Über Han Solo wird in letzter Zeit viel geredet. Das liegt vorrangig am Trailer zu Solo - A Star Wars Story, aber auch über den "alten" Han Solo (Harrison Ford) fällt gelegentlich noch ein Wort. Geschuldet ist das Star Wars - Die letzten Jedi und der Tatsache, dass eine von vielen Fans erwartete Beerdigungsszene für ihn ausblieb. Überhaupt konnten sich die Charaktere kaum mit dem Tod der Star Wars-Legende auseinandersetzen.
Zeit ist auch das Stichwort. In einem Q&A erklärte Rian Johnson, dass man nie über eine Beerdigung für Han Solo gesprochen habe, da das Erzähltempo dies gar nicht zugelassen hätte. Aus Star Wars-Sicht sei es schwierig. Johnson denkt immer daran zurück, wie Luke in Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung Ben (Obi-Wan) betrauert, was genau 4,5 Sekunden dauert, bevor er das Geschütz anwirft, um fröhlich TIE-Jäger abzuschießen. Es gebe diese Momente also, aber nicht allzu lange. Für Sorgen ist keine Zeit, und das sei wiederum etwas, das Star Wars vermittle. Man halte sich nicht lange damit auf, zu trauern, denn man müsse weiterziehen.
Nun, eine Beerdigungsszene für Han Solo wäre sicher schwer einzubauen gewesen, aber ob das die Gemüter milde stimmt?
Heimliche Einstellungen bei Lucasfilm?
Weit realer sind dagegen die Themen, mit denen sich Lucasfilm bezüglich der eigenen Branche herumschlagen muss. Sollten sich die aktuellen Gerüchte und Andeutungen bewahrheiten, so hat Lucasfilm heimlich sowohl Frauen als auch Angehörige unterschiedlichster Ethnien für die Regie und die Drehbücher künftiger Star Wars-Projekte eingestellt - und rückt dies nicht raus.
Branchengröße Franklin Leonard teilte auf Twitter mit: "Wenn die Gerüchte stimmen, dass Lucasfilm mehrere Frauen und Personen diverser ethnischer Herkunft eingestellt hat, die Star Wars-Filme schreiben und dabei Regie führen sollen, und dies geheimgehalten hat, um ihre Privatsphäre zu schützen, nehme ich gerne meine vorangegangene Kritik zurück und hoffe, dass deren Privatsphäre weiterhin respektiert wird. Wenn."
Ein mysteriöser Tweet, den Drehbuchautor Daniel Kunka (Zwölf Runden) so unterschreiben kann: Er kenne zumindest eine Frau, die von Lucasfilm unter Vertrag genommen worden sei. Doch damit nicht genug: Jeff Sneider von The Tracking Board will auf Facebook schon mehrere dieser Gerüchte entdeckt haben, es soll es sich um einige bekannte Autoren und Autorinnen handeln.
Wenngleich sich all das als Ente herausstellen könnten, so ist die große Frage dennoch: Wenn jeder nach Vielfalt schreit, wieso hält Lucasfilm diese Verpflichtungen dann geheim? Darauf wollen einige schon Antworten gefunden haben. So spekulieren diverse Seiten, dass natürlich nicht jedes Projekt, an dem Lucasfilm arbeitet, tatsächlich auch umgesetzt wird. Auch Kündigungen sind jederzeit möglich. Kann Lucasfilm also nicht abschätzen, wie groß der Aufschrei sein wird, wenn eine afroamerikanische Autorin gefeuert wird? Oder will man diese Mitarbeiter schützen, wenn selbst ein weißer, heterosexueller Mann wie Johnson nicht nur Kritik, sondern gar Drohungen erntet?
Dass sich die Gerüchte verdichten - insbesondere jetzt, da eine neue Filmreihe und mehrere Serien angekündigt wurden - könnte ein Hinweis auf ihren Wahrheitsgehalt sein. Oder einfach dafür, dass sie schnell die Runde machen. Ob sie sich als wahr herausstellen, werden wir vielleicht erfahren, wenn weitere Infos zu den anstehenden Lucasfilm-Projekten bekannt gegeben werden.
If the rumors are true that Lucasfilm has hired multiple women and people of color to write and direct Star Wars films and kept it quiet to respect their privacy, I happily and humbly withdraw my previous criticisms and hope that privacy remains respected.
— Franklin Leonard (@franklinleonard) 7. Februar 2018
If.
I know at least one female writer who was hired.
— Daniel Kunka (@unikunka) 7. Februar 2018