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Men in Black - International

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Kollidierende Visionen: Warum "Men in Black - International" floppt

Kollidierende Visionen: Warum "Men in Black - International" floppt
7 Kommentare - Di, 18.06.2019 von R. Lukas
Zu viel Knatsch und zu wenig Bedarf - so lässt sich auf den Punkt bringen, was bei "Men in Black - International" im Argen liegt. Wenn ein Regisseur und ein Produzent sich zoffen, endet das ja selten gut.

2016 stand Sony Pictures vor einer schwierigen Entscheidung: Men in Black-Reboot oder Crossover mit dem Jump Street-Franchise? Zunächst entschied man sich für MIB 23 und versuchte, die dafür nötigen Deals abzuschließen, aber Jump Street-Produzent Neal H. Moritz stellte sich quer. Er war offenbar nicht bereit, bei seinem üblichen, vertraglich zugesicherten Anteil an den ersten Bruttoeinnahmen Kompromisse einzugehen, darum schwenkte Sony auf den Reboot um.

Wieder auf Will Smith und Tommy Lee Jones zu setzen, wurde als zu teuer und wenig vorausschauend angesehen, also hoffte man, mit der vereinten Thor - Tag der Entscheidung-Starpower von Chris Hemsworth und Tessa Thompson eine neue Generation von Fans gewinnen zu können. Nur scheint dieser Plan nicht aufzugehen. Men in Black - International startete in Nordamerika mit mageren 30,1 Mio. $, obwohl Sony aufs Drehbuch der Iron Man-Autoren Art Marcum und Matt Holloway große Stücke hielt. Doch als Executive Vice President of Production David Beaubaire, der das Projekt beaufsichtigt hatte, das Studio im Sommer 2018 verließ und nie ersetzt wurde, begann ein Tauziehen zwischen Regisseur F. Gary Gray und Produzent Walter F. Parkes, die unterschiedliche Visionen für Men in Black - International hatten.

Frühe Fassungen des Drehbuchs sollen "kantiger" und zeitgemäßer gewesen sein, indem sie die Story mit der aktuellen Immigrations-Debatte verbanden. Auch sollte mal eine Musikgruppe im Stil der Beatles, deren vier Mitglieder zu einem Schurken verschmelzen, das Böse darstellen. Parkes, aus dessen Feder Filme wie WarGames - Kriegsspiele und Sneakers - Die Lautlosen stammen, war wohl stark an den Überarbeitungen beteiligt, nicht nur während der Vorproduktion, sondern auch während der eigentlichen Produktion. Täglich sollen die Schauspieler neue Seiten in die Hand gedrückt bekommen haben, was für eine gewissen Verwirrung sorgte, und die modernen Untertöne wurden aus dem Skript entfernt. Hemsworth und Thompson heuerten dann ihre eigenen Dialogschreiber an. Mitunter soll Parkes sogar die Regie ergriffen haben, während Gray mehrere Male versucht haben soll, auszusteigen. Das Studio überredete ihn allerdings zum Bleiben.

Erstaunlicherweise verlief die Postproduktion relativ glatt. Es gab keine größeren Nachdrehs - oder wie es eine Studioquelle formuliert: Es sei keine X-Men - Dark Phoenix-Situation gewesen. Sony testete zwei Schnittfassungen - eine von Gray, die andere von Parkes -, und letztendlich wurde die Version von Parkes, der das Recht auf den letzten Schnitt ("final cut") besaß, ausgewählt. Statt zwischen den beiden zu vermitteln, soll Sony sie sich selbst überlassen haben. Das Studio sei ein abwesender Grundherr und nirgendwo zu finden gewesen, umschreibt es ein Insider. Jemand von Sony führt als weiteren Grund für den Flop an, dass der Drang, Men in Black - International unbedingt sehen zu müssen, nie da gewesen sei. Der Film habe eine größere Daseinsberechtigung gebraucht. Allerdings denkt er, dass wir die Men in Black trotzdem irgendwann wiedersehen werden, zu großartig sei die Idee, dass Außerirdische unter uns wandeln. Sei es wieder als Film, als TV-Serie oder als Streaming-Produktion.

