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Star Trek - Picard

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Ein Comeback überrascht besonders

Review "Star Trek - Picard" Staffel 3 Episode 6 - Komplettierte Reunion

Review "Star Trek - Picard" Staffel 3 Episode 6 - Komplettierte Reunion
4 Kommentare - Fr, 24.03.2023 von Moviejones, F. Bastuck
Eine Episode voller Wiedersehen mit alten Freunden sowie spannenden Easter Eggs, wohin man schaut. "Star Trek - Picard" ist weiter auf einem guten Weg. Unsere Review.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Mit der sechsten Episode sind wir in der zweiten Hälfte der letzten Staffel von Star Trek - Picard angekommen. Rückblickend wirkt es immer ärgerlicher, dass wir in den ersten Folgen so viel gefühlt unnötige Zeit in dem Nebel verbracht haben. Die Geschichte nimmt seit einigen Folgen an Fahrt auf und auch die Interaktion unter den Charakteren wirkt viel besser und lebendiger als in den ersten Episoden.

Leider hat man auch in dieser aktuellen Episode wieder gemerkt, dass hier und da zu wenig Zeit vorhanden ist, um Begegnungen und bestimmte Gespräche ausreichend Raum zur Entfaltung zu geben. Dies fällt vor allem in dieser Folge auf, denn endlich ist die TNG-Reunion nahezu komplett.

Review zu "Star Trek - Picard" Staffel 3 Episode 6 - Die Bounty

Die Titan und ihre Crew ist auf der Flucht vor der Sternenflotte. Es gelingt ihnen zunächst, sich vor den anderen Schiffen zu verstecken. Und nicht nur die Sternenflotte ist auf der Suche, auch der Würger und Vadic jagen die Titan. Es wird erneut deutlich, dass Vadic sich einer höheren Macht beugen muss und diese Macht unbedingt will, dass Vadic die Titan und vor allem Jack Crusher findet. Vadic wirkt zunehmend nervöser und unter Druck gesetzt.

Auf der Titan wiederum kommt es zu einer weiteren Reunion: Raffi und Worf treffen ein. Und auch wenn Worf natürlich nicht die emotionalste Persönlichkeit besitzt, so geriet das langersehnte Treffen zwischen ihm, Beverly, Riker und Picard doch etwas kurz und kühl. Man hatte hier nicht das Gefühl, dass es Freunde sind, die sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen haben.

Dies hat aber auch eine positive Seite, denn die Chemie ist zwischen ihnen nach wie vor die Gleiche und es fühlt sich so an, als seien sie gestern erst alle zusammen auf der Enterprise gewesen und machen jetzt einfach dort weiter, wo sie damals aufgehört haben.

So vergeht auch nicht viel Zeit und man legt alle Informationen zusammen, die man gemeinsam hat und plant den Einbruch ins Daystrom Institut, um dort herauszufinden, was die Wechselbälger gestohlen haben.

Etwas merkwürdig ist, dass die geheimste Anlage der Sternenflotte komplett unbewacht und unbesetzt ist. Es wird lediglich erwähnt, dass alle paar Stunden eine Patrouille vorbeischaut. Das Außenteam hat also nicht viel Zeit. Riker, Worf und Raffi beamen rüber und schaffen es, die Sicherheitsanlage, die besagte KI, vorerst auszuschalten. Was folgt ist eine kleine Easter Egg-Reise. Wie Worf erklärt, ist dies der Ort, an dem auch Sektion 31 viele ihrer Projekte lagert. Natürlich hat auch Riker schon von Sektion 31 gehört. Wir wissen ja mittlerweile, dass in den neuen Star Trek-Serien die geheimste Geheimorganisation, von der eigentlich niemand etwas wissen dürfte, so etwas wie Allgemeinwissen ist. Mittlerweile wirken solche Momente schon wie ein Running Gag.

Das Außenteam kommt auch noch an anderen interessanten Dingen vorbei. Darunter eine Genesis II-Vorrichtung, ein Tribble, mit dem man nicht kuscheln möchte und sogar die sterblichen Überreste von James T. Kirk, warum auch immer die ausgerechnet hier sein müssen.

Es dauert nicht lange, bis die KI sich doch noch meldet und für Probleme sorgt. Zunächst begegnet ihnen ein Rabe, welcher Riker bekannt vorkommt. Und dann aktiviert sich auch noch ein Hologramm von Professor Moriarty, der beginnt, auf die Eindringlinge zu schießen.

