Dune - Teil 2 (2024)

Wieso habe ich mir früher eigentlich die Mühe gemacht, ganze Kritiken zu verfassen, wenn ich auch für nen Satz drei Hüte kriege? ^^

Danke an die Spender!

Kurze Empfehlung an der Stelle: der "Little White Lies" Podcast (auch unter "Truth and Movies" zu finden) hat eine gute Folge samt Interview zu dem Film, eher auf der amüsanten Seite aber die erzählen auch keinen Stuss. Im Interview kommt ein wichtiger Punkt nochmal raus, den der Film wirklich gut umsetzt und zeigt, dass Villeneuve seine Hausaufgaben gemacht hat: "Dune" war nie eine Heldengeschichte, sondern von Herbert bewusst als Warnung vor charismatischen Führern (und religiöser Macht) angelegt. Das Buch wurde in den 60ern wohl oft missverstanden, als Reaktion darauf entstand "Dune Messiah". Wie Villeneuve den umsetzt, und die Zeichen sprechen ja dafür, bin ich jetzt natürlich sehr gespannt.

Kann man ein dialog-lastiges und thematisch überbordendes Science Fiction Buch in einen Blockbuster- tauglichen Film umsetzen, der die weirdness des Buches behält, besser aussieht als Filme die doppelt so teuer sind und gleichzeitig auch Leute abholt, die das Buch nicht gelesen haben?

Denis Villeneuve: Hold my beer...

Ich habe mir den Film am 02. März 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Grandioses Sequel zu Denis Villeneuve’s Neustart von 2021, das seinen Vorgänger in puncto Cinematography und schauspielerischer Darbietung nocheinmal übertrumpft.

Ich habe mir den Film am 03. März 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Konsequente Fortsetzung des Erstlings - die zwei Teile gehören für mich zusammen. Ich hoffe noch auf eine Verfilmung des nächsten Buches von DV. Dubios war für mich die zeitliche Abfolge/der Zeitraum in dem die Dinge geschehen.

Dafür wird Kino gemacht! Audiovisuell eine Bombe, glänzt der Film mit beeindruckenden Bildern, gewaltigem Ton und Szenen für die Ewigkeit. Schon in Teil 1 ein definitiver Pluspunkt, wurde diesmal nochmal eine Schippe draufgelegt. Villeneuve hat einen Film geschaffen, den man im Kino gesehen haben muss!
Schaut man zuvor auch noch Teil 1, dann fühlt sich der Übergang von Part One zu Part Two sehr organisch an, man fühlt sich sofort heimisch und anders als noch 2021, ist man sofort mittendrin im Geschehen. Wirkt Teil 1 noch wie eine Einleitung, startet man diesmal sofort in die Handlung, man weiß sofort woran man ist, zudem wurde der Actionanteil ordentlich in die Höhe geschraubt. Dies alles macht aus Dune - Part Two einen ingesamt besseren und runderen Film. Die Wahrheit ist aber auch, dass beide Filme eigentlich wie aus einem Guss sind - eigentlich handelt es sich um einen Film, der aufgeteilt wurde, da man niemandem 6 Stunden Film zumuten möchte.

Alles also perfekt? Auch wenn der Film mich deutlich mehr mitnahm und ich diesmal tiefer in der Handlung steckte, bleiben Probleme. So hat man in Teil 1 unendliche Visionen, von denen man sich als Nicht-Buchkenner viel erwartet - nur um dann überrascht zu werden. Symptomatisch dafür steht Zendayas Chani, die diesmal eine echte Figur anstatt einer Loréal-Werbefigur, darstellen darf. So nimmt der Film erwartbare Wege, nur um dann zu überraschen. Dies ist eindeutig positiv zu bewerten, trotzdem löst es bei mir die Frage aus - warum dann der Hokuspokus in Teil 1? Ähnlich verhält es sich mit Paul, der diesmal nahbarer wird, nur um dann Wege einzuschlagen, die ich rein persönlich nicht so toll finde. Insgesamt mag ich diesen gesamten Messias-Part nicht wirklich, aber dafür kann der Film natürlich nicht, Und trotz 166 Minuten wirkt gerade dieser Part am Ende zu gehetzt.
Vielleicht auch, weil man dann doch Zeit mit Nebenplots verbingt, deren Bedeutung am Ende doch nicht so groß ist. Hier wäre man schon im Spoiler-Territorium, letztendlich wurde auf einiges Wert gelegt, was im Film selbst dann nicht den erwarteten Effekt bilden konnte - oder erst in Teil 3 eine Rolle spielen wird.

Wichtig war es, den Schurken diesmal mehr Raum zu geben. In Teil 1 noch eine "faceless Army", bekommen der Imperator und die Harkonnen diesmal mehr Raum, was ebenfalls Teil 1 aufwertet. Doch auch hier bleiben für mich als Nicht-Buchkenner Fragezeichen - so etwas wie einen Plan, ne Motivation sehe ich auch weiterhin nicht.