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7 Kommentare
MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
18.06.2019 19:52 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.049 | Reviews: 2 | Hüte: 345

Puh, das konnte ja nur schief gehen. Viele Köche verderben den (Einheits-) Brei. Für mich war der Film eh null interessant, genauso wie die meisten Sequels dieses Jahr. (außer Endgame und SW 9). Was haben die Leute denn gedacht, sowohl bei MiB I als auch bei Hellboy und zu Teilen auch bei Dark Phoenix? Während der Produktion das Drehbuch umschreiben, den Regisseur entmündigen, das Marketing vernachlässigen oder den final cut einer Person überlassen, die gegen den Regisseur gewettert hat, ist einfach unprofessionell und ein Flop ist vorprogrammiert. Einfach die Marvel Formel auf andere Filme draufklatschen ist einfallslos und ebenfalls zum scheitern verurteilt. Es ist wirklich traurig, was gerade (und auch schon die letzten Jahre) in Hollywood abgeht. Meine Hoffnungen liegen dieses Jahr in Ad Astra, High life, Brightburn, Once upon a time in Hollywood und dem Joker Film. (und natürlich SW 9). Wenn das auch nichts wird, dann weiß ich auch nicht mehr weiter yell

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
18.06.2019 17:10 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.026 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Men in Black hat die Thematik 1997 mit jeder Menge erzählerischen Charme vermittelt. Davon war in MiB International genau 0,0 von zu spüren.

Das Proble ist ganz einfach, dass man einen Film rausbringen wollte, aber nichts wirklich zu erzählen hatte. Kennt man leider häufiger in den letzten 10-15 Jahren in Hollywood.


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DrGonzo : : Drachenzähmer
18.06.2019 16:56 Uhr
0
Dabei seit: 02.12.10 | Posts: 3.053 | Reviews: 0 | Hüte: 131

Den 2ten Teil fand ich damals glaub ich nur "ok" (müsste ich mir aber mal wieder ansehen - ist ja doch schon 15 Jahre her oder so) - der dritte hat mich dann schon gar nicht mehr interessiert. Und ja... MIB International dann erst recht nicht mehr. Vielleicht gehts ja nicht nur mir so, dann würde mich das Ergebnis erstmal nicht wundern.

Wozu ein Jump-Street Crossover? Was haben die Filme miteinander zu tun?

"Fuck the kingsguard, fuck the city, fuck the king."

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Zombiehunter : : Moviejones-Fan
18.06.2019 16:43 Uhr
0
Dabei seit: 21.10.12 | Posts: 1.713 | Reviews: 0 | Hüte: 39

Ich darf also immer noch voller Hoffnung sein, dass es nie zu einem Crossover kommt mit dem eh so miserablen Jump Street-Filmen?

Ich bin jedenfalls nicht wirklich sonderlich scharf auf den International gewesen. Gut. Beim Trailer dachte ich mir noch, könnte ganz nett sein. Aber dann hat sich sogar das wieder total abgeflaut. Jones und Smith haben jedenfalls in diesem Sinne es besser gemacht, als beim zweiten Teil, denn ich denke mal nach dem erfolgreichen dritten Teil, der auch sehr gut war, hätte man diese beiden wirklich am liebsten wieder eingesetzt. Auch wenn es im Artikel anders beschrieben steht.

Nur ein toter Mensch ist ein guter Zombie! :)
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Manisch : : Moviejones-Fan
18.06.2019 15:14 Uhr
0
Dabei seit: 19.10.18 | Posts: 1.372 | Reviews: 27 | Hüte: 62

Naja, wenigstens keine Ausreden im Sinne von "Hach, der Zeitpunkt für den Kinostart war eifnach schlecht"...

AfD-Verbot (:

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
18.06.2019 14:18 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.945 | Reviews: 184 | Hüte: 616

Hmm. Joar? interessante Punkte allesamt. Vielleicht liegt es zusammenfassend einfach daran, dass der Film Scheiße ist, dass er so floppt. ^^

Wenn keiner Bock hat endet das halt schonmal in so ner halbgaren Nudel...

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Ormau : : JurassicParkFan
18.06.2019 13:11 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.13 | Posts: 156 | Reviews: 1 | Hüte: 3

Wieder auf Will Smith und Tommy Lee Jones zu setzen, wurde als zu teuer und wenig vorausschauend angesehen

Aber als 2. Team das im Finale des Films den "neulingen" aus der Patsche hilft, hätte es ruhig sein Dürfen. Ein Bild an der Wand ist da einfach zu wenig Fanservice.

Zum Glück hatte dieser Film ja keine Zahl im Namen^^

Also kann MIB4ever als ABSCHLUSS ja noch kommen. Sony machs bitte wie bei Ghostbusters.

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