Wird Men in Black 3 die Kurve kriegen - oder reiht sich das Projekt in die Liste von Filmen ein, die auf einem schlechten Drehbuch basieren und auf Teufel komm raus fertig gestellt werden? Letzten November erst startete der Dreh der zweiten Fortsetzung, aber dann kam es zu einem Problem nach dem anderen.
Nachdem es die Monate zuvor spannende Besetzungsgerüchte gab (u.a. Yoko Ono) und ganz passable Nachrichten zum Fortkommen der Produktion, liegt nun alles auf Eis. Denn der Dreh fußt nur auf einem Teil des Drehbuchs, welches einfach noch nicht fertig ist. Die Unterbrechung wurde vordergründig zwar auf steuerliche Nachteile beim Dreh in New York und aufs Wetter geschoben, Tatsache ist aber, dass sich mehrere Autoren wie Jeff Nathanson und auch David Koepp am Drehbuch versuchten, welches jedoch weiterhin auf den Abschluss beziehungsweise die finale Freigabe wartet. Aber die Uhr tickt unaufhörlich weiter und der Kinostart im Mai 2012 soll zwingend gehalten werden, deswegen braucht Sony einen fertigen Film. Doch das Millionengrab ruft und THR hat folgende Punkte zur Sprache gebracht.
Zum einen scheint Will Smith manche Hürde bei Men in Black 3 zu schaffen, der sich ähnlich wie andere Megastars - Tom Cruise oder Harrison Ford - gerne ein bestimmtes Mitspracherecht beim Drehbuch einbehält. Als Produzent und Hauptdarsteller auch sein gutes Recht, doch offenkundig hat er wirklich große Zweifel an der Qualität der Vorlage. Andere Quellen vermuteten schon beim ersten Stopp, dass sich Smith mit Barry Sonnenfeld und anderen Produzenten hinter den Kulissen gefetzt hat, weil kein gemeinsamer Nenner gefunden werden konnte. Zwischen vielen Personen hinter den Kulissen scheint ein gespanntes Verhältnis zu herrschen, was das Vorankommen ohne Frage deutlich erschweren kann.
Dabei war die Idee, den fertigen Teil des Drehbuchs und damit den ersten Teil von Men in Black 3 noch 2010 zu beenden, dann eine Pause einzulegen, die komplizierte Zeitreise-Story schreiben zu lassen und im Februar 2011 weiter zu drehen. Doch wie ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter gesagt haben soll - wie soll man etwas bis Jahresende fertig stellen, wenn Smith mit Jahren der Vorarbeit einfach nicht einverstanden ist? Sony beharrt jedoch weiter auf einem Kinostart im Frühling nächsten Jahres und hofft, dass die erhöhten Kosten durch Steuervergünstigungen wieder kompensiert werden können. THR vermutet, dass das Budget für Men in Black 3 definitiv 200 Mio. Dollar übersteigen wird, was einen ordentlichen Gewinn erfordert. Eventuell gibt es plötzlich die gute Nachricht für das Projekt, dass alles geregelt werden konnte und der Film auf dem Weg ist. Falls nicht, könnte Men in Black 3 das nächste - teure - abschreckende Beispiel werden, dass man Filme nicht überhastet angehen sollte, will man kein Geld verbrennen.
Vielleicht gibt es ja wirklich zu viele Köche mit Mitspracherecht auf jeder Seite und vielleicht sitzen tatsächlich zu viele Drehbuchautoren am Skript. Doch vielleicht rettet uns gerade Will Smiths so störrische Haltung wenigstens vor einem überhasteten Kinodesaster - das dann nur ein, wenn auch sehr großes, Desaster hinter den Kulissen mit einer äußerst schlechten Reputation für das Studio wäre. Doch wenn wir uns eins bei Men in Black nicht wünschen, dann einen weiteren schlechten Teil, der die Reihe unweigerlich zu Grabe trägt. Wir haben nie abgestritten, dass uns nach dem witzigen ersten Teil das Lachen beim zweiten im Halse steckenblieb, der nicht im Entferntesten an den Esprit des Vorgängers heranreichte. Die beste Besetzung zieht nicht, wenn die Story Müll ist. Und scheinbar ist das weiter der große Knackpunkt bei Men in Black 3 - doch Sony wird mit großer Sicherheit das Projekt zu Ende führen wollen, zu viel Geld wurde bereits investiert.