Bewertung: 3.5 / 5
Justice League ist eine US amerikanische Comicverfilmung aus dem Jahr 2017 von Zack Snyder mit Unterstützung von Joss Whedon. Die nachfolgende Kritik ist spoilerfrei.
Trailer zu Justice League
Story
Nach Batman v Superman ist der Mann aus Stahl tot und die Welt trauert noch immer. Wie Luthor es am Ende des Vorgängers bereits angekündigt hatte und auch Bruce Wayne es ahnte, war der Angriff von Doomsday erst der Startschuss für etwas, was dort draußen auf die Menschheit zukommt. Wayne ist daher damit beschäftigt, eine Allianz gegen kommende Bedrohungen aufzustellen.
Kritik
Viel wurde im Vorfeld geredet und berichtet. Vor allem die Produktion von Justice League wurde von einem dramatischen Familienschicksal begleitet, weswegen Joss Whedon die Nachbearbeitung für Justice League übernahm und die Arbeit von Zack Snyder damit abschloss.
Dass zwei Köche am Werk waren, welche beide unterschiedliche Stile bevorzugen merkt man der Justice League an vielen Stellen an. Der ganz düstere Weg von Snyder ist zwar immer wieder mal zu finden, wird aber zunehmend aufgelockert. Manchmal fallen diese Wechsel deutlich auf, meist ist es aber passabel gelöst worden.
Durch diesen Umstand präsentiert sich der Film auch gänzlich anders, als sein chronologischer Vorgänger. Während Batman v Superman mit dem Ziel antrat, ein episches Meisterwerk zu werden, so versprüht Justice League diesen Anspruch zu keinem Zeitpunkt. Das ist nicht negativ gemeint, der Film präsentiert sich weitestgehend unverkrampft und versprüht hier und da sogar eine gewisse Leichtigkeit. Dieser Umstand wird auch von der heutzutage kurzen Laufzeit bekräftigt, welche dem Film sehr gut tut. Keine Längen, ein gutes Tempo.
Ganz viel wurde die letzte Woche über den angeblich schlechtesten Widersacher geredet und geschrieben, den es je in einer DC- oder Marvel-Verfilmung gab. Steppenwolf reißt in der Tat keine Bäume aus, aber er bewegt sich auf dem gleichem Niveau wie seine vielen Pendants von Marvel oder DC. Er ist ein Mittel zum Zweck um die eigentliche Handlung transportieren können. In seiner Gesamtbetrachtung wirkte Steppenwolf also nicht minder schwächer als die Schurken in den anderen Comicverfilmungen der letzten Jahre.
Viel wichtiger ist der Schwerpunkt, auf dem sich Justice League präsentiert und das ist das Teambuilding. Man muss ehrlich sein, dass die Comicfiguren von DC deutlich unausgewogener sind und eigentlich nicht für so eine Zusammenkunft geeignet sind, das fällt mir Marvel-Charakteren deutlich leichter. Trotzdem gelingt es Justice League auf sehr schöne Art und Weise das Team Stück für Stück zusammenzuführen und auf eine Wellenlänge, auch für den Zuschauer zu bringen.
Musikalisch zitiert Danny Elfman ab und zu die tollen Themen von Wonder Woman oder Man of Steel, für den dunklen Ritter wird gar Tim Burtons Batman an einer Stelle aus der Schublade geholt. Das ist alles sehr stimmungsvoll, mitreißende neue Musik bekommt man aber eher weniger präsentiert.
Auch effekttechnisch werden keine Bäume ausgerissen, aber alles funktioniert zweckmäßig im Gesamtbild.
Zur wirklich guten Teamdynamik, welche die Autoren Chris Terrio und Joss Whedon zu Papier gebracht haben ist die größte Stärke des Films aber tatsächlich etwas, was man in den Trailern und Spots komplett außen vor gelassen hat. Dazu mehr in einem Spoilerkommentar weiter unten.
Fazit
Die Justice League war nicht nur für Batman eine schwere Geburt, auch der Produktion wurden viele Steine aus unterschiedlichen Gründen in den Weg gelegt. Der Bösewicht ist zwar nur ein generischer Widersacher der nicht lang in Erinnerung bleibt, aber er ist zweckmäßig ausreichend für die eigentliche Stärke der Justice League, der Teamdynamik. Der Film wird zu keinem Zeitpunkt künstlich hochsterilisiert und wirkt für manche vielleicht ein wenig unscheinbar oder gar unspektakulär. Aus dem inoffiziellen DC Cinematic Universe siedelt sich die Justice League aber durchaus im oberen Bereich an und gewinnt aus seiner Schlichtheit Stärke.