Dune 2 ist der Beweis, dass man bekannte Handlungsstränge (ich denke da z.B. an Avatar und die ständige Pocahontas-Vergleiche) doch frisch und neu erzählen kann. In Verbindung mit einer Messias-Geschichte, creepy Visionen, Game of Thrones-Vibes und atemberaubenden Szenen betreffend Schlachten und natürlich Sandwürmer hat dieser Film einfach alles was ein solches Sci-Fi-Abenteuer braucht. Trotzdem fragt man sich, ob die Handlung so aufgeblasen sein muss, wo auch dieser Film nur ein Zwischenschritt darstellt. Wie schon Teil 1 ist Teil 2 nur eine Vorbereitung auf den dritten Film. Wieder ein offenes Ende, wieder viele Fragen - und wieder das Bangen darauf, dass Teil 3 auch passieren wird. Auch hier, als Nicht-Buchkenner, muss dies so sein? Oder provoziert Villeneuve hier wirklich einen dritten Teil herbei, der nun auch erscheinen muss um eine dann (und dies schrieb ich schon für Teil 1) runde Geschichte zu bekommen und Teil 2 wirklich bewerten zu können.

Man sieht, bei aller Freude die ich beim Kinobesuch empfand, hat der Film auch gewisse Probleme. Ich könnte diese weiter ausführen, dafür fehlt mir allgemein aber auch die Lust. Und hier spüre ich schon das Problem, welches die Reihe bei aller beeindruckenden Szenen für mich wohl immer haben wird. Teil 1 hab ich nun 2 1/2 Jahre später gesehen. Teil 2 war ein toller Kinobesuch - aber ich brauche jetzt keine sofortige Zweitsichtung. Und davon unterscheidet sich der Film für mich schon rein subjektiv von anderen großartigen Trilogien, namentlich natürlich Herr der Ringe, welches jedes Jahr geschaut wird. Vielleicht ist Dune in seinem kompletten Umfang auch nix für mich, wenn mich sogar gewisse Dinge stören wie dass bei all diesen verrückten kreativen Namen die Hauptfiguren einfach nur Paul und Jessica (also wie Schulkameraden oder Arbeitskollegen) heißen ^^

Insgesamt würde ich für Teil 1 und 2 als ein Film 3,5 Hüte vergeben.

Ich habe mir den Film am 01. März 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Im IMAX kam der Film natürlich richtig gut rüber, Bildgewaltig, bombastischer Sound, soweit alles gut. Und natürlich, der Actionanteil wurde hochgefahren, trotzdem zog sich die erste Hälfte etwas wie Kaugummi. Erinnerungen an Teil 1 kamen hoch, der echt langweilig war.

Umso hektischer ging es dann in der zweiten Hälfte zu, und auf einmal war Schluss, quasi mittendrin. Keine Ahnung was Warner sich dabei gedacht hat, das jeder Kinogänger auch das Buch kennt, ich jedenfalls nicht. Ich habe hier ein rundes Ende erwartet und bekam einen Cliffhanger. Vielen Dank dafür, Warner.

Mir auch egal wieviel gute Kritiken er kriegt und wieviel Mio. er einspielt, für mich ist Dune gestorben.

@DrGonzo

Ich würde sagen, genau das mit den Sklaven unter Drogen sollte ja auch vermittelt werden. Also Baron Harkonnens Intention war ja letztlich auch zu sagen "Komm schon, hier ist mal eine RICHTIGE Herausforderung".

Scheint ja ziemlich stark gestartet zu sein, wenn man die ersten Zahlen sieht. Freut mich. Werde am Sonntag ins Kino gehen und bin maximal gehyped.

Ich habe mir den Film am 29. Februar 2024 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Ich würde mal behaupten dass Teil 2 ähnlich stark wie Teil 1 ist. Nur schade dass Baron Harkonnen und Rabban plötzlich so gar keine Gefahr mehr darstellen bzw ausstrahlen. Letzterer wirkt sogar manchmal etwas lächerlich. Auch seltsam dass sie das Verwandschaftsverhältnis zwischen Paul und dem Baron 1-2 mal erwähnen aber so dann erstmal keine wirkliche Auswirkung auf die Story hat (außer ich hab was verpasst).

Feyd-Rautha konnte ich nich ernst nehmen. Der war einfach zu sehr auf "der is der neue böse, der muss ein psycho sein und uuuuh is der böse" getrimmt. Mit seinen 3-4 Auftritten im Film konnte ich nicht überzeugt werden dass er eine ernste Bedrohung darstellte. Zudem sprach er noch mit übertrieben dunkler Stimme (die Stimme von Jon Schnee btw), das klang manchmal einfach nicht so bedrohlich wie man sich das wohl vorgestellt hattte. Außerdem finde ich es nicht sonderlich stark wenn der neue Bösewicht Sklaven auf Drogen metzelt - Wo soll da der Stärkebeweis sein? Hier wäre es cooler gewesen wenn alle 3 einfach bei bester Verfassung gewesen wären und er alle 3 gleichzeitig abmurkst. Der Endkampf mit Paul war aber gut dargestellt.

Auf Paul bezogen gingen mir paar Entscheidungen oftmals zu schnell. Mir kam es so vor dass zu viel in den Film gepackt wurde. Da wo sich Teil 1 schön Zeit gelassen hat ist Teil 2 manchmal etwas zu schnell. Z.b. ist Paul nach gefühlt einer halben Stunde fertig mit dem Fremen-Training und vollkommen integriert.

Das Gesamtpaket stimmt aber nach wie vor und die fast 3 Stunden vergehen wie im Flug und der Film macht Spaß.

@ luhp92

Damit dürfte Villeneuve seine Chancen auf eine Drehbuchnominierung bei den nächsten Oscars begraben haben.^^

Er spricht anderen Filmemachern ja nichts ab, sondern redet nur davon wie er seine eigenen Filme am liebsten machen würde. Und bei "Arrival" lief die im Zentrum stehende Kommunikation ja gerade nicht über klassische Dialoge, daher seh ich da keinen Widerspruch.