Was bei Rogue One - A Star Wars Story noch prächtig funktioniert hat, ging bei Solo - A Star Wars Story mehr oder weniger nach hinten los. Seit einem Monat im Kino, hat das zweite Spin-off weltweit erst 353 Mio. $ eingespielt, während die ersten drei Star Wars-Filme, die Disney seit der Übernahme von Lucasfilm rausgebracht hat, allesamt Milliarden-Hits waren. Davon kann Solo - A Star Wars Story nur träumen, und deshalb überdenken Disney und Lucasfilm nun ihre Zukunftspläne für das Franchise.
Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy und ihr Team formieren sich neu, um die Ausrichtung der Filme über Star Wars - Episode IX und somit über 2019 hinaus festzulegen. In Anbetracht der Reaktionen auf Star Wars - Die letzten Jedi und des Abschneidens von Solo - A Star Wars Story schauen sie sich jetzt genau an, was reinkommt und wie gut es ist, bevor sie irgendetwas datieren, sagt ein Insider des Hollywood Reporter, der das alles überaus verständlich findet. Sie haben die Entwicklung weiterer Star Wars-Projekte nicht verlangsamt, lecken aber ihre Wunden, ergänzt ein anderer.
Offiziell in Arbeit bleiben die neue Star Wars-Trilogie von Rian Johnson und die neue Star Wars-Filmreihe von David Benioff und D.B. Weiss. Und was wird aus den anderen Ablegern, den anderen "Star Wars Stories", über die Collider berichtet hat, sie seien auf Eis gelegt worden? Dass Solo - A Star Wars Story Disney und Lucasfilm ins Grübeln gebracht hat, bedeutet einem weiteren Insider zufolge nicht, dass diese Spin-offs nicht mehr kommen. Sondern nur, dass man herauszufinden versucht, wie man sie anders umsetzen und vermarkten könnte.
So wird der Boba Fett-Film, den Simon Kinberg und James Mangold schreiben und Mangold inszenieren soll, nach wie vor entwickelt. Es könnte allerdings sein, dass man ihn "rekonfiguriert", denn wenn selbst Han Solo (Alden Ehrenreich), einer der ikonischsten Charaktere im Star Wars-Universum, keinen Big-Budget-Origin-Film zum Erfolg tragen kann, dann Boba Fett erst recht nicht. Zwar ist der Kopfgeldjäger bei den Fans sehr populär, aber den meisten Kinogängern weitaus weniger bekannt als Han, sodass ein Film über ihn abgespeckt werden müsste, um den erhofften Gewinn abzuwerfen.
Noch unklarer ist der Status des Obi-Wan Kenobi-Spin-offs. Ewan McGregor, der die Rolle gerne wieder spielen würde, dreht erst einmal die Stephen-King-Adaption Doctor Sleep, und weder Disney und Lucasfilm noch die Agentur des mutmaßlichen Regisseurs Stephen Daldry wollten sich gegenüber dem Hollywood Reporter dazu äußern. Die Hoffnungen auf eine Fortsetzung von Solo - A Star Wars Story und eine weitere Erforschung der Star Wars-Unterwelt dürften sich zerschlagen haben, zumindest fürs Erste. Dabei hatte man mit Charakteren wie Lando Calrissian (Donald Glover) oder auch Darth Maul, der ja ganz am Ende wieder auftaucht, Optionen für Sequels oder Spin-offs eingebaut.