Die Geschichte von Maneater ist schnell erzählt: Haijäger Scaly Pete tötet deine Mutter und verstümmelt dich als Jungtier, von klein an schwörst du als Bullenhai Rache! Dazu musst du dich aber in der Nahrungskette nach oben arbeiten und das bedeutet, möglichst viel Biomasse in dich hineinzuschaufeln.
Von einem kleinen Winzhai bis zu einem Megahai ist es ein weiter Weg und den versucht Maneater möglichst amüsant zu präsentieren. Verpackt als Live-Doku, wird die Geschichte vom Haijäger und dem Hai höchst unterhaltsam erzählt. Nebenbei erfährt der Spieler noch alles Mögliche über Haie, wobei die Mehrzahl der Informationen am Ende aber dann doch Nonsens ist.
So wie das gesamte Spiel, denn mehr als ein B-Movie ist das hier nicht. Friss zehn Fische, mampf dich durch einen Strand voller Badegäste, versenke ein Boot, jage ein Krokodil und informier dich, was Scaly Pete so treibt! Besonders viel Tiefe darf man zwar nicht erwarten, aber gerade die Leichtigkeit der Erzählung gefällt, während man Beute jagt, Missionen erfüllt und seinen Hai immer stärker werden lässt. Wer es schafft, bestimmte Bosse zu besiegen, Items zu sammeln und Missionen erfüllt, der bekommt neue Fähigkeiten, die den Hai noch tödlicher werden lassen. Im Kern ist Maneater somit ein Open World RPG, oder sharRkPG, wie es der Hersteller nennt. Die Möglichkeiten sind begrenzt und dennoch macht es Spaß, dem Hai beim Wachsen zuzusehen und neue Regionen zu erkunden. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei eher moderat.
Wenn wir ehrlich sind, ist Maneater nun wirklich kein großartiges Spiel und bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Mehr Abwechslung, ein echtes Lategame mit vielleicht abgedrehteren Unterwasserwesen, mehr Fähigkeiten und mehr. Damit hätte aus dem Haiabenteuer noch etwas ganz Großes werden können. Auch die Optimierung ist auf Konsolen nicht perfekt gelungen und der eine oder andere Absturz trübt die Jagd.
Doch ist man sich dieser Defizite bewusst und hat ein Faible für das weite Meer, dann stören diese Mankos gar nicht mal so sehr. Denn das kurzweilige Fressen und Gefressen werden ist auf seine Weise so unterhaltsam, dass man über vieles wirklich hinwegsehen kann. Einfach das Gefühl zu haben, den Weißen Hai (hier Bullenhai) nachspielen zu können und die Tiefe der Meere zu erkunden, ist einfach ein tolles Gefühl. Und wenn man nach 10-12 Stunden dann den Abspann sieht, sollte man eine ziemlich gute Zeit gehabt haben. Bei uns traf das voll zu und deswegen ist Maneater trotz seiner Defizite auch unser Spieletipp der Woche.
Maneater kann für PC, PS4 und Xbox One erworben werden.