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Godzilla

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Edwards Does Matter

Godzilla Kritik

Godzilla Kritik
7 Kommentare - 21.05.2014 von luhp92
In dieser Userkritik verrät euch luhp92, wie gut "Godzilla" ist.
Godzilla

Bewertung: 4.5 / 5

10 Jahre Abwesenheit auf der großen Leinwand, 16 Jahre nach der ersten und bisher einzigen us-amerikanischen Version dieses Stoffs. Mit Gareth Edwards hat man hier einem eher unerfahrenen Regisseur die Verantwortung überlassen, sein einziger Film ist das umstrittene Science-Fiction-Drama "Monsters", welches ich persönlich aber genial finde. Ohne die japanischen Godzilla-Originale gesehen zu haben, bin ich der Meinung, dass Edwards genau der richtige Mann für eine Neubelebung des Königs der Monster war. Ich gehöre zwar zu den wenigen, die Roland Emmerichs Interpretation mögen, aber dieser Godzilla ist von einem ganz anderen Kaliber. Emmerichs Version würde er zum Frühstück verspeisen. Warum ist das so? Nun, es liegt grundsätzlich an der Inszenierung der Geschichte. Schon im Intro, in dem auf die Evolutionstheorie und das japanische Original angespielt wird, merkt man, dass dies ein gänzlich anderer Film wird und in der Blockbuster-Saison nur teilweise etwas zu suchen hat. Edwards lässt sich viel Zeit zur Entfaltung der Charaktere und zum Aufbau der Geschichte. Häppchenweise führt er den Zuschauer an die Geschehnisse heran, stellt Fragen, gibt Antworten und knüpft Verbindungen. Teilweise hört man nur Charaktere reden, keine Musik, der ganze Kinosaal ist still. Als Zuschauer begleitet man dabei Bryan Cranston als AKW-Mitarbeiter Joe Brody. Cranston spielt hier wie gewohnt großartig, ein Wort an die Kritiker und Skeptiker: Von zu wenig Screentime kann hier gar nicht die Rede sein, er hat genau so viel wie er benötigt, um die Story voranzubringen und spannend zu halten. Schauspielerisch ist er allerdings das absolute Highlight des Films. Ken Watanabe spielt gut, Aaron Taylor-Johnson solide und Elizabeth Olsen toll, aber nur mit wenig Screentime. Es dauert lange, bis sich die erste Action-Szene anbahnt. Diese entläd sich aber mit einer Wucht, dass man in die Sitze gepresst wird. Edwards hat ein großartiges Talent für die Kombination aus Kameraarbeit und Musikuntermalung, was einen großen Teil der düsteren und fesselnden Atmosphäre ausmacht. Mit dieser Szene setzen die ersten Interpretationsmöglichkeiten ein. Ich fühlte mich zumindest sehr an die Fukushima-Katastrophe erinnert, bei den Folgen des Film-Unglücks an Chernobyl. Als Kritik am Atomkraft-Wahnsinn funktioniert Godzilla hervorragend, dies zieht sich übrigens durch den ganzen Film und wird später meiner Meinung nach sogar noch deutlicher. Kehren wir aber erstmal wieder zurück zu den Geschehnissen. Nach dem ersten Monsterauftritt verliert Edwards keineswegs den Überblick. Er hetzt nicht von Actionszene zu Actionszene, sondern setzt gezielt Spitzen. Eine Szene war für mich zum Beispiel eine herrliche Anspielung auf Cloverfield. Als Zuschauer regt man sich gewiss über die miesen Cuts auf, ich kann aber versichern, dass man am Ende dafür entlohnt wird. Währenddessen weilt die Kamera oft bei den Menschen, zeigt ihre