Update 3: Was für ein irres Hin und Her! Nun ist der Deal, der die Weinstein Company retten sollte, doch geplatzt, bereits zum zweiten Mal. Das gaben die erhofften Abnehmer Maria Contreras-Sweet, Ron Burkle und Lantern Capital bekannt. Sie haben enttäuschende Informationen über die Durchführbarkeit dieser Transaktion erhalten und infolgedessen entschieden, sie abzubrechen, erklärt Contreras-Sweet im Namen der Investorengruppe.
Was genau vorgefallen ist, versucht Deadline noch zu ergründen, aber es geht wohl um einige nicht offengelegte Verbindlichkeiten der Weinstein Company, die gerade erst aufgedeckt wurden. Nun steht der schwer angeschlagenen Produktionsfirma das gleiche Insolvenzverfahren bevor, das MGM vor mehreren Jahren durchlief. An Bietern, die an ihren Vermögenswerten interessiert sind, mangelt es jedoch nicht. Sie treffen sich jetzt in Los Angeles, darunter Lantern Capital (erneut), Miramax, Lionsgate, Vine Investments und Critical Content.
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Update 2: Gerade noch mal die Kurve gekriegt. Die stark insolvenzgefährdete Weinstein Company hat eine Einigung erzielt und verkauft ihre Vermögenswerte an eine Investorengruppe, an deren Spitze Maria Contreras-Sweet und Ron Burkle stehen - ein positiver Ausgang unter unglaublich schwierigen Umständen, lautet das Resümee.
So ist es dieser Investorengruppe gestattet, ein Studio unter weiblicher Führung zu gründen, dessen Regisseure mehrheitlich Frauen sind. 150 Angestellte behalten ihre Jobs, es wird ein Fonds eingerichtet, um die Opfer sexueller Belästigung zu entschädigen, und Kleinunternehmen, denen die Weinstein Company noch Geld schuldet, werden jetzt geschützt.
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Update: Jetzt scheint das Ding doch durch zu sein. Die Weinstein Company muss Insolvenz anmelden, nachdem sich der Verkauf der Firma an die Investorengruppe von Maria Contreras-Sweet zerschlagen hat. Obwohl die Gespräche schon recht weit vorangeschritten waren, sind sie offenbar nun gescheitert, da sich die Investorengruppe weigerte, die aufgerufenen 500 Mio. $ sofort zu berappen.
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Während andere Hollywood-Studios expandieren oder sich gegenseitig aufkaufen, plagen die Weinstein Company ganz andere Sorgen. Mit Harvey Weinstein, dem einflussreichen Produzenten und Mitbegründer der Firma, die (noch) seinen Namen trägt, fing die #MeToo-Welle überhaupt erst an, als ihm immer mehr Frauen vorwarfen, sie sexuell belästigt oder vergewaltigt zu haben. Nur der erste Sex-Skandal von vielen, wie wir heute wissen.
Weinstein wurde gefeuert, aber die Weinstein Company geriet dennoch in Verruf. Einfach so weitermachen geht nicht, deshalb versucht man sich so weit wie möglich von den hässlichen Vorkommnissen zu distanzieren - mit einer sichereren und komfortableren Arbeitsumgebung für Frauen und einem neuen Namen. Die neue Weinstein Company soll unter der wohl künftigen Inhaberin Maria Contreras-Sweet private Stillzimmer, drei kostenfreie Mahlzeiten pro Tag und einen offenen, allumfassenden Arbeitsplatz bieten. Außerdem plant Contreras-Sweet, einen Multi-Millionen-Dollar-"Opfer-Fonds" für Harvey Weinsteins Anklägerinnen einzurichten, in den sie selbst um die 20 Mio. $ einzahlt.
Die Weinstein Company wird ihre Büros in Beverly Hills räumen und vermutlich in die Räumlichkeiten in Los Angeles umziehen, die zuvor die inzwischen stillgelegte Produktionsfirma Broad Green Pictures bewohnt hat. Und dann wäre da natürlich noch die Namensänderung, Marketingfirmen haben Vorschläge wie "Wonder Hill", "Assembly Hall" oder "Creative Trade Studios" unterbreitet. Außerdem soll die neue Filmabteilung des Unternehmens die Filme, die kürzlich vom Startkalender genommen wurden, neu datieren und ins Kino bringen. Dies beträfe Maria Magdalena, War with Grandpa und The Upside, das Ziemlich beste Freunde-Remake.