch fühlt ihr euch von Filmen aus Übersee angesprochen bzw. nicht mehr angesprochen? Das sind nur einige der möglichen Fragen, die sich aus den Aussagen ergeben und die wir gern in den Kommentaren beantwortet haben möchten.

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24 Kommentare
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Manisch : : Moviejones-Fan
15.08.2023 08:23 Uhr | Editiert am 15.08.2023 - 08:30 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.377 | Reviews: 27 | Hüte: 62

Was ich daran aber interessant finde:
Es gibt genug Konsumenten, die diesen "Schrott aus Hollywood" auch immer noch eisern verteidigen - und das zeigt vor allem das Star Wars Beispiel sehr deutlich.

Das ist dann wohl das, was er mit "Wenn man sein ganzes Leben lang nur Scheiße isst, will man auch nur Scheiße" meint. Da heißt es dann oft "Mich hats unterhalten, gute Effekte, 5/5 Sternen".

Dabei muss keineswegs JEDER Film ein Oscar-Kandidat fürs beste Drehbuch sein. Selbstverständlich darf es auch seichtere Filme geben. Aber es ist durchaus möglich, lockerer zu sein und nicht KOMPLETT dumm, wie beispielsweise Jurassic World anger

Die aktuelle Lage rund um Disney zeigt vielleicht durchaus einen Trend. Ob das nun eine aktive Entscheidung der Konsumenten ist, oder sich "einfach so ergeben hat", sei mal so dahingestellt. Aber man merkt: Wenn man nicht blind in jeden Film geht, dann bringt das die Studios definitiv in Bedrängnis.

@Budget-Diskussion:
Einen Löwenanteil dürften auch einfach Reshoots haben.
Bei "professionelleren" Produktionen gibt es die zwar auch, aber in einem deutlich zielstrebigeren Maß.

Bei den Blockbustern ist alles eher Kopflos. The Flash war ja beispielsweise eine fast endlose Odyssee. Und der Han Solo Film, der zu 80% neu gedreht wurde, ist vielleicht das prominenteste Beispiel.

Wenn man keinen Plan hat, dann entsteht nicht nur Müll, sondern es geht eben auch ins Geld...

AfD-Verbot (:

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
15.08.2023 06:03 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.144 | Reviews: 19 | Hüte: 398

@ filmfanfb: Es gibt aber nunmal Filme, welche viele Effekte brauchen und diese sind dann teurer.

durchaus. Aber wenn ich das Budget von The Flash sehen ? Und bei manchen Effekten, die sich zum Guten und schlechten hin und her schwenken. Dann frage ich mich ? Wo gehen das gesamte CGI Geld hin ? Das der nächste Superman Film solche budget haben werden. Davon können wir mit Sicherheit mitrechnet... aber es geht es auch kleiner

Aquaman 1 hatte das Budget von 160 mio + nachdrehen Budget und Marketing

WW1 149 mio + nachdrehen Budget und Marketing .

es hat funktioniert. Man muss nicht alles aus dem Fenster raus hauen. Anstatt sich mehr auf Inhalte zu konzentrieren.

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
15.08.2023 04:35 Uhr | Editiert am 15.08.2023 - 04:42 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.532 | Reviews: 45 | Hüte: 775

@WNTR

Dafür meldest du dich extra an? Gäähn. Hast Recht, dich kann man bereits jetzt canceln.

Edit:

Ach muss die Uhrzeit gewesen sein, WiNTeR hat seine allhalbjährliche "ich vermiss euch alle" Phase^^ Der Typ strengt sich ja nicht mal mehr an smile

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WNTR : : Moviejones-Fan
15.08.2023 02:30 Uhr
1
Dabei seit: 15.08.23 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Dieser Kommentar ist gesperrt.

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filmfanfb : : Moviejones-Fan
15.08.2023 02:04 Uhr
0
Dabei seit: 12.07.13 | Posts: 680 | Reviews: 4 | Hüte: 42

Wieder mal extrem unpassender Kommentar, ähnlich wie der von Michael Shannon. Doch er hat natürlich in gewisser Hinsicht Recht bezogen auf die allgemeine Situation. Studios trauen sich nicht mehr viele. Es gibt zwar immer wieder gute Gegenbeispiele, aber allgemein ist Hollywood zurzeit und vorallem die Firmen dahinter zu unkreativ. Dieses Jahr kam dazu, dass es eine Welle an qualitativ nicht immer gut produzierte Filme gab.

