Die Whitewashing-Kontroverse kommt einfach nicht zur Ruhe, sie zieht immer weitere Kreise. Auch Zhang Yimou, der mit The Great Wall die "wahre" Geschichte hinter dem Bau der Chinesischen Mauer erzählt (sie wurde errichtet, um Monster fernzuhalten), musste sich da was anhören, als der erste Trailer erschien. Ein weißer Amerikaner kämpft Seite an Seite mit chinesischen Soldaten, und das in einem chinesischen "Historien"-Epos - Skandal! Hätte Yimou statt Matt Damon keinen chinesischen Hauptdarsteller nehmen können?
Dazu bezieht er nun Stellung. In vielerlei Hinsicht sei The Great Wall das Gegenteil von dem, was behauptet werde. Zum ersten Mal werde ein Film, der tief in der chinesischen Kultur verwurzelt ist und einen der größten chinesischen Casts aller Zeiten hat, in Blockbuster-Größe für ein Weltpublikum gemacht. Bei The Great Wall gehe es nicht um die Konstruktion der Chinesischen Mauer, und Damon spiele auch keine Rolle, die ursprünglich für einen chinesischen Schauspieler gedacht war. Die Ankunft seines Charakters ist ein wichtiges Ereignis in der Geschichte, betont Yimou. Darin gibt es fünf Helden, und Damon ist einer von ihnen, während die anderen vier alle Chinesen sind. Der gemeinsame Kampf und das gemeinsame Opfer dieser Helden bilden das emotionale Herz des Films.
Als Regisseur von über zwanzig chinesischsprachigen Filmen und der Olympischen Spiele in Peking (Sommer 2008), deren atemberaubende Eröffnungsfeier er inszeniert hat, habe er noch keinen Film entgegen seiner künstlerischen Vision besetzt und werde es auch nie tun, so Yimou. Wenn wir The Great Wall sehen und die Fakten kennen, hofft er, werden wir ihm zustimmen. Also ab dem 23. Februar 2017 ins Kino stiefeln und selbst ein Bild machen!