Es wird jedoch klar, dass dies nicht das gleiche Moriarty-Programm ist, welches Riker und Worf von der Enterprise her kennen. Dieses hier ist sich seiner selbst nicht bewusst. Und dann erklingen immer noch merkwürdige Töne über die Lautsprecher. Auch diese kommen Riker bekannt vor und schnell erkennt er sie auch.

Wir bekommen einen schönen Rückblick in die aller erste Episode von Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert, zu einer Szene, in der Riker und Data sich erstmals kennenlernen, in dem sie Pfeiftöne austauschen. Riker erkennt das Lied von damals wieder und antwortet mit denselben Pfeiftönen wie damals, wodurch die KI abgeschaltet wird.

Das Team bekommt jetzt Zugang ins Zentrum des Daystroms Instituts, in dem sie hofft, die Inventarliste vorzufinden, um herauszufinden, was von den Wechselbälgern gestohlen wurde. Doch Riker ahnt bereits, was sie dort vorfinden werden. Der Rabe aus dem Traum eines Androiden. Moriarty, einst geschaffen, um mit einem Androiden mitzuhalten. Und eine Melodie, die er einst mit einem Androiden ausgetauscht hat. Das Team staunt nicht schlecht, als sie den Raum betreten und dort auf Data treffen!

Dies dürfte das wohl überraschendste Comeback der TNG-Crew sein. Wir wussten zwar durch die Trailer, dass Brent Spiner dabei sein wird, allerdings als Lore. Dass jetzt Data zurück ist, wird für viele Fans eine große Überraschung sein. Doch ist es überhaupt wirklich Data? Ja und nein. Und wieso sieht er jetzt älter aus? Auf all das findet die Episode tatsächlich gute und interessante Antworten, die für noch spannende Entwicklungen sorgen könnten.

Während das Außenteam auf Daystrom ist, muss die Titan erneut vor den Schiffen der Sternenflotte fliehen. Der Crew ist es ein Rätsel, wie sie aufgespürt werden konnten. Picard hat jedoch eine Idee und lässt Kurs auf Athan Prime setzten. Dieser Planet ist die Heimat des Flottenmuseums und wir wissen aus der ersten Folge, dass dieses kommandiert wird von Commodore Geordi LaForge. Die nächste Reunion in dieser Episode.

Dieser ist jedoch nicht allzu begeistert, die Titan und Picard zu sehen. Er freut sich zwar sehr, seine alten Freunde wiederzutreffen. Wie er jedoch erklärt, macht er sich Sorgen um seine Tochter und Picard hätte sie mit seinen Aktionen in Gefahr gebracht. Er versteht die Lage, in der Picard und die Titan sich befinden, sieht sich jedoch nicht in der Lage ihnen zu helfen, ohne seine zwei Töchter zu gefährden.

Das Wiedersehen ist schön, wenngleich auch hier die Unterhaltungen etwas knapp ausfallen. Und auch ein paar andere Sachen stören uns hier. Denn das Flottenmuseum ist eine große Sternenbasis und auch diese scheint kaum besetzt zu sein. Und es wirkt unglaubwürdig, dass Geordi die Bedrohung, in der sich die gesamte Föderation befindet, ignoriert und sich weigert zu helfen, nur wegen seiner beiden Töchter. Immerhin sind auch sie in der Sternenflotte.

Wenn man als Fan schon das Wort Flottenmuseum hört, dürfte klar sein, dass sich natürlich auch hier einige Easter Eggs verstecken. Wenngleich sie nicht so versteckt sind, denn während Picard mit Geordi spricht, sitzen Jack und Seven zusammen auf der Brücke und Seven lässt einige der Schiffe auf dem Hauptbildschirm erscheinen, um Jacks historisches Wissen zu überprüfen. Wir sehen die Defiant, die Enterprise-A und am Ende auch die Voyager, welche für Seven natürlich ein ganz besonderes Schiff ist.

Und dann erscheint ein Schiff, dass wohl nur wenige hier erwartet hättet: Die Bounty, der klingonische Bird of Prey, mit dem Kirk und Co. in Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart in die Vergangenheit gereist sind. Diese Wal-Sache, wie Jack es nennt. Und Jack erinnert sich auch, dass es damals nicht so leicht gewesen ist, das Schiff in der Bucht von San Francisco zu bergen, da sich die Tarnvorrichtung aktiviert hatte.

