Bewertung: 5 / 5
Eine Filmkritik fängt man normalerweise mit einer Kurzbeschreibung der Handlung an. Das mache ich aus zwei Gründen nicht.1. Die Handlung kann überall im Internet nachgelesen werden
2. und das ist der Hauptgrund: Eine Beschreibung der Handlung wird diesem Film nicht gerecht
Dieser Film läutet eine neue Epoche der Kinogeschichte ein, sowohl was die Special Effects betrifft als auch das neuartige Digital 3D. Dieses 3D ist mit nichts zu vergleichen, was man bisher auf diesem Gebiet gesehen hat. Es ist Augen schonend (keine Kopfschmerzen, nicht anstrengend) und der Regisseur hat es klug eingesetzt. Nach Avatar will man nie wieder einen derartigen Film in 2D sehen, soviel ist gewiss!
Es gab - was die Special Effects bei Science Fiction und Fantasy Filmen betrifft - in der jüngeren Filmgeschichte erst zweimal einen Quantensprung. Der erste fand 1977 statt, als der erste Krieg der Sterne in die Kinos kam. Dieser Streifen bietet eine bis dahin nie gekannte Tricktechnik, welche die Kinobesucher staunend wie kleine Kinder auf die Leinwand starren ließ.
Im Gegensatz zu allen früheren Filmen dieser Art sah in Krieg der Sterne alles völlig real aus, während man früher noch die Schnüre gesehen hat, an denen die Pappraumschiffe über die Leinwand gezogen wurden (OK, ich übertreibe ein bisschen, aber Sie wissen was ich meine).
Dieser Streifen läutete eine neue Epoche in der Kinogeschichte ein. Spätere Science Fiction und Fantasyfilme (sei es Herr der Ringe, Harry Potter oder 2012) boten natürlich noch bessere Effekte, aber sie bewegen sich alle noch in der Dimension von Krieg der Sterne. Das (positive) Schockerlebnis, dieses ungläubige Staunen und der Zwang, sich am nächsten Tag den Film gleich nochmals anzusehen, weil er so unglaublich war, das schafften sie alle nicht. Dazu war der Unterschied nicht groß genug. Weder in der Story, noch in der Tricktechnik.
Es dauerte 32 Jahre bis zum nächsten Quantensprung: Avatar -Aufbruch nach Pandora
Man geht in die Vorstellung in der Erwartung, einen guten Film zu sehen und nach 2 Stunden und 41 Minuten kommt man raus und fühlt sich, als wäre man (im positiven Sinn) vom Güterzug erwischt worden. Es lässt sich nicht beschreiben, was Cameron und seinem Team da alles eingefallen ist. Man muss es erleben. Ja, diesen Film sieht man nicht, man erlebt ihn!
Ein Meer von Farben, unendlich viel Fantasie, Spannung, eine zu Herzen gehende Geschichte und ein flammender Appell die Natur zu achten, statt sie in maßloser Gier zu zerstören.
Cameron und sein Team, das sind keine Könner, das sind auch keine Profis, nein, das sind schlicht und einfach Genies...
Sie spielen mit den menschlichen Sinnen und Gefühlen wie auf einem feingestimmten Klavier.
Ich habe mich schon seit Monaten auf den Film gefreut, war bei den ersten dabei die ihn gesehen haben und bin jetzt mittlerweile schon dreimal in der Vorstellung gewesen.
Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich habe in den letzten 32 Jahren nur 3 Filme mehr als einmal im Kino angesehen: Krieg der Sterne, Sixth Sense und ... Avatar.
Dieser Film ist ein Muss. Wer ihn gesehen hat, kann später mal sagen: ich war damals dabei, als diese neue Ära eingeleitet wurde.
Das einzige was mich ein wenig traurig macht ist die Tatsache, dass so ein Film anscheinend nur alle 32 Jahre mal kommt. Ein Film, wo die Zeit vergeht wie im Flug, wo man so völlig hin und weg ist und enttäuscht von der Realität, wenn man das Kino verlässt...
Avatar - Aufbruch nach Pandora Bewertung