Bewertung: 3.5 / 5
Plötzlich Papa ist auf weiter Strecke eine dieser typischen französischen Komödien, deren Ausgang erwartbar ist, und die dich dann ab einem bestimmten Moment doch überrascht. Omar Sy spielt sich in die Herzen der Zuschauer, sowohl als Lebemann als auch liebender Vater, und im Zusammenspiel mit Gloria Colston ist es einfach ein Film fürs Herz. Er ist anrührend und doch nicht kitschig und entlässt die Zuschauer mit einem lachenden und weinenden Auge.
Plötzlich Papa Kritik
Samuel (Omar Sy) hätte es schlechter treffen können: Der Single lebt in Südfrankreich und genießt sein Leben ohne Verpflichtungen, und der Job ... selbst der könnte schlimmer sein. Eines Tages taucht Kristin (Clémence Poésy, Harry Potter und der Feuerkelch) bei ihm auf und präsentiert Samuel das Ergebnis hemmungsloser Leidenschaft: Töchterchen Gloria, die Kristin direkt bei ihm ablädt und wieder entschwindet. Überrascht und geschockt entschließt sich der Neupapa, nach London zu fahren, um Kristin das kleine Bündel zurückzugeben. Doch das ist schwieriger als gedacht und so beginnt Samuel auf der Insel ein neues Leben. Jahre später sind die beiden ein Herz und eine Seele, als Kristin zurückkehrt und den Trubel von einst wieder entfacht...
Trailer zu Plötzlich Papa
Dieses Jahr gab es so einige Beiträge unserer nicht minder filmversessenen Nachbarn, die auch in Deutschland ihre Fans fanden: Mein ziemlich kleiner Freund, Willkommen im Hotel Mama, Jacques - Entdecker der Ozeane, die viel gerühmte Koproduktion Frantz und noch eine Menge mehr. Mit Plötzlich Papa startet direkt zu Beginn des neuen Jahres eine sympathische Komödie mit Omar Sy durch, die wir allen Fans französischer Filme ans Herz legen können.
Omar Sy, der seit Ziemlich beste Freunde regelmäßig auf der Kinoleinwand zu sehen ist, schaffte auch den Sprung nach Hollywood, hier seien beispielhaft X-Men - Zukunft ist Vergangenheit oder Jurassic World genannt, doch der markante Mime bleibt auch seinem Heimatland verbunden. Und Plötzlich Papa scheint wie für ihn gemacht, der mit seiner einnehmenden, fröhlichen Art Gigolo Samuel so unnachahmlich unzuverlässig, aber auch sympathisch rüberkommen lässt. Kein Wunder, dass der Schock tief sitzt, als ihm eine Verflossene ein Baby präsentiert, doch später mimt er einen großartigen Papa, der mit seiner positiven Einstellung scheinbar immer auf die Füße fällt und den Zuschauer mitreißt. Auch wenn die Schauspieler an seiner Seite nicht minder überzeugen, gerade auch die kleine Gloria Colston, die gar nicht anders kann, als viele Sympathien auf sich zu vereinen, so dreht sich doch alles um ihn.
Was aber wie eine reine französische Komödie beginnt, wandelt sich in der zweiten Hälfte zu einem unkalkulierbaren Drama um die Kleine und überraschenderweise folgt der Film nicht ganz den Erwartungen. Es bleibt der etwas übertrieben positive Anstrich, doch die Themen, die aufgeworfen werden, wenn Kristin wieder im Leben von Samuel auftaucht, sind realistisch. Die Frage, wer ein Recht auf das Kind hat, ist bedrückend und so treibt dieses elementare Problem die Eltern um - und doch gibt es da noch etwas ganz anderes, was Streitereien plötzlich ganz klein werden lässt.
Doch bei aller Dramatik ist Plötzlich Papa vor allem ein Film fürs Herz und für die gute Laune, denn lustige Momente gibt es zuhauf und damit startet das neue Jahr gleich gut durch.