
Spieleverfilmungen sind oft ein Graus für Gamer, doch auch in Gegenrichtung sieht es oft nicht besser aus. Spiele zu Filmen sind in der Regel Mist, doch es gibt sie, die Ausnahmen - und kaum eine Marke wurde häufiger durch den digitalen Häcksler gejagt als Star Wars. Neben viel Lizenzschrott ist auch eine Vielzahl an wirklich herausragenden Spielen entstanden, die sehr gut sind und teilweise auch das Wort Meisterwerk verdienen. Wir wollen euch einige dieser Klassiker vorstellen, die auch heute noch Flair haben und es wert sind, gespielt zu werden.
Übrigens, um Star Wars - Die letzten Jedi und seinen Kinostart am 14. Dezember richtig zu feiern, ist dies nur der Auftakt von mehreren Star Wars-Specials bei uns. Dank der ganzen Games kommt ihr nicht nur in Star Wars-Stimmung (und die Zeit vergeht viel schneller), gleichzeitig macht ihr auch eine Rundreise durch viele Jahre der Spielegeschichte. Und obwohl es Star Wars-Spiele für fast alle Plattformen gibt, ist ein Windows-PC unserer Meinung nach die beste Anlaufstelle. Ein Großteil der Spiele wurde für den PC direkt entwickelt oder portiert und die, die es nicht wurden, können fast alle dank Emulator darauf gespielt werden.
Tie Fighter
Auf Seiten des Imperiums

X-Wing legte 1993 den Grundstein, aber erst der Nachfolger Tie Fighter verfeinerte ein Jahr später das Gameplay derart, dass daraus auch ein geniales Spiel wurde. Auf Seiten des Imperiums schwingen wir uns hinter das Steuer von Tie Fightern, Tie Bombern, Tie Interceptors, Tie Defendern und noch mehr Raumschiffen aus dem Star Wars-Universum. Im Laufe des Spiels verdienen wir uns das Vertrauen von Darth Vader und dem Imperator und verhindern sogar Umsturzversuche, bringen Verräter zu Fall und beseitigen ganz viele böse Rebellen.
Auch wenn die Grafik nicht mehr mit modernen Spielen mithalten kann, das Gameplay ist über jeden Zweifel erhaben. Komplexe Raumgefechte, mehrschichtige Missionsvorgaben und eine Vielzahl von Herausforderungen machen dieses Spiel zu einem Abenteuer. Selten hat es so viel Spaß gemacht, böse zu sein! Doch Vorsicht: Wer eine simple Arcade-Flugsimulation wie aus Wing Commander erwartet, wird sich warm anziehen müssen. Ein Joystick ist Pflicht, ebenso ein gutes Gedächtnis für die Vielzahl an Tastaturbefehlen. Ohne die sieht man im Gefecht alt aus, wenn die Energie für Schilde, Waffen und Traktorstrahl nicht genau justiert wird. Dank GOG.com kann man das Spiel auch heute noch spielen, wenn auch nicht in Collectors CD-Rom-Edition. Diese kann aber mit wenigen Handgriffen mit DosBox reaktiviert werden.
MJ-Meinung: Auch wenn der Schwierigkeitsgrad teilweise ganz schön happig war, das Star Wars-Gefühl ist super eingefangen worden. Die beiden Nachfolger X-Wing vs. Tie Fighter und X-Wing - Alliance kamen leider nicht mehr ganz an den Vorgänger heran, sind aber ebenfalls sehr unterhaltsam.
Rebel Assault
Der Startschuss für das CD-ROM

Bei heutigen Konsolen spricht man bei großen Spielen immer gern von "System Sellern". Spiele, die es schaffen, so wichtig zu sein, dass jeder gewillt ist, dafür in die nötige Technik zu investieren und sie sich zuzulegen. Doch heutzutage wird der Begriff inflationär gebraucht, denn nur wenige Spiele verdienen diesen Begriff so sehr wie das 1993 veröffentlichte Rebel Assault. Die Kapazitäten, die das neue CD-ROM-Format ermöglichten, gaben LucasArts die Möglichkeit, den Spieler mit auf eine Reise zu nehmen, bei der es darum ging, den Todesstern zu vernichten.
Vorberechnete Videos - für die damalige Zeit unglaublich detailliert - erreichten eine nie dagewesene Immersion für den Spieler. Zwar beschränkte sich das Spielprinzip auf das eines simplen Rail-Shooters (man musste nur die Maus bewegen), doch das spielte keine Rolle. Rebel Assault schaffte es, neben Myst und The 7th Guest das CD-ROM für den PC zu etablieren. Auch heute noch kann das Spiel mit DosBox auf jedem Windows-Rechner gespielt werden.
MJ-Meinung: Hier werden Erinnerungen wach. Wie viel Spaß hat es gemacht, sich eine Stunde in das Cockpit von unterschiedlichen Rebellenschiffen zu schwingen und am Ende den Todesstern in Schutt und Asche zu legen! Ein Spielprinzip muss nicht kompliziert sein, um Spaß zu machen.
Knights of the Old Republic
Die Zeit vor dem Imperium

Es gibt Genre, die eignen sich besonders gut für Star Wars-Spiele. Neben Flugsimulationen und 3D-Shootern sind es vor allem gut gemachte Rollenspiele. Leider wurde dieses Genre nur selten bedient, dennoch kam dabei nicht nur eines der besten Star Wars-Spiele aller Zeiten heraus, sondern auch noch eines der besten Rollenspiele. In den frühen Tagen von Bioware schufen sie mit Knights of the Old Republic ein echtes Meisterwerk, welches diesen Titel noch heute verdient trägt.
Erster Unterschied zu anderen Spielen, die sich dieser Marke angenommen haben: Es dreht sich ausnahmsweise mal nicht um den Konflikt zwischen Rebellen und Imperium und die Skywalkers spielen ausnahmsweise keine Rolle. Die gesamte Geschichte spielt ca. 4.000 Jahre vor Darth Vader. Als Protagonist der Handlung muss man den Sith Lord Darth Malak auf dessen Eroberungsfeldzug stoppen, der die Republik an den Rand des Untergangs getrieben hat. Mit einer kleinen Party gilt es, viele verschiedene Planeten zu erforschen, Aufgaben zu lösen und hinter das Geheimnis der eigenen Identität zu kommen. Während das Spiel seinerzeit nur für die XBOX und den PC erschien, kann es heute auch auf Android- und iOS-Endgeräten gespielt werden.
MJ-Meinung: Für Knights of the Old Republic muss man sich etwas Zeit nehmen, denn die komplexe Geschichte wird etliche Stunden Lebenszeit einfordern. Die 2004 erschienene Fortsetzung Knights of the Old Republic 2 macht ebenfalls Spaß, ist jedoch unter zu großem Zeitdruck entstanden und kommt an den ersten Teil nicht heran.