@ChrisGenieNolan

Aber ich finde man kann die Budgtes nicht wirklich gut miteinander vergleichen... Wie wir wissen setzt Nolan so wenig wie möglich Speziale Effekte ein und Barbie hat davon auch nicht so viele. Es gibt aber nunmal Filme, welche viele Effekte brauchen und diese sind dann teurer. Nicht solche Summen, aber sie sind nunmal teurer

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
14.08.2023 23:11 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.363 | Reviews: 17 | Hüte: 264

Levi vertritt die Ansicht, dass man an diesen Umständen nur dadurch etwas ändern könne, wenn man sich aktiv gegen derartige Produktionen entscheidet und den Gang zum Kino verweigert.

Das haben die Kinogänger doch getan, den Müll-Film Shazam 2 hat keine Sau angeschaut und er ist komplett gefloppt, wo ist jetzt also Levis Problem?

Die Aussagen eines D-Listers, dessen Filmographie fast ausnahmlos Müll-Filme aufweist und der diese Kritik nur deswegen äußert, weil seine Müll-Filme weder bei Kritikern noch Publikum ankommen, mit den Aussagen von Kaufman in einem Artikel zu verwursten ist so als würde man in einem Artikel über Kapitalismuskritik von Zizek Stammtischparolen von Till Schweiger zitieren.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
14.08.2023 23:05 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.144 | Reviews: 19 | Hüte: 398

mMn sollte Hollywood Studios wieder kleinen Brötchen backen. Wie @ TiiN: Unten Schon erwähnt haben. Filme wie Indy 5, The Flash M:I7 oder Fast X müssen ja nicht über 250-300 mio Budget haben. Siehe Oppenheimer gerade mal mit 100 mio Budget oder barbie von 128-145 mio ... was daraus gemacht haben. Wenn man mehr back to The Roots gehen.

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HenryGondorf : : Goldkerlchen 2022
14.08.2023 22:43 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.21 | Posts: 875 | Reviews: 5 | Hüte: 34

Welche Filme er konkret für Müll hält, ließ Levi selbstverständlich offen.

Auf jeden Fall meint er nicht "Shazam: Fury of the Gods", der an den Kinokassen baden ging und einer der Flops des Jahres ist, die Kritiken zum Film fielen vernichtend aus.

Levi kann das nicht verstehen: "Das Publikum mochte den Film, aber die Kritikermeinungen waren sehr seltsam und verwirrend niedrig, sie waren wahnsinnig unfreundlich". Und weiter: "Ich sage nicht, dass Shazam! Fury of the Gods ein perfektes Orson-Welles-Meisterwerk ist, aber es ist ein verdammt guter Film".

Trotz des Flops und der negativen Stimmen meint Levi also nicht seine eigenen Projekte, wenn er davon spricht, man müsse sich "aktiv gegen Müll entscheiden".

Warriors, come out to play-ayyy!

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
14.08.2023 21:52 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.068 | Reviews: 173 | Hüte: 609

Naja: Hollywood, die Traumfabrik. Einnahmen standen natürlich schon fast immer im Mittelpunkt, trotzdem wurde der Film mit der zunehmenden Filmdichte doch sehr überspannt.

Man redet doch verstärkt nur noch über Content und nicht mehr über Filme. Man will vieles neues, exklusives haben. Irgendwie muss der eigene Streamingdienst ja schmackhaft gemacht werden.

Spielberg und Lucas sprachen vor ca. 10-15 Jahren davon, dass das Kino irgendwann implodieren wird. So schlimm ist es noch nicht, es gibt ja genug Ausnahmen, aber man ist schon auf diesem Weg unterwegs.

Für mich persönlich ist die Masse an Big Budget Produktionen mit ein Grund für die aktuelle Situation. Aber vielen fällt das zunehmend auf die Füße... ob man für Indy 5, Flash oder MI7 wirklich 300 Mio ausgeben muss? Na klar gab es bestimmte Produktionsumstände, aber das sind doch gute Beispiele die zeigen, wie man zunehmend die Kontrolle über den Contentkampf verliert.


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