Machtlosigkeit gegenüber der Katastrophe. Edwards lässt die Wissenschaftler und Militärs Lösungsvorschläge ausloten, wobei sich auch hier offenbart, wie klein der Mensch doch eigentlich ist. Der Natur lässt sich nunmal nicht vom einem Menschen kontrollieren - vor allem nicht von seiner Unwissenheit. Der Ozean ist tief, die Tiefsee weitestgehend unerforscht. Diesbezüglich fand ich die Erklärungen über den Ursprung der Bestien und den Zusammenhang zum Original-Godzilla ziemlich interessant. Frank Schätzing lässt grüßen. Gleichzeitig habe ich Godzillas Kampf gegen die MUTOs auch als eine Art Metapher für die unkontrollierbare Macht gesehen, die der Mensch erschaffen kann. Im zweiten Weltkrieg haben die US-Amerikaner ohne Rücksicht auf Folgen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki geworfen, im Kalten Krieg stand die Menschheit durch einen drohenden Atomkrieg kurz vor ihrem Ende. Heutzutage setzen die Regierungen zwar auf Abrüstung, in der Waffentechnologie wird aber dennoch in anderen Bereichen weitergeforscht. Gegen Ende, als das große Finale näher rückte, musste ich aber leider feststellen, dass mir die menschlichen Charaktere zunehmend auf die Nerven gingen. Aaron Taylor-Johnson spielt den typischen Unsterblich-Soldaten und die Monster sind einfach bedeutend interessanter. Einzige Ausnahme bildet da die aus den Trailern bekannte Flugzeugszene, die ist einfach nur der Wahnsinn! Glücklicherweise hat man sogar den Soundtrack aus "2001" übernommen. Positiv überrascht war ich ebenfalls über die Tatsache, dass sowohl Godzilla als auch die MUTOs Charakterzüge besaßen und ich für beide Parteien Sympathien entwickelte. Aber nicht nur aus diesem Grund empfand ich den Showdown als atemberaubend. Godzilla erstrahlt hier in seiner ganzen Pracht, der Kampf strahlt eine enorme Bildgewalt aus. Ein Großteil geht natürlich auf die Kappe der fantastischen Effekte, die durch Motion Capture verfeinert wurden. Auch die Musikuntermalung übt dabei großen Einfluss aus. Die allgemeine Soundkulisse tut ihr übriges, der Kinosaal erbebte vor Bass und Dröhnen und dazu Godzilla Schrei... Was will man mehr? Eine Szene hat mir besonders gefallen, da Godzilla hier in alter "King Kong"-Manier auf einen MUTO eindrischt - eine ziemlich amüsante Anspielung. Spätestens nach dem Showdown ist klar, dass Emmerichs Godzilla gegen Edwards Version keine Chance hat. Dieser Godzilla ist wahrlich der König der Monster, der Gott, der Alpha-Predator. Ich mag Emmerichs Godzilla wirklich gerne, aber im Vergleich ist es doch nur eine mutierte Echse. [b]Fazit:[/b] Ich kann diesen Film nur empfehlen. Sicherlich kein perfekter Film, aber dieser Godzilla bietet hier eine erfrischende Abwechslung von den reinen Effekt-Blockbustern wie Transformers, etc. Außerdem bügelt er die Schwächen in Sachen Atmosphäre und Storytelling aus, die Pacific Rim letztes Jahr noch hatte. Edwards nimmt sich nicht nur Zeit für die großartigen Actionszenen sondern auch für die ruhigen Momente. Alles in allem eine gelungene Rückkehr des Königs der Monster auf die große Leinwand. Ich hoffe auf eine Fortsetzung, natürlich wieder unter der Regie von Gareth Edwards! Daher vergebe ich [b]9/10 Punkten[/b] bzw. [b]4,5/5 Hüten[/b].

