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A.I. - Künstliche Intelligenz

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A.I. – Künstliche Intelligenz Kritik

A.I. - Künstliche Intelligenz Kritik

A.I. - Künstliche Intelligenz Kritik
0 Kommentare - 08.06.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "A.I. - Künstliche Intelligenz" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

David (Haley Joel Osment) wirkt nach außen wie ein ganz normales Kind. Doch er ist ein Roboter. Die täuschend echte Kopie ist der erste seiner Art und darauf programmiert, Liebe zu empfinden. Schöpfer Professor Allen Hobby (William Hurt) vertraut seinem Prototyp dem Ehepaar Monica (Frances O’Connor) und Henry Swinton (Sam Robards) an, die das Trauma um den eigenen ins Koma gefallenen Sohn Martin (Jake Thomas) überwinden möchten. Als der Junge überraschend ins Leben zurückkehrt, wird David überflüssig und voller Eifersucht plant er nächste Schritte gegen die Familie. Das führt dazu, daß er bald darauf im Wald ausgesetzt wird. Unfähig das Leben zu verstehen, will David von nun an ein richtiger Junge werden, um die Liebe seiner Mutter zurückzugewinnen. Zusammen mit dem unter Mordverdacht stehenden Sex-Roboter Gigolo Joe (Jude Law) macht er sich auf eine Odyssee durch die Welt.

Zweieinhalb Stunden Abhandlung über Menschlichkeit, den Umgang mit der Natur, einem Selbstzerstörungstrieb und der Liebe. Das ist eigentlich eine interessante Mischung, die sich in diesen Zeiten umfassenden Werk offenbart. Und alles, was am Ende verbleibt, ist ein Zitat von dem wohl besten Regisseur, der je gelebt hat. Sein Name war Billy Wilder. Jenes Zitat lautete wie folgt: „Ich habe zehn Gebote. Die ersten neun heißen: Du sollst nicht langweilen!! Das zehnte lautet: Du sollst das Recht auf den Endschnitt haben.“ Nun ist das zunächst erstmal ein recht irritierender Einsteig in eine Kritik, das gebe ich gerne zu. Doch genau da liegt der Hund begraben, wenn man sich mit Steven Spielbergs ererbtem Projekt A.I. – Künstliche Intelligenz befasst. Warum das so schockiert? Nun, weil der Film all die eingangs erwähnten Themen abhandeln möchte, was einfach nicht Spielbergs Ding ist. Spielberg ist vielleicht der populärste Regisseur seit Hitchcock und sein Œuvre umfasst unzählige, gute Filme und ein paar geniale. Aber es sind in der Regel große Unterhaltungsfilme, wie Der weiße Hai (1975) oder Jäger des verlorenen Schatzes (1981) oder eben sehr klare Dramen wie Der Soldat James Ryan (1998), die ihn auszeichnen. Doch ein philosophischer Science-Fiction-Film? Noch dazu als Erbe von Kubrick? Das ist absurd und überbietet in seinem Streben gar noch Interstellar (2014). Denn was Spielberg über allem im Leben thronen lässt, ist hier die menschliche Fähigkeit zur Liebe. Nicht mal zu speziellen Formen von Liebe, nein A.I. – Künstliche Intelligenz will einfach lieben und findet dort die Menschlichkeit. Ist das nicht rührend? Da durchlebst du eine Sinnsuche und findest heraus, daß du ein Mensch bist, weil du deine Eltern, Freunde oder anderen Menschen lieben kannst. Toll.