Jack kommt eine Idee und er schließt sich mit den beiden Töchtern von Geordi kurz. Anders als ihr Vater, sind sie sofort bereit zu helfen. Und kurz darauf aktiviert sich auf der Titan tatsächlich eine Tarnvorrichtung, welche die drei aus der Bounty gestohlen haben. Jedoch gelingt es ihnen nicht, sie richtig zum Laufen zu bringen.

Geordi ist wütend und fühlt sich von Picard hintergangen, der jedoch selber nichts davon wusste. Auch durch Gespräche mit seinen Töchtern sieht sich Geordi zum Teil dazu gezwungen und zum Teil von seinen Töchtern dazu überredet, doch zu helfen. Er begibt sich zur Tarnvorrichtung und hilft seiner Tochter und Jack dabei, sie zum Laufen zu bringen.

Mit Hilfe der Tarnvorrichtung gelingt es der Titan, sich unbemerkt dem Daystrom Institut zu nähern. Dort befinden sich immer noch die Schiffe der Sternenflotte und inzwischen wurde auch ein Sicherheitstrupp rübergebeamt. Worf, Raffi und Riker sind in die Enge getrieben und müssen, zusammen mit Data, schnell auf die Titan gebeamt werden. Riker geht daraufhin los, um ihnen Zeit zu verschaffen. Während die anderen entkommen können, bleibt Riker zurück und wird gefangen genommen.

An Bord der Titan versucht Geordi dann, Data zu aktivieren. Dies gelingt auch, mehr oder weniger, und sie erfahren von ihm auch, was die Wechselbälger gestohlen haben. Diese Antwort führt jedoch zu noch mehr Fragen.

Riker wiederum wird recht brutal von den Sicherheitsoffizieren der Sternenflotte verhört, er weigert sich jedoch, etwas zu sagen. Einer der Offiziere tötet dann die anderen und offenbart sich als Vadic. Damit ist endlich geklärt, dass auch Vadic eine Formwandlerin ist. Sie nimmt Riker zurück auf ihr Schiff, wo sie ihm eine weitere Gefangene präsentiert: Troi.

Fazit

In dieser Folge ist viel passiert. Es spricht für diese Staffel, dass bislang jede TNG-Figur bei ihrem Comeback einen guten Auftritt bekam und man ihnen allen die nötige Zeit zugesteht. Dies ist keine reine Picard-Geschichte und Beverly steht nur im Hintergrund herum, als Beispiel. Sie alle spielen eine wichtige Rolle.

Aber genau da liegt so langsam auch das Problem dieser Staffel: Es ist zu viel. Diese Staffel erzählt nicht nur Picards Geschichte weiter. Sie erzählt nicht nur die Story von einer großen Bedrohung, die bekämpft werden muss. Sie stellt nicht nur neue Figuren vor. Zu allem kommen eben auch noch alle ehemaligen TNG-Charaktere hinzu. Jeder von ihnen bekommt zusätzlich zu allem anderen noch eine eigene Geschichte, die ebenfalls erzählt werden muss. Zu jeder Figur erfahren wir, wie es ihr in den letzten Jahren ergangen ist. All das ist wirklich toll. Aber es wird in eine zehnteilige Staffel gequetscht. Und so wirken so manche Szenen und Gespräche ein wenig kurz. Wodurch es eben auch noch ärgerlicher wird, dass wir vier Folgen lang in diesem Nebel hingen. Es wirkt rückblickend wie wertvoll verschwendete Zeit.

Das klingt jetzt eventuell negativer als es ist. Denn bedenkt man all die Fülle, macht es diese Staffel bislang schon gut. Erstaunlicherweise wirkt es nie überladen. Eher im Gegenteil: Man will mehr. Und der große Vorteil dieser Staffel ist eben die Reunion der TNG-Crew. Ja, es wäre schön, würde man das jeweilige Wiedersehen mehr auskosten. Aber es ist eben nicht nötig, weil die Charaktere sofort zusammen funktionieren. Und als Fan entsteht tatsächlich schnell ein vertrautes Gefühl, wenn die Charaktere zusammen sind.

Und habt ihr eigentlich auch den Eindruck, dass so manche Figur, vor allem Picard und Riker, mit jeder neuen Folge irgendwie jünger wirken?