Godzilla Bewertung
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7 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
26.05.2014 13:06 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634
@FrankDux

Zu Bryan Cranston:
[spoil]Wie ich in meiner Kritik ja schon geschrieben habe, empfand ich den Umgang mit Bryan Cranstons Charakter als gelungen. Es passt zur Story und verleiht dem Film nochmal eine andere Würze. Mich hat es positiv überrascht, dass man diesen mutigen Schritt gegangen ist. Ich denke, normale Blockbuster hätten es sich nicht getraut, das Schauspieler-Zugpferd schon am Anfang des Films sterben zu lassen.[/spoil]

Zu den MUTOs:
Ich habe mir grade nochmal den ersten Trailer angeschaut und muss dir da Recht geben. Jetzt im Nachhinein erkennt man das natürlich deutlich. Als Godzilla-Laie ist mir das damals beim Trailer-Release aber nicht aufgefallen. Ich war da eher von der genialen Atmosphäre und den wenigen Godzilla-Szenen beeindruckt als auf die Sekundenbruchteile der Flügel und der Kralle zu achten^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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FrankDux : : Moviejones-Fan
26.05.2014 10:46 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 3 | Reviews: 0 | Hüte: 0
@luhp92

Ok das mit Bryan Cranston kann ich nachvollziehen, [spoil]ich war auch sehr überrascht über sein frühes ableben. Fand dies für den Film aber vollkommen ok.[/spoil]

Das man die Muto´s nicht sieht, stimmt nicht! Man sah sie schon im ersten richtigen Trailer! Denn Godzilla kann nicht fliegen und hat auch keine nach oben gebogene Fußkrallen! Dazu kam noch das im Vorletzten Trailer ausgerufene "Let them FIGHT", was eindeutig auf weitere Monster hindeutet!
All dies waren für mich eindeutige Anzeichen eines klassischen Godzilla Films, weshalb ich mich auch wie ein kleines Kind zu Weihnachten gefreut habe smile
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GeneralGrievous : : Moviejones-Fan
23.05.2014 23:34 Uhr
0
Dabei seit: 18.02.14 | Posts: 1.702 | Reviews: 0 | Hüte: 55
Ich kam vorhin endlich auch in den Genuss, diesen Film zu gucken, und was soll ich sagen: GIGANTISCH!

Im Vorfeld habe ich (leider) auch viele negative Kritiken gelesen, aber gerade deswegen wurde ich um so mehr aus den Socken gehauen im Kinosaal.

Das größte Plus vorweg, so wie du es auch in deiner Kritik geschrieben hast: Ein Monsterfilm aus den USA, aber mit deutlichen japanischen Charakterzügen, fernab des Mainstreams (Effektefilme a la Pacific Rim, Transformers, .). Mir hat sehr gefallen, wieviel Zeit sich der Film in der ersten knappen Stunde für die Charaktere lässt. Klar, ich gebe zu, von Bryan Cranston hätte ich gerne viel mehr gesehen, aber nun gut, er hat seine - wichtige - Rolle zu der Handlung beigetragen. Positiv möchte ich noch Ken Watanabe erwähnen, der bewusst zurückhaltend und subtil spielt.

Dass Godzilla zu wenig Screentime hat, kann ich absolut NICHT bestätigen. Gerade durch diese ständige Abwesenheit von ihm und der Mutos kommt diese gefährliche und bedrohliche Stimmung auf. Die Szene, in denen man den King als erstes in der Totalen sieht und er losbrüllt.GÄNSEHAUT! Generell muss ich sagen, der Sound war in meinen Augen das absolute Highlight des Films, sehr, sehr gute Arbeit wurde hier gelesitet.

Die Kämpfe waren optisch auch sehr ansprechend und mich störten die mitunter heftigen Schnitte in den Kämpfen überhaupt nicht. Schließlich wären zwei Stunden Gekloppe auf Dauer irgendwie ermüdend, oder?

Ich war auch überrascht, wie sehr einige Szenen im Vergleich zum Trailer geändert wurden. Es wurden gewisse Szenen weggelassen (Godzilla schreit im Nebel als Schattur) oder geändert (Mudros nun mit drauf, aber ansonsten dieselbe Kamereeinstellung). Toll, wie hier mit meinen Erwartunden gespielt wurde. So müssten Trailer immer sein! :-)

Okay, eine Tatsache hat mich tatsächlich etwas gestört, dass der Protagonist anscheinend unzerstörbar ist und so etwas wie ein Monster-Magnet zu sein scheint. Bzw. als einziger (?) den Mumm hat, den Mudro-Nachwuchs zu killen. Aber gut, jammern auf zugegebenermaßen hohem Niveau.

