
Das Wort Corona bestimmt seit Wochen unser aller Leben und krempelt es gewaltig um. Ich bin, vor allem was den medizinischen Aspekt betrifft, wahrlich kein Experte, stattdessen möchte ich über die Dinge sprechen, mit denen ich mich ein wenig auskenne: Filme, Kino und Serien.
Denn auch auf die Filmindustrie hat das Virus große Auswirkungen, in einem Ausmaß wie es wohl nicht mal ein Drehbuch aus Hollywood hätte vorhersehen können. Kinos mussten schließen, aktuelle Kinostarts wurden verschoben und Dreharbeiten mussten pausiert werden. Was jedoch schlimm klingt, kann gerade für das aktuelle Hollywood auch ein Segen sein, dazu später mehr. Zunächst widmen wir uns der Kinobranche, die gerade keine leichte Zeit durchmacht.
Sicher, viele Filme und Serien mussten ihre Produktion pausieren und so mancher Film wurde seines Kinostarts beraubt und landete stattdessen direkt als VoD im Internet. Doch kaum ein Studio wird dadurch in finanzielle Nöte geraten. Und auch das Mitleid mit so manchen Schauspielern, die in etlichen Videos, zumeist aufgenommen in ihren Villen oder Gartenanlagen, über die ach so schlimme Quarantäne philosophieren, hält sich stark in Grenzen. Wir wollen natürlich nicht verschweigen, dass es auch Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Autoren, Kostümdesigner und so viele mehr gibt, die ähnlich unter der aktuellen Lage leiden wie jeder andere normale Bürger auch. Selbst in Hollywood ist nicht jeder reich. Aber mit die größten Probleme innerhalb der Filmindustrie haben aktuell die Kinos.
Hier kommt erschwerend hinzu, dass die Branche ohnehin seit Jahren mit Problemen zu kämpfen hat. Das Popcorn ist ja nicht grundlos so teuer, ganz zu schweigen von den etlichen Zuschlägen für die Filme, sei es für das 3D oder die längere Laufzeit. Auch Verträge wie die von Disney, auf deren Filme vor allem die großen Kinoketten heute kaum verzichten können, machen es den Kinos zusätzlich schwer. Nicht nur schreibt Disney den Kinos vor allem für ihre großen Blockbuster eine mehrwöchige Mindestspielzeit vor, sie fordern mitunter auch teils über 60% der Einnahmen der Filme durch das Kino. Vor allem kleinere Kinos können sich so etwas kaum leisten, weswegen hier nicht selten genau diese Filme boykottiert werden.
Aber 40% der Einnahmen zu behalten ist immer noch besser als gar keine zu haben, eine Situation, in der sich die Kinos seit März befinden. Geschlossene Kinos machen kaum Geld. Und es ist leider nicht unwahrscheinlich, dass so manches vor allem eher kleinere Kino die aktuelle Lage finanziell nicht überstehen wird. Dies ist aktuell wohl die schlimmste Krise des Kinos, eine Branche, die seit über 100 Jahren das Herz der Filmlandschaft darstellt.
Einige Kinos haben Wege der finanziellen Unterstützung gefunden: So hat z.B. die Cineplex-Kette den eigenen Streamingdienst Cineplex Home, über den auch einige der aktuellen Kinofilme verfügbar sind. Andere Kinos verkaufen Gutscheine oder Popcorn für zu Hause. Eine Methode hat sich als besonders beliebt herausgestellt: Das Autokino feiert in vielen Städten ein großes Comeback. Ob die Autokinos auf Dauer bleiben, darf bezweifelt werden, aber vielleicht haben sie ja vereinzelt eine Zukunft.