++ Update vom 02.01.2022: Zwar ist nicht mehr damit zu rechnen, dass wir den gecancelten Batgirl-Film irgendwo begutachten können, doch immerhin versorgt uns Hauptdarstellerin Leslie Grace mit neuen Eindrücken. Via Instagram lässt sie das vergangene Jahr Revue passieren und gibt dabei einige Blicke auf ihren Verwandlungsprozess als Heldin frei:
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++ News vom 06.12.2022
Für Adil El Arbi und Bilall Fallah muss das Jahr 2022 im Hinblick auf ihre Karrierepläne als durchwachsen angesehen werden. Mit Ms. Marvel konnten sie zwar auf Disney+ von sich Reden machen, doch ein anderes waschechtes Herzensprojekt konnte seine gewaltigen Schwingen nicht ausbreiten, obwohl es sich bereits auf der Zielgeraden befand. Die Rede ist von Batgirl, der von Warner Bros. Discovery aufgrund von massiven Kosteneinsparungen und dem Scheitern von HBO Max ersatzlos gestrichen wurde. Wie denken die beiden Regisseure nach einigen Monaten Abstand über die klägliche Situation?
Im Gespräch mit dem Hollywood Reporter machten Arbi und Fallah ihren ambivalenten Gefühlen Luft und sprachen darüber, dass sie in die Idee vernarrt waren, das Bat-Universum nach Christopher Nolan und Zack Snyder beerben zu dürfen. Im Handumdrehen sei dieser schöne Traum allerdings zerplatzt und die Realität habe sie auf den Boden der Tatsachen geholt.
Sie seien dennoch sehr stolz darauf, dass es immensen Zuspruch für ihr Projekt vonseiten der Fans und der Industrie gegeben habe. Obwohl sie es mitnichten darauf angelegt hätten, sei ihnen mit dem vorzeitigen Scheitern von Batgirl ein Coup gelungen, der in die Filmgeschichtsbücher eingeht. Es sei eine einmalige Situation.
Das berühmte Batgirl-Testscreening, das zur niederschmetternden Entscheidung der neuen Führung um David Zaslav geführt haben soll, sei nicht auf Basis der damals aktuellsten Fassung erfolgt. Arbi und Fallah bestätigen nicht nur, dass sie noch eine ganze Menge Arbeit vor sich gehabt hätten, sondern auch, dass die in ihrer Abwesenheit auf dem Warner Bros.-Gelände gezeigte Version "irgendwo aus der Mitte" des damaligen Arbeitsprozesses entnommen wurde.
Die Absage des Films erfolgte, als sie gerade in die erste Phase des Schnittprozesses eingetreten waren und noch viel Arbeit vor sich hatten, um den Film fertig zu stellen. Trotz des Eingeständnisses zahlreicher weiterer nötiger Bearbeitungsschritte auf dem Weg zum finalen Batgirl-Erlebnis, lässt Adil El Arbi ein wenig Zuversicht erahnen:
"Wir brauchten noch zusätzliche Aufnahmen, es fehlten viele Szenen, und die VFX waren noch nicht fertig. Ich weiß nicht, ob [Warner Bros.] sich wirklich darauf einlassen werden, aber wir werden sehen, manchmal denken wir, es ist beschissen, aber manchmal ist es wie ... vielleicht!"
Ein Treffen mit dem frisch einberufenen DC Studios-Co-CEO James Gunn stünde noch aus. Ein entsprechender Termin sei laut Arbi bereits vermerkt. In der Vergangenheit betonte Gunn, dass er helfen wolle, um die vertrackte Situation zu lösen. Man darf demnach gespannt sein, was von Batgirl noch zu retten sein könnte.
Inwiefern im Fall von Batgirl das Thema Abschreibungen zum Zwecke steuerrechtlicher Vorteile dazwischen grätscht, lässt sich für uns als Laien schwer sagen, zumal bei dieser verzwickten Situation bestimmt auch ein kreatives Schlupfloch gefunden werden könnte.
Egal, wie die Batgirl-Situation letztlich ausgehe: Das Vertrauen in Warner Bros. sei längst nicht ausgeschöpft, denn Fallah sagt auch, dass man weiterhin mit dem Konzern zusammenarbeiten möchte, sofern eine Garantie auf Veröffentlichung ihres jeweiligen Werkes eingeräumt werde.