Ich habe den Film in 3D geguckt, aber besonders aufgefallen ist es mir nicht. Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, ich vermag es nicht zu beurteilen, dazu fehlt mir der Vergleich mit der 2D-Variante. wink

Alles in allem war Godzilla bisher im Kinojahr 2014 DAS Highlight für mich. Und ich denke, damit stehe ich nicht alleine da. :-)
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
23.05.2014 21:15 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634
@FrankDux

Mein Eindruck von den meisten Kinogängern (auch der meiner Begleiter) war bisher, dass sie aus drei Gründen in den Film gegangen sind:
1) Godzilla
2) Bryan Cranston

Godzilla und Bryan Cranston haben nur sehr wenig Screentime. Hier geben die Trailer ein komplett anderes Bild ab. Z.B. ist dort von den MUTOs gar nichts zu sehen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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FrankDux : : Moviejones-Fan
23.05.2014 11:56 Uhr
0
Dabei seit: 17.05.14 | Posts: 3 | Reviews: 0 | Hüte: 0
@ luhp92

Sehr schöne Kritik und ich stimme dir 100% zu!

Wir waren zu viert im Kino (nur Kerle) und fanden den Film allesamt Bombastisch! So das ich mir auch gleich das "Godzilla - the Art of destruction" Buch gekauft habe smile (ist sehr gut).

Was ich nur nicht verstehe ist warum so viele Leute sagen das die Trailer etwas anderes versprechen als der eigentliche Film?! Ich habe mir im Nachhinein noch einmal alle Trailer angeschaut und bin der Meinung das man exakt das bekommt und noch VIEL mehr ,was man in den Trailern sieht! Hätte ich hier ein "sinnloses" aufeinander schlagen aller Pacific Rim (welchen ich sehr unterhaltend finde, aber zu albern) bekommen, wäre ich verwundert gewesen.
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
22.05.2014 19:57 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634
@Peralk

Danke für dein Feedback!

Zu den Enttäuschungen:
Die beste Voraussetzung für eine Sichtung dieses Films ist das Wissen darüber, dass der Film anders rüberkommt als die Trailer. Ich war darauf vorbereitet, weil ich hier eben so manche negative Kritiken gelesen habe. Meine Freunde kannten halt nur die Trailer. Ich wollte sie vorher eigentlich aufklären, habe es aus Neugier auf die Reaktionen aber dann doch sein gelassen...

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
21.05.2014 01:28 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634
Zwischen Tür und Angel (zwischen "nach Hause kommen" und "schlafen gehen") hier noch schnell meine Kritik zu "Godzilla".
Diesmal etwas kürzer als sonst, aber so viel muss über den Film auch nicht gesagt werden. Ich hoffe, in der Kritik ist alles verständlich und ohne Rechtschreibfehler, etc.

Eigentlich wollte ich gar keine Kritik schreiben, aber die vielen negativen Meinungen veranlassten mich dann doch dazu.
Das scheint wohl auf viele zuzutreffen, die vorher nur die Trailer gesehen haben. Viele Kritikpunkte häufen sich: zu ruhig, zu viel Charakterarbeit, zu wenig Godzilla, zu wenig Bryan Cranston, zu stumpfe Story (Michael Bay), zu viel anderes Zeug (Menschen, MUTOs, Radioaktivität).
Wir waren zu siebt im Kino, sechs Männer und eine Frau. Die meisten waren insgesamt enttäuscht, nur ich und (ausgerechnet) die Frau fanden den Film gut.

Nochmal ein Wort an die Kritiker:
So große Logikfehler habe ich beim Anschauen jetzt nicht feststellen können. Könnte mich da bitter jemand aufklären, was da bemängelt wird?

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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