Bewertung: 2 / 5
Ihr wollt einen bildgewaltigen SciFi-Horror-Streifen mit exzellentem Soundtrack und ebensolchen Toneffekten? Erst noch mit einer der - wenn nicht DIE - imposantesten und furchteinflössendsten Kreaturen, die jemals einen Fuss auf eine Kinoleinwand gesetzt haben? Dazu Michael Fassbender, der einfach in jeder Rolle zu überzeugen vermag? Dann endet diese Kritik hier für Euch, steht auf und setzt Euch in einen Kinosessel. Ihr wollt mehr als das? Dann seid Ihr hier leider falsch. So viel Potential wie nach Prometheus - Dunkle Zeichen vorhanden gewesen wäre, so viel wird leichtfertig verpufft.
Die Crew der Covenant bleibt schmerzlich blass. In den Features und Clips des Promomaterials steckt mehr Herz und Charakterisierung als im fertigen Produkt. Da der Film trotz einigen Problemen sehr kurzweilig ist, hätte mehr Tiefgang seinen Platz durchaus finden dürfen. So verzeiht man die Aneinanderreihung der Missgeschicke und offenkundigen Dummheiten, die zukünftige Wissenschaftler immer wieder mal heimsuchen, den Charakteren schwerlich und leidet deshalb nicht mit. Sie erwecken den Eindruck blosse Beilage beim Alien-Gelage zu sein.
Trailer zu Alien - Covenant
So zwiespältig wie der Film ist auch die Handlung. Auf der einen Hand ist es eine quasi-direkte Fortführung von Prometheus, die jedoch lieblos wirkt, auf der anderen eine vielleicht zu archetypische Alien-Geschichte. Die Drehbuchschreiber haben diesen Twist nicht hinbekommen, beides wird zu spärlich bedient. Offene Fragen klärt man arg fantasielos und wirft dabei einen ganzen Haufen neuer auf. Geschehnisse, die tiefgreifend in der Alien-Lore verankert werden, können gefallen oder nicht. In diesem Fall jedoch fühlen sie sich unnötig an. Was überraschen soll führt oftmals zu einem Kopfschütteln. Die verschiedenen Kreaturen im Film werden zu schnell durchgekaut und erwecken dadurch am Ende den Eindruck interessanter gewesen zu sein als das titelgebende Alien selbst. Diesem wird der grosse Auftritt natürlich nicht untersagt und sorgt für einige gute Momente. Dennoch wird man auch hier der legendären Reputation der Marke nicht gerecht.
Es beschleicht einen das Gefühl, dass zu viel Story zu wenig Raum gegeben wurde um sich ordentlich zu entfalten. Die Intensionen des begabten Filmemachers treten hintergründig in Erscheinung, werden jedoch nie ganz klar und so bleibt einem dieser Film als einer in Erinnerung, der so viel mehr hätte sein können. Sowohl Fans als auch Machern wünscht man sich Besseres. Manch einer dürfte nach dem Kinobesuch desillusioniert den Heimweg antreten. Dennoch ist der Streifen ein Muss.