Diese Folge zeigte auch erneut, dass diese dritte Staffel mehr als nur eine TNG-Reunion ist. Es ist wie eine Zeitreise durch ganz Star Trek. Die Wechselbälger stammen schließlich ursprünglich aus Star Trek - Deep Space Nine. Dazu Seven, die ständigen Erwähnungen von Janeway und jetzt sogar die Voyager aus Star Trek - Raumschiff Voyager. Und in dieser Folge sahen wir zudem die Überreste von Kirk sowie seine Enterprise-A. Ob das alles in den noch kommenden Folgen eine größere Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten.

Noch gar nicht erwähnt haben wir die Neuigkeiten rund um Jack. Seine merkwürdigen Visionen wurden in dieser Woche aufgeklärt: Er leidet unter derselben neurologischen Krankheit, die auch Picard hatte. Wir haben noch so unsere Probleme, zu glauben, dass dies alles ist. Denn es muss ja einen Grund haben, warum ihn die Wechselbälger unbedingt haben wollen. Und dann ist da noch die Verbindung, die Jack zu der gestohlenen Sache aus dem Daystrom Institut hat.

Diese Episode war sicherlich nicht perfekt. So wenig wie einige der letzten. Aber sie machte dennoch viel Spaß und eben auch vieles richtig. Genug, um über einige Mängel hinwegzusehen. Und bislang schaffen die Macher es auch gut, die Balance hinsichtlich des Fanservices zu halten. Es wirkt nie allzu aufgesetzt oder deplatziert. Wenn man schon das Flottenmuseum besucht, wäre es eher überraschend und enttäuschend, würde man hier keine bekannten und legendären Schiffe sehen.

Auf diesem Niveau würden wir uns auch noch viele weitere Folgen ansehen. Leider sind es nur noch vier, auf die wir uns freuen dürfen. Die nächste Episode heißt "Dominion" und dafür wurde bereits ein Gaststar angekündigt, dessen Identität ein großer Spoiler wäre. Habt ihr Theorien, wer es sein könnte?

Quelle: Paramount+
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4 Kommentare
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RaylanGivens : : Moviejones-Fan
29.03.2023 14:58 Uhr
0
Dabei seit: 13.03.23 | Posts: 28 | Reviews: 0 | Hüte: 3

Hier wird vieles richtig gemacht und einiges sogar sehr gut.

Data mit ins Spiel zu bringen wirkt konstruiert, Mom Crusher ist auch nicht wichtig, Deanna und Geordi... naja... ABER: Alle da!

Die Story ist gut, die Bilder sind groß, Musik voluminös, Cast und Plott frei von politischen Zwängen und der Abspann grandios.

Season 3 ist eine ganz andere Serie, die besonders alte Treckies mitnimmt. Sie reiht sich gut mit Strange New Worlds ein.

"Die Nächste kommt schneller!"

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TheUnivitedGast : : Moviejones-Fan
26.03.2023 20:39 Uhr
0
Dabei seit: 27.04.12 | Posts: 986 | Reviews: 0 | Hüte: 17

Sagen wir mal so das ein oder andere hätte man besser machen können aber die Nostalgie Karte wird einfach perfekt gespielt und Bild technisch ist das Top... Sprich macht einfach Spaß...

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Bonsai : : Moviejones-Fan
25.03.2023 12:34 Uhr
0
Dabei seit: 08.12.12 | Posts: 501 | Reviews: 2 | Hüte: 31

Die Folge enthält relativ viel Unsinn. Natürlich kennen wir fast alle "legendären Schiffe", natürlich passt die Tarnvorrichtung der Bounty in Sekunden in die Systeme der Ttitan, natürlich weiß Jack um die Abenteuer der 1701A, kennt aber die Voyager nicht?... die Konflikte zwischen Kindern und Eltern haben null Zeit sich zu entwickeln... Warum foltert plötzlich die Sternenflotte einen der ihren usw. usw.? Kurzum: wenn man lange genug darüber nachdenkt wird diese Folge irgendwann Kopfzerbrechen bereiten. Aber die Feelgood/Fanservicemomente gehen direkt ins Herz, die Optik ist weiter großartig und die Story ist weiter fesselnd genug. Ich bleibe gespannt.

Ansonsten teile ich das Unverständnis, warum wir uns quasi 3 Folgen lang Jagd auf Roter Oktober gegeben haben, wenn wir das hier auch in ausführlich hätten haben können. Von der Undercovernummer ganz zu schweigen.

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Carlo : : Moviejones-Fan
24.03.2023 20:41 Uhr
0
Dabei seit: 24.03.23 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Tolle Serie, aber die Synchronisation ist mau.

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