Von diesem Quatsch betroffen, richten sich Handlungsstränge nach Wundern und Zufällen, sodass Hauptfigur David irgendwann auf eine Odyssee entlassen wird. Hier lernt er die Schattenseiten einer kapitalistischen Welt kennen. Überall ist alles verkommen. Sexuell, moralisch und dort kreiert Spielberg Bilder, die sicherlich nicht umsonst an Blade Runner (1982) erinnern. Allgemein findet Spielberg im gesamten Film keinerlei innovative oder clever variierten Ansätze. Die Panik vor der künstlichen Macht, die aus einem Momentum der Menschlichkeit gewonnen wird, wirkt gerade hier schon seltsam verschwommen. Man kann sogar sagen, daß Spielberg sehr unkritisch und kitschig mit dem Thema umgeht, weil er es auf seine Weise vermenschlicht. Hierfür kramt der Film die Pinocchio-Metapher aus. Diese wird ja gerne mal in Kombination mit künstlicher Intelligenz verwendet. So etwa auch in Avengers: Age of Ultron (2015). Doch zurück zur Großstadt. Hier wird David irgendwann in einen sehr dubiosen Ring aus Menschen, die die Andrioden aus unerfindlichen Gründen einfach zerstören, gebracht. Nun sehen diese aber auch in David einen Menschen, womit der Film natürlich impliziert, daß so etwas wie Menschlichkeit entweder gar nicht existiert, oder nur mit guten und naiven Eigenschaften verbunden werken kann. So oder so mündet der Film damit abermals in Kitsch ab. Denn das brachiale und systemische findet hier zwar statt, kommt aber ob naivem Liebes- und Menschlichkeitsgefasel gar nicht zur Geltung. Und allgemein muss man sich dann auch fragen, was diese Episode dann überhaupt sollte. Denn auf einer rein filmtechnischen Ebene ergibt sie keinen Sinn.

Denn weder lernt der Protagonist irgendetwas daraus und reift, noch ist es ein Tiefschlag für ihn und damit ist die gesamte Sequenz beißend und inhaltsleer. Tja und das ist eigentlich auch fast schon alles, was man über dieses Werk zu sagen hätte. Altbacken, künstlich aufgeladen und innovationslos. Interessant wäre dann noch vielleicht, daß Spielberg hier auf einen furchtbar sterilen Look setzt. Dieser erinnert in seiner Gänze an einen Gattaca (1997), kommt nur nicht an dessen Qualitäten heran. Sicherlich ist das menschliche Eingreifen in die natürliche Ordnung und der Sinn nach Optimiertem und davor natürlich der Gedanke nach Unperfektem etwas grundsätzlich gutes. Ähnliche Themen griff Spielberg ja bereits in Jurassic Park (1993) auf. Allerdings fehlt es dem Film in all seiner Schwere an etwas ganz Wichtigem: Er macht einfach keinen Spaß. Weder die Hauptfiguren, noch die Welt geben irgendwas her, an dem man sich nicht sattsehen könnte und dann wiederum ist der Film einfach zu lang. Natürlich kann man das auch anders sehen und irgendwo seinen Spaß daran haben. Aber ganz ehrlich, ich verstehe nicht, wo das sein sollte. Wenn dem so ist, viel Spaß.

Immer wieder spielt Spielberg mit der Idee, das Andrioden und Maschinen nun mehr Menschlichkeit besäßen als es die eigentlichen Menschen tun. Denn sie schlachten sie zur Belustigung, wie eindrucksvoll gezeigt wird. Das grundlegende Problem hieran ist nur, daß man sich an der Definition von Menschlichkeit messen muss. Wenn Menschsein für einen eben nicht nur Liebe und die Fähigkeit zur Liebe bedeutet, dann ist man hier sehr schnell auf verlorenem Posten. Und da holt Spielberg einen auch nicht mit effektreichen Bildern ab, wie er sie hier malt. Eigentlich ist der Film dann nur noch egal und dröge. Und das ist leider die traurige Erkenntnis.

In A.I. – Künstliche Intelligenz wird irgendwas verhandelt. Die dargestellte Dystopie ist sehr vertraut und klappert ein Klischee nach dem anderen ab. Der Film njimmt sich dazu einer anmßaenden Aufgabe einer Definition an, an der er nur scheitern kann und wenngleich das vielleicht ein soldier Blockbuster ist, ist er eben noicht mehr und daran scheitert er, weil er es versucht.

A.I. - Künstliche Intelligenz Bewertung
Bewertung des Films
510

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