Ganz grundsätzlich können wir die Stoßrichtung von Seth Rogen verstehen, denn zuweilen lassen manche Kritiken die gute Kinderstube außen vor und zielen deutlich über das eigentliche Ziel der Berichterstattung, Informationsweitergabe und näheren Einordnung hinaus. Es muss nicht sein, dass Menschen etwa als "unterwältigende Schlaftablette" oder Schlimmeres tituliert werden, nur weil ihre Leistung nicht den gesteckten Erwartungen entspricht. Nur damit wir das klargestellt haben: Selbstverständlich sind wir in dieser Hinsicht auch nicht fehlerfrei! ;-)
Dabei sollte man auch nicht vergessen, dass Schauspieler besonders in der Schusslinie stehen, weil sie diejenigen sind, die eine Film- oder Serienidee zum Ausdruck bringen. Jar Jar Binks-Darsteller Ahmed Best musste etwa ungeheuer viel Spott über sich ergehen lassen, obwohl er lediglich als Medium für die Vision von George Lucas herhielt. Bei Kindern kam die Figur beispielsweise besser als beim erwachsenen Publikum an, was wiederum die Intention von Lucas gewesen sein dürfte. Simon Pegg hatte den Sachverhalt bereits letztes Jahr im Zuge "toxischer Internetkultur in Fankreisen" adressiert.
Natürlich muss man aber auch über gewisse Schieflagen einer jeweiligen Produktion sprechen dürfen. Schließlich ist es wichtig, dass man nicht in einen Duktus verfällt, der alles über den grünen Klee lobt. Es bedarf zielführender Abstufungen, um besondere Leistungen gegenüber durchschnittlichen oder schlechteren Arbeiten herauszustellen. Das ist allein schon deshalb wichtig, um über Medien in angemessener Weise sprechen zu können und anderen Menschen die Entscheidung, etwa für oder gegen einen Kinobesuch, zu erleichtern. Die Prädikate "toll" oder "super-toll" reichen für diesen Zweck aber leider selten aus.
Ihr ahnt es bereits: Wie so oft macht dabei aber der Ton die Musik. Es gibt durchaus einige Stars, die mit einem gewissen Abstand ebenfalls über ihre eigenen zweifelhaften Performances lachen können. Das gelingt allerdings deutlich leichter, wenn man nicht über Jahre hinweg dem Spott der Öffentlichkeit ausgesetzt ist.
Eine kleine Liste gefällig?
Halle Berry kann ihre Performance in Catwoman anscheinend genauso wenig ausstehen wie Sam Worthington seinen Part in Terminator - Die Erlösung. Ben Affleck hat wiederum so seine Probleme mit dem 2003 veröffentlichten Daredevil, den er als einzigen Film bezeichnet, den er in seiner Karriere ernsthaft bereue. Von den Performances von Bob Hoskins im unglaublich misslungenen Super Mario Bros. oder Jessica Alba in Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer möchten wir gar nichts mehr wissen, den beiden Hollywoodgrößen geht es da laut eigenem Bekunden aber nicht unbedingt anders. Und auch ein George Clooney würde wohl liebend gern das Cape über seine Darbietung in Batman & Robin legen.
Mit Sicherheit kennt ihr noch weitere solcher prominenten Beispiele und habt zu dem übergeordneten Thema (zu) harscher Kritik auch eine Meinung, die ihr mitteilen möchtet. Schreibt dazu gern etwas in die Kommentarspalten!